Travel to the MAXimum
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And the WWOOF goes on...

Veröffentlicht: 24.01.2017

Hallo von der anderen Seite der Welt 🙋🌏

Wie angekündigt beschreibe ich euch in diesem Bericht, was in meiner zweiten WWOOFing-Woche bei Carolyn alles passiert ist. Viel Spaß beim Lesen 😊

Montag, 21. Januar - Mittwoch, 23. Januar

Bis auf die konkreten Aufgaben gab es nur wenige Unterschiede im Tagesablauf, weswegen ich diese drei Tage in einem kurzen Bericht zusammenfasse. Montags ging es für mich an die Flexes. Ich weiß leider nicht, wie die auf Deutsch heißen, aber es sind Bäume, deren Blätter vom Boden aus wachsen und Palmenblättern relativ ähnlich sehen. Jedenfalls hatte ich die ehrenvolle Aufgabe, die vertrockneten Blätter herauszuziehen und um die Bäume herum sauber zu machen. Klingt überschaubar. War es aber nicht. Es gab derartige Riesenmengen von Blättern, das sich nach getaner Arbeit neben mir drei dicke Haufen auftürmten, und das bei einer einzigen Flex. Dafür gab es dann auch ein dickes Lob von Carolyn. Bei der zweiten war es dann zum Glück deutlich weniger. Aber insgesamt war es unglaublich, wie viele vertrocknete Blätter unter den gesunden wuchsen. Von außen kommt man im Leben nicht darauf. Es war der einfach helle Wahnsinn. Ansonsten musste ich noch den Boden von wucherndem Efeu bereinigen. Am nächsten Tag war meine Tätigkeit relativ einfach zusammenzufassen. Ich habe nichts anderes gemacht, als an den Stellen, an die man mit dem Rasenmäher nicht kommt, das Gras von Hand wegzupflücken, das um verschiedene Gewächse herum gewachsen und natürlich viel höher als der gemähte Rasen war. Da kamen dann schon ein paar hübsche Haufen zusammen. Für Mittwoch war dann eigentlich vorgesehen, dass ich den Gartenzaun streichen sollte, den ich zuvor in mühsamer Kleinarbeit von Efu und Gras befreit hatte. Doch daraus wurde leider nichts. Kaum hatte ich nämlich angefangen, die erste Schicht aufzutragen - ich war gerade bei Zaunlatte Nr. 4 anzufangen, als über mir alle Dämme brachen ☔💧 Bis in die Nacht hinein sollte es an diesem Tag in Strömen regnen, sodass ich nichts, aber auch gar nichts draußen machen konnte. Schade, zumal der Zaun jetzt völlig durchnässt ist und wohl nicht mehr trocken wird, bevor ich wieder weg bin, zumal es dann ja mehrere Tage Sonne am Stück braucht. Ansonsten gab es von dieser Zeit nichts wirklich wichtiges zu berichten.

Donnerstag, 24. Januar

Zu meiner eigenen Überraschung musste ich an diesem Tag nicht arbeiten, da ich von Carolyn angeboten bekam, mit ihr morgens in die Stadt zu fahren und dort ein paar Stunden zu verbringen. Das habe ich natürlich gerne angenommen. Los ging es mit dem Skyline Walk über den Dächern von Oamaru. Es war wirklich sehr schön, auch wenn es sehr windig war. Der Weg führte mitten durch Schafherden und hatte einige tolle Aussichtspunkte zu bieten, von denen aus man die gesamte Stadt sowie den Hafen überblicken konnte. Nach einem kurzen Abstecher ins Warehouse ging es dann in eine kleine Kunstgalerie, wo es mir auch gut gefallen hat. Es waren hauptsächlich Schmuckstücke und Amulette ausgestellt. Anschließend ging es zum Mittagessen nochmal in die Altstadt, wo es eine holländische Bäckerei gibt, die zwar leider sauteuer ist, aber wahrscheinlich auch die besten Teilchen in ganz Otago anbietet. Ich habe mir die Investition mal gegönnt 😆🍮 Danach schaute ich mir die Altstadt noch etwas genauer an und warf auch einen Blick in einen der zahlreichen Souvenirläden, die es dort gibt. Weiter ging es mit einer Besichtigung der Anglican Church of St. Lukes, die, wie der Name schon sagt, eine Kirche ist. Eine schöne noch dazu 👍 Zum Abschluss schaute ich mir noch eine kleine Gartenanlage an, die neben den Oamaru Public Gardens, welche ich ja schon eine Woche vorher ausgiebig besichtigt hatte, bevor es mit Carolyn zusammen nach deren Feierabend wieder nach Hause ging. Dort lernte ich dann auch Daniel kennen, einen Freund von Melinda, der auch im Pfarrhaus arbeitet. Zu Hause angekommen, entschieden wir uns, zusammen ein paar Runden Rummy-O zu spielen, was vielen von euch unter dem Namen Rummikub bekannt sein sollte. Ich liebe dieses Spiel und habe zum Leidwesen der anderen gleich mal 4 von 5 Partien gewonnen 🏆😅 Während der letzten Partie trafen auch die Gäste fürs Abendessen ein: Ross, ein Schafbauer, der mal eine führende Position in der neuseeländischen Landwirtschaft bekleidet hat, und seine Frau. Ross war ganz interessiert an mir und stellte mir etliche Fragen, vor allem zur Landwirtschaft in Deutschland, zu Motorsport und Fußball. Er war auch ganz begeistert, dass ich direkt neben dem Nürburgring wohne 😉 Das Essen war übrigens phänomenal 😋 Sonst ist es auch schon immer toll, aber diesmal hatte sich Carolyn extra viel Mühe gegeben und es besonders aufwändig gemacht. Bis spät abends saßen wir dann auch nach dem Essen noch zusammen und erzählten.

Freitag, 25. Januar

Der nächste Tag lief dann wieder etwas unspektakulärer ohne nennenswerte Besonderheiten. Ich setzte meine Tätigkeit fort, das hohe Gras, das neben den Bäumen wuchs, auszurupfen. Sonst saßen wir wieder abends vor dem Fernseher, während draußen ein wilder Sturm tobte, der im Laufe der Nacht gleich drei hohe Bäume auf dem Grundstück umriss.

Samstag, 26. Januar

Abwechslungsreich sollte es am Samstag losgehen. Zunächst einmal bemerkte ich, dass Carolyn, die eine leidenschaftliche Frühaufsteherin ist, schon gefühlt im Morgengrauen angefangen hatte, den Zaun neu zu streichen, was bei mir ja zuletzt der starke Regen verhindert hatte. Sobald ich es bemerkte, gesellte ich mich dazu und durfte direkt mal die Zwischenräume zwischen den Zaunlatten streichen. Nachdem wir mit einer Seite fertig waren - der größte Teil steht aber noch aus - ging es zu Daniel, der dabei war, mit einer Motorsäge die Bäume zu zersägen, welche dem Sturm zum Opfer gefallen waren. Meine Aufgabe war es, zusammen mit Carolyn die so entstandenen Holzscheite auf den Anhänger zu laden und nach der anschließenden Fahrt zum Holzdepot dort wieder abzuladen. Zwischendurch sammelten wir auch mal die ein oder andere Ladung Äste ein, die dann auf den großen Haufen im Garten gebracht wurden. Und nachdem eben dieser Haufen über die letzten Wochen stetig gewchsen war und inzwischen auf eine stattliche Größe kam, ließ es das Wetter endlich zu, dass er angezündet und verbrannt werden konnte. Das ging wesentlich schneller als ich erwartet hätte. Innerhalb von Sekunden griff das Feuer, das von Zeitungspapier ausging, auf zwei Drittel des Haufens über, sodass schon schnell eine große orange Flammenwand entstand und gelblich-weiße Rauchschwaden Richtung Himmel zogen 🌋 Nachdem wir das leuchtende Treiben ein paar Minuten beobachtet hatten, kehrten wir die Holzreste, die noch kein Feuer gefangen hatten, in die Flammen hinein. So war dann nach einiger Zeit wirklich alles verbrannt. Und auch die Menge an Holz, die wir mit dem Anhänger fleißig abtransportierten, wurde kontinuierlich überschaubarer. Trotzdem war es später Nachmittag, als wir endlich fertig waren. Aber an diesem Tag hatten wir wirklich einiges geschafft. Respekt auch an Daniel, der das Sägen bis zum Ende durchgezogen hat. Hätte ich nicht hingekriegt 😉 Abends war dann noch Mark zu Besuch, ein Freund von Carolyn. Zusammen haben wir noch zwei Filme geschaut, bevor es ins Bett ging.

Sonntag, 27. Januar

Nachdem ich in der Vorwoche einen unkonventionellen, aber sehr schönen Gottesdienst erleben durfte, war ich diesmal gespannt, wie es in der "richtigen" Kirche zugehen würde. Um es vorwegzunehmen: Es hat sich auch diesmal gelohnt, zu kommen. Nach einer kurzen Eröffnung durch den heutigen Priester, einen Maori, ging es schnell zu den Liedern. Diese wurden von einer Band mit Sängerin, Querflöte, Keyboards und Gitarren begleitet. Danach kamen die Fürbitten, die Kommunion und zum Schluss die Predigt. Diese wurde gehalten von Graham, der mich in der Woche zuvor noch nach der Messe angesprochen hatte. In dieser ging es hauptsächlich um Weihnachten. Es lief aber auch hier ganz anders. So wurden mal eben sechs ältere Männer aus dem Publikum nach vorne geholt, von denen dann jeweils drei ein schickes Kopftuch (Hirten) oder eine Krone aus gelber Pappe aufgesetzt bekamen (Heilige drei Könige) 😂👑 Von ihnen wurde dann auch direkt ein Foto gemacht und groß auf der Leinwand gezeigt. Nach der Messe spielte ich dann noch mit zwei Kindern, ihrem Vater sowie zwei Jugendlichen in dem Jugendraum, wo der Gottesdients eine Woche vorher stattgefunden hatte, Fußball, was richtig Spaß gemacht hat. Endlich mal wieder Fußball, auch wenn es natürlich nur ein bisschen Kicken zum Spaß war ⚽Der eine Junge, Luke, träumt übrigens von einer Karriere als Profi. Er spielt auch wirklich richtig gut. Mal sehen, ob man irgendwann mal was von ihm hört, die Konkurrenz ist ja hier in Neuseeland nicht zu groß 😆 Da es draußen den ganzen Tag über Dauerregen gab, konnte ich zu Hause angekommen nicht arbeiten. Stattdessen gab es dann einen langen Filmetag mit Carolyn 😊

Weiter wird es geheen mit meinen letzten Tagen in Oamaru und den ersten Erfahrungen bei meiner dritten WWOOFing-Station in Palmerston, die hoffentlich - ich gehe mal schwer davon aus - für mich auch sehr schön sein werden.

Bis bald 👋

Euer Max

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