Travel to the MAXimum
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Anfänge bei Stray und Rotorua

Veröffentlicht: 01.11.2016

Hallo ihr Lieben,

schon gibt es den nächsten Bericht von mir, in dem ich meine Busreise mit Stray und andere tolle Dinge beschreiben werde, die ich in meinen ersten echten Neuseeland-Reisetagen erleben konnte. Viel Spaß beim Lesen! :)

Samstag, 8. Oktober

Eine Menge zu erzählen gibt es, anders als von meinem vorerst letzten Tag in Auckland, von meinem ersten Stray-Reisetag. Um 7:20 wurden wir von Natalie vor dem Base-Hostel abgeholt und die Reise konnte beginnen. Ich erkläre euch ganz kurz, wie das Stray-Prinzip funktioniert. Es gibt eine festgelegte Route, die der Bus abfährt. In mindestens 22 Tagen kommt man so durch das Land. Diese Anzahl an Tagen ist perfekt für diejenigen, die hier nur im Urlaub sind und nicht viel Zeit haben, aber dennoch alles wichtige sehen wollen. Alle anderen, so wie ich, können auch mal ein paar Tage vom Bus abspringen und sich längere Zeit an einem der Zwischenstopps aufhalten. Da ich das Everywhere-Ticket gekauft hatte, kann ich für die einmalige Zahlung von 1200 NZD die gesamte Strecke bzw. einzelne Abschnitte so oft befahren wie ich will, mit Ausnahme des North Coasters und einer kurzen Strecke auf der Südinsel, wo ich jeweils nur einmal entlang fahren darf. Im Bus hat man kostenloses WLAN und an jedem Zwischenstopp, außer in Auckland, ist mindestens eine Nacht in der von Stray angefahrenen Unterkunft garantiert. Die Unterkünfte muss man natürlich zusätzlich zum Busticket bezahlen, genau wie die Aktivitäten, für die es aber fast immer einen nicht geringen Stray-Discount gibt. Normalerweise verbringt man an jedem Zwischenstopp eine Nacht, manchmal sind aber auch planmäßig zwei Nächte vorgesehen. Meine Reisegruppe war sehr international besetzt. Schweden, Norwegen, Belgien, USA, UK, Kanada, Uruguay, Niederlande, Australien - aus allen diesen Ländern kamen meine Mitfahrer. Dabei waren wir nur ca. 25 Leute. Die absolute Mehrheit kam allerdings wie ich aus Deutschland, was mir gar nicht so recht war, weil so was natürlich dazu verleitet, Deutsch zu sprechen, ich ja aber hier bin, um Englisch zu sprechen.

Die Fahrt war sehr schön, da man wirklich tolle Aussichten hatte. Die Gegend war sehr hügelig, ähnlich wie in der Eifel, allerdings gab es kaum Wald, sondern hauptsächlich grüne Wiesen mit etlichen Kühen und Schafen zu sehen. Man kann es kaum für möglich halten, aber Neuseeland ist über weite Strecken dünner besiedelt als die Eifel :D Wie auch immer, unser erster Halt waren die Bridal Veil Falls, ein 55m hoher Wasserfall zwischen Hamilton und Raglan, der sich am besten mit GIGANTISCH beschreiben lässt. Das Wasser stürzt rasend schnell den Berg hinab und verdampft beim Aufprall auf den See am Fuße des Wasserfalls. Man hat drei verschiedene Aussichtspunkte (Beginn, Mitte und Ende des Wasserfalls) und jeder für sich ist traumhaft schön und beeindruckend. Anschließend ging es zur ersten Unterkunft im Surfer-Paradies Raglan, das laut übereinstimmenden Aussagen der beste Surfspot der Welt ist. Ich war ja schon mal in Tofino (Kanada) surfen gewesen, aber in Raglan sind die Wellen viel höher als dort, wobei auch der an diesem Tag sehr starke Wind sein übriges tat. Nach einer kurze Trockenübung im "Sports Barn" des Hostels ging es dann auch direkt zum Strand. Leider habe ich es nur einmal hinbekommen, auch nur ansatzweise aufzustehen, und auch das nur für eine gute Sekunde. Ansonsten bin ich entweder direkt vom Board gefallen oder nicht dazu gekommen, mich aufzurichten. Aber Spaß hat es trotzdem gemacht, und zwar sehr großen :) Später haben wir dann alle zusammen in der Lavalounge unser Abendessen zubereitet, was super lecker war. Es bestand aus verschiedenen Fleisch- und Kartoffelsorten, etwas Gemüse, Pancakes sowie einem Crumble zum Nachtisch. Während und vor allem nach dem Essen haben wir uns gut unterhalten, hauptsächlich über Reisen und lustige Geschichten aus unserem bisherigen Leben, und hatten dabei viel Spaß. Einer der Uruguayer hat dann noch auf seiner Gitarre ein paar Lieder gespielt und der ganze Tisch hat lauthals mitgesungen. Besonders hoch im Kurs stand der Klassiker Wonderwall. Anschließend ging es zur "Party", die in dem Hostel angekündigt worden war. Warum ich das Wort in Anführungszeichen gesetzt habe, seht ihr gleich. Auf dem Weg haben wir, da es mittlerweile stockdunkel war, etliche glowworms (Glühwürmer, die später zu Glühwürmchen, also den von Owl City besungenen fireflies werden, vergleichbar mit der Transformation von einer Raupe in einen Schmetterling) an den Felswänden gesehen. Es war ein faszinierender Anblick! Überall waren blaue Lichter zu sehen. Ein bisschen wie eine Lichterkette an Weihnachten, nur natürlich nicht so grell, dafür aber auf komplett natürliche Weise. Jedenfalls waren wir dann nach ein paar Minuten am Sports Barn angekommen, wo die große Party steigen sollte. Da war aber überhaupt nichts los. Wir waren die ersten und längere Zeit auch die einzigen Gäste, es gab weder etwas zu trinken noch ansprechende Musik. Hardstyle ist nun wirklich nicht mein Geschmack und das ging den meisten anderen auch so. Trotzdem war der Abendausklang ganz ok, weil wir als Gruppe das beste draus gemacht haben.

Sonntag, 9.10.

Morgens früh ging es von Raglan in Richtung Waitomo Caves. In diesem Gebiet gibt es unzählige Höhlen vollkommen verschiedener Größe und Gestalt zu bestaunen. Eigentlich war für mich Tumutumu Blackwater-Rafting geplant - das Ticket war in meinem Everywhere-Pass verrechnet - aber da die entsprechende Höhle leider überflutet war, wurden wir kurzfristig und ohne zusätzliche Kosten in die Haggas Honking Holes Activity umgebucht, bei der das Progrramm im Wesentlichen aus abseilen und klettern in einer sehr engen Höhle besteht. Zusammen mit Lisa und Lotte (beide NED) sowie Julia und David (beide CAN) ging es nach einer kurzen Einführung direkt mit einer Abseilübung los, die zwar weitgehend trocken verlief, dafür aber 20 Meter steil nach unten ging. Im übrigen war es in der Höhle komplett finster, sodass wir nur mit Hilfe unserer Stirnlampen etwas sehen konnten. Das zweite und dritte Abseilen waren dann schon relativ furchteinflößend , weil wir uns mitten in Wasserfällen abseilen mussten, weil durch das ganze Wasser die Sicht gleich null war und wir keine Ahnung hatten, wo wir eigentlich hingehen. Das einzig gute war, dass wir durch die Sicherung keine Angst haben mussten abzustürzen. Hinzu kam, dass das Wasser extrem kalt und die Gänge in der Höhle sehr eng waren, sodass wir trotz Wetsuits doch zwischenzeitlich sehr gefroren haben. Es folgte nach den Wasserfällen ein langer Gang mit Krabbel- und Kriechpassagen durch enge Höhlengänge, während dessen es auch langsam wieder wärmer wurde. Zwischendurch haben wir in einem größeren Raum eine kleine Pause eingelegt und unsere Stirnlampen ausgeschaltet, um die Glühwürmer zu bewundern, die überall an den Wänden hingen und für spektakuläre Lichtverhältnisse sorgten ;) Anschließend sind wir zurück nach oben geklettert, teilweise eine Steilwand hoch - natürlich gesichert - teilweise über Leitern und durch Felsen. Nach knapp drei ereignisreichen Stunden waren wir dann wieder an der Oberfläche, wo uns direkt ein krasser Kontrast empfing. Auf der einen Seite die dunkle, enge Höhle, auf der anderen eine große grüne Wiese mit Schafen darauf. Nachdem wir uns umgezogen hatten, ging es zur zweiten Schlafstätte, einer sogenannten Marae. Eine Marae ist ein Ort der Zusammenkunft für Maori. Nach der herzlichen Begrüßung und dem wieder sehr leckeren Abendessen wurde uns dann von einigen Maori eine Show mit traidtionellen Liedern und Tänzen geboten, bevor ich mit meinen männlichen Mitstreitern den Haka gelernt habe, während unsere Begleiterinnen einen Pui Dance einstudieren durften. Natürlich haben wir uns unsere Tänze im Anschluss gegenseitig vorgeführt. Das Lernen des Haka war eine sehr unterhaltsame Erfahrung! Für 22:30 war dann im Schlafsaal Storytelling angesagt, das für mich zur Gute-Nacht-Geschichte wurde, denn obwohl ich zuhören wollte, sind mir die Augen zugefallen und ich bin mitsamt meiner Kleidung eingeschlafen.

Montag, 10.10.

Nach dem Frühstück galt es Abschied von der Marae und unseren Gastgebern zu nehmen, da wir schon früh in Rotorua sein müssten, von wo es für mich auf eine Reise ins Auenland ging, genauer gesagt zum Hobbiton Movie Set, in die Heimat von Bilbo und Frodo Beutlin sowie ihrer Artgenossen. Die Dreharbeiten zu "Der Hobbit" und "Der Herr der Ringe" wurden hier vorgenommen. Um es vorwegzunehmen: Die Tour war sehr schön, aber leider viel zu teuer. Trotzdem denke ich, dass es die richtige Entscheidung war, dorthinzureisen, denn Hobbiton muss man einfach mitnehmen, wenn man in Neuseeland ist ;) Nach einer langen Busfahrt durch wieder schöne Landschaften wurden uns von unserem Guide die bunten Hütten der Hobbits gezeigt - die übrigens nicht eingerichtet sind - sowie die restlichen Gebäude und toll gepflegten Gärten. Zum Abschluss gab es dann noch für jeden von uns ein kostenloses Abschiedsgetränk im legendären Green Dragon. Zusammenfassend kann ich sagen, dass es auf jeden Fall ein besonderes Gefühl war, in einer Filmkulisse herumzulaufen, auch wenn ich jetzt nicht der große Herr-der-Ringe-Fan bin. Hobbiton ist eine tolle Anlage, in der man sich gerne aufhält :) Anschließend ging es weiter nach Rotorua, wo ich diese Reisegruppe verlassen habe, da ich für drei Nächte in diesem Ort bleiben wollte. Nach dem Abschied von meiner Gruppe ging es für mich zum ersten Mal in meinem Leben direkt zum Whitewater Rafting im Kaituna River. Wir waren nur etwa eine Stunde unterwegs, haben aber einiges erlebt, da wir Schwierigkeitsstufe 5 in unserem Kurs hatten, also einen sehr hohen Schwierigkeitsgrad. Absolutes Highlight der Tour war der mit 7m höchste Rafting-Wasserfall der Welt, den wir alle unbeschadet überstanden haben, da jeder im Boot sitzen geblieben ist. Bevor wir diesen Wasserfall durchfahren haben, mussten wir übrigens noch ein Gebet an den Flussgott senden und ihn um Erlaubnis bitten. Kurz vor Schluss gab es noch einen kurzen Schreckmoment, als eine Teilnehmerin aus meinem Boot in einem kleineren Wasserfall ins Wasser gefallen ist, aber da sie direkt wieder ins Boot gezogen werden konnte, konnten wir alle drüber lachen. Insgesamt war es eine super Gruppe und wir alle haben die Tour sehr genossen. Ich wäre gerne noch weiter geraftet, weil es echt Spaß gemacht hat und mit einer Stunde doch ziemlich schnell zu Ende gegangen ist. Aber in Neuseeland gibt es ja noch mehr Möglichkeiten zum Rafting :) Später habe ich dann noch in der Bar neben dem Hostel zu Abend gegessen. Im Hostel war ich die erste Nacht übrigens mit Annett und David aus meiner ersten Gruppe auf dem Zimmer. Die beiden sind dann am nächsten Tag Richtung Ostküste weitergezogen.

Dienstag, 11.10.

Ich dagegen bin, wie gesagt, in Rotorua geblieben und am Vormittag zur Skyline aufgebrochen, wo es Skyswing, Ziplining und das legendäre Skyline Luge gibt. Auf das Ziplining habe ich verzichtet, aber die anderen beiden Aktivitäten habe ich mir nicht entgehen lassen. Nachdem ich mit der Gondel nach oben gefahren war, ging es direkt zum Skyline Luge, das es nur viermal auf der Welt gibt. Eine der drei anderen Strecken hatte ich schon in Calgary ausprobiert, aber hier in Rotorua ist die Anlage viel besser. Skyline Luge hat eine gewisse Ähnlichkeit mit einer Sommerrodelbahn, nur ist die Strecke viel breiter und es können auch mehrere Personen nebeneinander fahren, das heißt, Überholen ist leicht möglich. In Rotorua gibt es drei verschiedene Strecken. Die langsamste, dafür aber auch die längste, ist die Scenic Ride (wobei die auch schon recht schnell sein kann, wenn man es drauf anlegt), dann kommt die Intermediate und schließlich die, gemessen an der Fahrzeit, kürzeste, aber auch rasanteste und spektakulärste Strecke, die Advanced Ride, auf der ich zweimal gefahren bin und jeweils zweimal mit dem Schlitten komplett in der Luft war. Natürlich habe ich mit meinen sieben Fahrtickets alle drei Strecken ausprobiert. Die Aussichten, die man während der Fahrt hat, können sich übrigens auch sehen lassen - sofern man dafür in dem Moment einen Blick hat, versteht sich ;) Nach den sieben Fahrten habe ich mich direkt zum Skyswing begeben, bei dem man in einer Art offenen, schaukeligen Kugel zunächst nach oben gezogen wird, bevor es dann in einem Bogen nach unten geht, mit einer Beschleunigung von 0 auf 160 km/h in 2 Sekunden. Ich habe davon leider keine Fotos, aber wen es interessiert, der kann einfach bei Youtube "Skyswing Rotorua" eingeben und sollte dort fündig werden. Es war zwar nur ein sehr kurzer freier Fall, hat sich aber trotzdem gelohnt. Später bin ich noch auf dem Gelände spazieren gegangen und habe die wunderschöne Aussicht auf den großen See und die Stadt genossen, bevor ich mit der Gondel abends zurück Richtung Stadtgebiet gefahren bin.

Mittwoch, 12.10.

Ein weiterer ereignisreicher Tag sollte am Mittwoch folgen. Morgens stand für mich eine Fahrt ins Wai-O-Tapu Wonderland an, das im Wesentlichen ein Park mit Landschaften ist, welche aus vulkanischer Aktivität heraus entstanden sind und als einer der 20 surrealsten Orte der Welt bezeichnet wird. Ich denke, das ist auch realistisch. Es sind einfach faszinierende Phänomene, die dort zu beobachten sind. Dazu gehören giftgrüne Seen, Wasserfälle mit Schwefelfarbe und -geruch, ein sogenannter Champagner-Pool, aus dem konstant Dampf aufsteigt, und das nicht zu knapp, sowie der Lady Knox Geyser, eine riesige Fontäne, die einmal am Tag aktiv wird. Das einzige, was mir etwas zu schaffen gemacht hat, war der an einigen Stellen doch sehr starke Schwefelgeruch. Aber ansonsten war es eine unglaublich beeindruckende Erfahrung. Ich komme zwar selbst aus einer vulkanischen Gegend, aber so eetwas wie im Wai-O-Tapu habe ich noch nie gesehen! Nachmittags ging es direkt weiter mit der nächsten Aktivität, dem sogenannten Zorbing, das es nur in Rotorua gibt. Das Prinzip könnte einfacher nicht sein. Man legt sich in eine mit Wasser gefüllte Riesenkugel und rollt darin einen Berg herunter - entweder geradeaus oder in einer kurvenreichen Strecke. In letzterem Fall wird man aber mal so richtig durchgeschüttelt und hat keine Ahnung, wo oben und unten ist, geschweige denn, wo genau man gerade auf der Strecke ist. Es gibt dort drei verschiedene Strecken und ich habe jede einmal ausprobiert. Obwohl das ganze natürlich komplett sinnfrei ist, ist es superwitzig und ein perfekter Gute-Laune-Macher. Leider konnte ich in der Kugel wegen der Wasserfüllung keine Fotos machen. Erwähnenswert ist noch, dass man sich nach jeder Fahrt in ein Spa legen kann. Sehr erwärmend und erholsam nach dem ganzen Durchschütteln :)

Donnerstag, 13.10.

Vormittags habe ich mich auf den Weg zum Lake Rotorua gemacht, an dem ich entlang spazieren geganggen bin. Es gab schöne und weite Aussichten vom Ufer aus und zudem viele Möwen. Auch das Wetter hat richtig gut mitgespielt, denn es war schön warm und sonnig. Um 13:00 sollte dann die Stray-Reise für mich weitergehen.

Wie es dann weitergeht, erfahrt ihr in meinem nächsten Bericht. Ich hoffe, dieser hier hat schon Vorfreude bei euch geweckt! :)

Bis bald,

euer Max

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