Marc El Viajero
Marc El Viajero
vakantio.de/marcelviajero

Belize

Veröffentlicht: 04.08.2018

Lamanai - Caye Caulker - San Ignacio

Nach zweienhalb Monaten war es dann doch soweit, dass ich endlich aus Mexiko raus kam. Im Süden der Halbinsel Yucatan gings von Chetumal (Mexiko) in zweieinhalb Stunden nach Orange Walk Town in Belize. Hierher kommt man nicht unbedingt wegen der Stadt, mehr wegen der nahen Mayaruinen von Lamanai.

Der Grenzübertritt verlief problemlos. Der Standard der Busse ist um einiges tiefer als Mexiko. Ein alter amerikanischer Reisebus aus den 70ern, immerhin mit Klimaanlage, brachte mich in die besagte Kleinstadt.

Die Einwohner von Belize sind eine bunte Mischung aus Mayas, Garifunas (Mischung aus ehem. afrikanischen Sklaven und karibischen Ureinwohnern), Mestizen (Mischung aus Europäern und Einheimischen), chinesischen Ladenbesitzern sowie einigen ausgwanderten  Europäern oder Nordamerikanern. Amtssprache ist Englisch, gesprochen werden aber oft auch die lokalen Mayasprachen, viel Spanisch oder ein (lustig-fröhliches) englischbasiertes Kreol. Diesem hört man den englishen Einfluss zwar an, verstehen tut man es trotzdem kaum.

Lamanai
Die Flussfahrt am nächsten Tag auf dem New River war rasant und super spannend. Der Fluss hat sich seinen Weg durch den Dschungel, mit etlichen Armen und Kurven, gebahnt. Die Guides wussten ziemlich genau welche Tiere wo zu finden sind. So sahen wir Krokodile, einige Vögel, Fledermäuse am Baum oder Schlangenkakteen, die sich um ganze Bäume wickeln.
Nach ca. einer Stunde erreicht man die Ruinen von Lamanai mitten im Dschungel. Diese sind mit anderen Verkehrsmitteln als dem Boot nur schwer zu erreichen.

Die Ruinen sind wiederum, obwohl ich nun schon einige gesehen habe, einzigartig. Beispielsweise der Tempel der Masken. Hier hat sich jeder neue Herrscher der Stadt jeweils seinen Teil auf den bestehenden bauen lassen. Zu sehen sind nur die drei obersten, gesamt hat der Tempel aber 6-7 Ebenen, die teilweise unter dem Boden sind.
Von der grossen Pyramide hat man einen perfekten rundumblick über den Dschungel und beim Tempel des Jaguars wollen die Archäologen den Schlafplatz der Königs gefunden haben.

Am Folgetag gings schon weiter Richtung Belize City, um dort das Wassertaxi nach Caye Caulker zu nehmen. Dabei reiste ich zum ersten Mal mit einem richtigen, sogenannten Chicken Bus. Einem alten amerikanischen Schulbus mit einfachen Sitzbänken, ohne Klimaanlage, meist überfüllt und hält an jeder Ecke wo jemand aufspringen oder aussteigen will. Dafür ist er fast gratis.
In Belize City, immerhin die grösste Stadt im Land mit 70'000 Einwohnern, gibts nicht viel zu tun oder zu sehen, weshalb es vom Busterminal direkt zum Fährterminal ging.

Caye Caulker - go slow!
Caya Caulker ist Karibikfeeling pur, genau wie man es sich vorstellt. Das Motto der Insel lautet: go slow, und das wird auch gelebt. Auf den unbefestigten Strassen fahren keine Autos sondern nur Golfcarts oder Velos. Es ist zwar touristisch , aber zum Glück hat es keine grossen Hotels, so dass der Massentourismus noch nicht Einzug gehalten hat. Am Abend gibt es eine Bar die bis Mitternacht offen hat, wo sich die ganz Insel trifft. Danach kann man noch in die Reaggebar bis 1Uhr aber dann ist endgültig Nachtruhe angesagt.

Zum Essen gibt es viel frischen Fisch und vor allem Lobster (Languste, Hummer?) ohne Ende. Das darf man sich natürlich nicht entgehen lassen.
Zu tun gibts nicht viel hier ausser am Strand zu liegen und an der Strandbar zu sitzen.
Und natürlich zu tauchen. Hier machte ich meine ersten Tauchgänge nach erworbener Lizenz. Mangels Vorhandensein einer Unterwasserkamera gibt es davon leider keine Bilder. Aber die Ammenhaie, der grüne Moränenaal, die Baracudas, die Schildkröten, die Langusten und die unzähligen farbigen kleineren Fische sind unglaublich faszinierend. Und natürlich lädt das türkisfarbene, klare Wasser rund um die Inseln und das Riff zum Baden zwischen den Tauchgängen ein.
Da Strandurlaub auf Dauer aber nicht so mein Ding ist, ging es am dritten Tag bereits wieder mit dem Wassertaxi zurück nach Belize und mit dem Chickenbus nach San Ignacio.

San Ignacio
Dieser Etappenort, nahe der guatemaltekischen Grenze, stand ursprünglich nicht auf dem Programm. Aber nach mehrfacher Empfehlung anderer Reisender, die aus entgegengesetzter Richtung kamen (Süd nach Nord) wurde doch beschlossen, hier ein paar Tage zu bleiben. Und es hat sich gelohnt. Nicht hauptsächlich wegen der Ruinen von Xunantunich, die wiederum interessant anzusehen waren, sondern vor allem wegen der 'Actun Tunichil Muknal-Höhlen' (ATM). Die Tour ist für 85 US$ zwar die mit Abstand teuerste, die ich auf meiner Reise bisher gebucht habe, aber Belize ist nunmal sehr viel teurer als Mexiko. Ausgerüstet mit Helm, Stirnlampe, Badehose und -schuhen klettert, schwimmt oder läuft man mit dem Guide bis zum Ende der Höhle und wieder zurück. Teilweise passt man mit dem Kopf über Wasser gerade noch zwischen den Felsen hindurch. Der Ort war einst eine Pilgerstätte der Mayas, wo sie Zeremonien veranstalteten, vermutlich um die Regengötter milde zu stimmen. Gefunden wurden neben vielen Töpfen auch mehrere menschliche Skelette, vermutlich von Familienmitgliedern der Stammesführer, die hier geopfert wurden.

Leider dürfen keine Fotos gemacht werden, da einige Touristen beim Fotografieren die Artefakte beschädigt oder zerstört haben und die Behörden deshalb sämtlichen elektronischen Geräte in der Höhle verboten haben. Aber der Veranstalter verschickt per E-Mail Fotos an die Teilnehmer, die mit Erlaubnis von einem Fotografen aufgenommen wurden.

Und damit lasse ich Belize nach acht Tagen bereits wieder hinter mir und es geht weiter nach Guatemala. Als erstes von San Ignacio nach Flores, nahe der Mayaruinen von Tikal. 


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