Veröffentlicht: 04.05.2024
Heute ist meine letzte Wanderung. Die Reisekasse lässt noch zwei Übernachtungen zu und die verbringe ich in Rom und danach wirds Zeit für die Insel (Albarella). Ab morgen gehts mit dem Zug weiter.
Da eine Zugreise nach Rom und Albarella nichts Berichtenswertes ist, endet hiermit auch mein Reiseblog. Allen, die mir bisher gedanklich gefolgt sind, sage ich nun ciao. Wir sehen uns bald wieder.
Ich bin dankbar und glücklich, dass ich diese Pilgerreise machen konnte. Und bei dieser Gelegenheit auch noch einen Gruß an Udo, der während meiner Abwesenheit Haus und Katze betreute.
Man sollte dieser Stadt einen Besuch abstatten. Die Altstadt hält einige Schmankerl bereit: die Kirchen bieten viel Sehenswertes, der Blick übers Land ist phantastisch (im Südosten auf eine bewaldete Hügellandschaft und im Nordwesten auf die weite Ebene und den Apennin mit dem Monte Serano). Und auch kulinarisch ist hier was geboten. Man denke nur an Trüffel und den Wein Spoleto DOC.
Seit 1958 taucht die Stadt einmal im Jahr (Juni und Juli) in ein kulturelles Spektakel ein, das "Festival der zwei Welten". Und wer genug vom Trubel hat, findet schöne Wege zum Wandern, gleich vor den Toren der Stadt.
Die näheren Hintergründe zum Bau des mittelalterlichen Aquädukts Ponte delle Torre sind nicht ganz eindeutig. Steckt der Ostgotenkönig Theoderich der Große (um 500) dahinter, Papst Innozenz IV. (um 1300) oder entstand das Bauwerk 1000 Jahre früher?
Eindeutig ist die Wirkung und ich stehe fassungslos davor. Mit einer Höhe von 76 Metern und einer Länge von 230 Metern überragt dieses Bauwerk alle antiken und die meisten neuzeitlichen Aquädukte. Bis ins 19. Jahrhundert hinein versorgte es die Stadt mit Wasser.
Schenkt man einer Tafel Glauben, hat Johann Wolfgang Goethe dieses Bauwerk nicht nur gepriesen, er stand sogar drauf. Das muss man bei mir auf keinen Fall erwarten.
Es ist der Dom sehenswert, mit seinen Rosetten an der Fassade (wobei die mittlere besonders hervorsticht), das Fresko "Krönung der Jungfrau" von Filippo Lippo (1469) und das ungewöhnliche Bodenmosaik. Sehenswert ist auch die Kirche Sant'Eufemia, mit der kargen Ausstattung und dem Emporengeschoß, für unser Auge etwas ungewöhnlich durch den lombardischen Einfluss. Lombardische Elemente besitzt auch die Kirche San Salvatore, eine frühchristliche Basilila.
Würde ich alles, was ich heute in Spoleto entdeckt habe, näher beschreiben, so würde es diese Seite sprengen. Also lasse ich es dabei. Vielleicht gibt's ja irgendwann einen neuen Blog ... Und dann nur über Spoleto?