Veröffentlicht: 12.01.2018
In Mallacoota war Faulenzen angesagt. Mallacoota liegt mitten einem Naturschutzgebiet. Es reiht sich hier eine Bucht nach der anderen. Wir fanden ein nettes Motel. Sämtliche Motels, die wir allesamt spontan gebucht hatten, waren in Ordnung. Sie sind privat geführt - in der Regel durch Ehepaare. Meistens gehört eine Barbeque Platz mit grossem Grill und auch ein kleiner Swimming Pool dazu. Sie sind gepflegt und allesamt mit Cattle, Toaster und Geschirr ausgestattet. In einem Motel wurden vom Besizer sogar die Autoscheiben morgens gereinigt. Weiter ging nach Lake Entrances. Ein ziemlich touristischer Ort. Touristisch heisst hier crowded und crowded heisst hier, dass neben dir selbst doch noch 10 Andere am Strand sind oder, dass neben dir sich auch noch andere Leute im Lokal befinden. Alles sehr entspannt. Hier befindet sich die Hafeneinfahrt zu einem ausgedehnten Seengebiet, das 7mal grösser ist als das Hafenbecken von Sydney. Nach 3 km Strandspaziergang kommen wir an diese Hafeneinfahrt und können Robben beobachten. Delfine kamen ebenfalls noch dazu. Später erzählte man uns, dass letzte Woche ein grosser Weisser Hai (5 Meter) an der Hafeneinfahrt gesichtet wurde. Ihre Vorliebe für Robben führt sie regelmässig hierher. Anderntags erkundigten wir die Gegend mit dem Fahrrad. Unsere letzte Station führte uns auf Phillip Island - die Insel ist ca. 150km von Melbourne entfernt und sozusagen das Naherholungsgebiet von Melbourne. Auf dem Weg hierher fuhren wir ca. 2 Stunden ausschliesslich durch anscheinend nicht enden wollende Wälder. Um einen paar Tiere mal aus der Nähe betrachten zu können machten wir einen Abstecher in einen kleinen Zoo. Koalas zum Angreifen, Känguruhs zum Füttern, Wombats und Echsen zum Bestaunen, Dingos mal live sehen, hat sich gelohnt. Wir verzichteten auf die täglich stattfindende Pinguin Parade. Hier sitzen die Zuschauer hinter Glas auf einer Tribüne und warten auf die Rückkehr der Pinguine bei Sonnenuntergang, die dann direkt an ihnen vorbeiwatscheln. Es sollen fast 2'000 sein. Sicher ein eindrückliches Bild, aber die Vorstellung, wie sich hier jeder einzelne um den besten Platz für ein Foto bemüht sowie die totale Vermarktung eines völlig natürlichen Schaupiels, hielten uns davon ab. Wir hoffen noch den einen oder anderen Pinguin in Neuseeland anzutreffen. Auf einer vorliegenden, kleineren Inselgruppe, den Nobbies, leben ca. 2'500 Robben. Die Brandung an den Stränden zu offenen See ist rau. Ein weiteres Blowhole, allerdings ohne Öffnung nach oben war diesmal sehr eindrücklich. Am Freitagmorgen war Rückgabetermin unseres Fiat. Ehrlich gesagt, sind wir doch froh, diese Etappen pannenfrei überstanden zu haben, begleitete uns doch über die ganze Fahrt ein Warnlicht, zu der sich von Zeit zu Zeit das Öldruckwarnlicht gesellte. Nach einem ausgedehnten Orientierungslauf durch Melbourne werden wir uns nun ein paar Hotspots raussuchen, bevor es dann Richtung Neuseeland geht. Das Ende unseres Australienaufenthalts naht. Wir haben unzählige Eindrücke eines beeindruckenden Landes mit verschiedensten Facetten erlebt. Wir waren ca. 1'600 km unterwegs. Die Küste Australiens misst allein ca. 25'000 km - ganz zu Schweigen von den Weiten des Outback. Wir haben soviel gesehen und doch so wenig. Wir werden Australien sicher nicht vergessen und hoffen irgendwann ein paar Millimeter Profil auf diesen Strassen liegen lassen zu können.