Makku-auf-Tour
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Ein Roadtrip von einer "No worries/ To easy"-Hippie-Kultur über atemberaubende Nationalparks, Weltstadt Sydney und Christmas-feeling im Hochsommer

Veröffentlicht: 16.01.2018

1.12.2017: Ein wenig spontaner Resturlaub ermöglichte mir einen Besuch meines Freundes Jens in der Vorweihnachtszeit in Australien. Treffpunkt sollte Brisbane sein. Und so stieg ich ins Flugzeug anstatt das erste Türchen zu öffnen. Von Berlin über Paris nach Abu Dhabi und von dort ging es dann mit Ethiad Airways nach Brisbane. So luxuriös bin ich in meinem Leben zuvor noch nie geflogen, die Saudis wissen, wie man einem den Flug angenehm gestaltet und die Zeit „verflog“.

2.12.2017: In Brisbane kam ich dann nun nach 26h Flug doch ein wenig müde an. Doch die Freude Jens zu sehen war überwältigend. Beim Aufeinandertreffen ereilte mich doch gleich der erste Kulturschock. Jens, nun Vollblut-Hippie, empfing mich mit einem Freund S. und das Wiedersehen war einfach nur MEGA. Wir fuhren daraufhin in einem Hippievan der lediglich geliehen war und keine Heckscheibe, geschweige denn Gurte, mehr besaß und sowieso bei uns vermutlich niemals TÜV bekommen würde nach Brisbane rein um die Dame abzuholen, der das Auto gehörte. Der nächste Kulturschock folgte. Dort, in einer kleinen verräucherten ungeordneten Wohnung, empfingen uns 2 Hippie-Damen mit Rastas, sämtlichen Piercings an diversen Körperstellen und Oberkörper frei mit, wie üblich unter Hippies, äußerst warmherzigem Umarmung. Nach kurzer Zeit fuhren wir dann mehr oder minder halb legal nach Byron Bay. Dort angekommen zeigte mir Jens seine zentral gelegene Immobilie, ein nicht zugelassener Hippievan mitten in Byron Bays Zentrum auf einem Schotterparkplatz, auf dem Parken und campen verboten war. Dort tummelten sich weitere 10 Vans die alle belebt wurden von absolut warmherzigen „Neuzeit-Hippies“, die zwar noch alles konsumieren und für Liebe und Frieden eintreten, doch es wirkt alles etwas kleiner und unorganisierter als bei der früheren Generation. Die Unterscheidung zwischen Hippie, Surfer und Backpacker ist auch eher verwaschen bzw. kann man das auch gar nicht so recht sagen. Auf diesem Parkplatz herrschte reger Durchgangsverkehr von Feierwütigen, die einen das ein oder andere Mal nach diversen Drogen fragten. Unter ihnen lernten wir eine junge Dame aus Sydney kennen. Byron Bay selbst hat nicht viele Einwohner. Ist allerdings, so wurde mir gesagt, der am dritt häufigst besuchte Ort in Australien. Dann gingen wir noch schnell Nachts zum Meer und ich fiel todmüde in den van.

3.12.2017: Am Morgen stand als erstes Badengehen auf dem Programm. Doch zuvor wurde am Strand meditiert. Byron Bay selbst scheint sehr klein. Als Tourist oder Parkplatznomade sieht man auch nicht viel mehr als die mit Restaurants gepflasterte Hauptstraße zum Meer. Die Temperatur so knapp über 30 Grad machte mir doch sehr zu schaffen, aber man lernt schnell, dass halt zwischen 11-16 Uhr nur wenig Aktivität möglich ist und liegen im Van auf dem Parkplatz doch sehr unterhaltsam ist. Es ist immer wieder sehr interessant mit Menschen ins Gespräch zu kommen, wenn man ihnen offen gegenüber tritt. So lernte ich Aussteiger kennen die lediglich eine Gitarre ihr Eigen nennen und irgendwie durchs Leben kommen. Oder ältere Hippies, die von Liebe und Energie geprägt nur Gutes für diese Welt wollen, aber ab und zu eine Mischintoxikation brauchen. LSD und Pilztee war manchmal besser zu bekommen als Gras. Am Nachmittag ging es zum östlichsten Punkt Australiens zum Cape Byron. Dort steht ein schöner Leuchtturm und wir gingen einen Pfad an den Klippen entlang. Ein Waterdragon zeigte sich mitten auf dem weg. Mir fielen auch immer wieder öffentliche gasbetriebene Barbecueplätze und öffentliche Toiletten auf. So etwas sollte es bei uns auch geben.

4.12.2017: Ziel war heute eine Wanderung zu den Minyon falls, einem wunderschönen Wasserfall, der sich in ein Tal mit subtropischen Regenwald ergießt. Obwohl es der kühlste und regnerischste Tag des Urlaubs war, wird er lange im Gedächtnis bleiben, da durch das Gewitter eine ganz eigene Atmosphäre entstand. Wenn man bei Youtube Regenwald bei Gewitter eingibt, findet man genau diese gehörte entspannende Geräuschkulisse. Wir fanden einen von Wrangler-Pflanzen befallenen alten Baum, der nicht mehr vorhanden war und nur noch das gebildete Gerüst zu finden war. Sehr beeindruckend wenn man in solch einem Baum steht, der nicht mehr da ist. Es bestätigte sich auch die Aussage, dass einen die Wildnis überall umbringen will. So begann ich auf einmal am Hals ohne ersichtliche Ursache zu bluten und ohne das die Blutung gestillt werden konnte. Wir alle fanden später Blutegel an uns, die uns an verschiedenen Stellen angezapft hatten. Danach ging es auf eine Anhöhe vor Byron Bay, wo spontan mehrere Hippie-Busse zusammen trafen, Feuer gemacht wurde, musiziert und der Abend genossen wurde.

5.12.2017: Mit offener Heckklappe am nächsten Tag im van aufzuwachen mit Blick über ganz Byron Bay und Umgebung war sehr schon schön. Dann ging es via Bus nach Brisbane, eine Stadt die architektonisch zusammengewürfelt erscheint, da Australien natürlich nicht so eine lange Geschichte hat, wie wir es bei uns gewohnt sind. Die „weiße“ Geschichte Australiens beginnt erst mit der Entdeckung 1770 durch James Cook und einer schleppenden Erkundung in den Folgejahren. Danach folgte ein Bauboom bis heute. Auf dem Weg durch die Stadt gingen wir durch den Botanischen Garten und entdeckten eine Handteller große Spinne. Das alte Rathaus mit Weihnachtsbaum und Weihnachtsliedern wirkte bei 35 Grad im Sommer doch sehr befremdlich. Wir holten unser Heim für die nächsten 2 Wochen im Süden der Stadt ab. Ein Nissan Pulsar mit Dachzelt, was zum Erstaunen doch sehr bequem war und verdammt schnell aufzubauen ging. An diesem Tag fuhren wir dann wieder gen Süden, sahen in Gold Coast einen wunderbaren Regenbogen, luden Gepäck und einen Freund ein und der Roadtrip konnte beginnen.

6.12.2017: Heute ging es Richtung Sydney. Ein langer Tag mit viel Strecke und einigen Pausen, unteranderem in einer Hungry Jack's Filiale (bei uns Burger King), wo wir unseren Hunger zähmten mit einem „hungry tamer“-Menü. Gut durchgekommen und bei guten Gesprächen zu dritt entschieden wir noch weiter in die Natur der Blue Mountains zu fahren. Dort kamen wir im Dunkeln auf einem Campingplatz mitten im Nationalpark dann endlich an. Wir befuhren eine gravel road (unbefestigte Straße) auf der 4wd (Allrad) empfohlen war. Bei den Felsen und Steigungen wusste ich später auch warum, aber unser 2wd Nissan schaffte es dank großartigen Fahrfertigkeiten. In Australien gibt es immer wieder sehr gute free Camping Plätze mit Toiletten und Feuerstellen, was mich doch überraschte, denn so etwas gibt es bei uns leider garnicht.

7.12.2017: Bushwalking ist eine gern unternommene Tätigkeit der sportlichen Australier und so gehen von fast jedem Camping Platz ein paar Trails ab. Wir beschlossen die Gegend zu erkunden und nach Wasser zu suchen. Schnell wurden wir fündig unweit des Camps. Wir folgten einem kleinen Bach und gelangten an einen Abhang der einen Wasserfall formte. Also schnell nach unten, einmal duschen und dann Vorräte auffüllen. Von solch einem Ort mitten im Busch, an dem noch nicht viele Leute gewesen sind, geht irgendwie eine große Magie aus. Wir wanderten weiter und gelangten an diesem heißen Tag später an eine Flussdurchfahrt auf dem Weg, die wir gleich als Bademöglichkeit nutzten. Es fiel auf dem Weg ein Baum auf, der so aussah, als ob er blutete. Ja in Downunder ist alles etwas anders, da ist auch Harz so rot, dass es wie Blut aussieht. Nachdem wir den Bedfordtrail ein Stück verfolgt hatten erklommen wir noch einen Berg mitten im im verlassenen Busch und genossen die Aussicht. Danach wanderten wir zurück ins Lager und ließen den Tag ganz gemütlich bei lagerfeuer und Känguruwurst ausklingen. Känguru ist in Australien wie bei uns Wild, nur dort zur Jagd freigegeben und läuft öfter mal vors Auto.

8.12.2017: Auf geht's in den bekanntesten Ort der Blue Mountains Katoomba. Dort liefen wir am Rand der Klippen zum Echo-point und den three sisters, einer touristisch ausgeschlachteten Aussichtsplattform mit Blick auf eine Felsformation, bestehend aus 3 gestapelt anmutenden Steinhaufen. Beeindruckender war die Weite des sich vor uns auftuenden Tals. Als man jeden einzelnen Baum von oben sehen konnte, ließ einen eine gewisse Demut vor der Natur empfinden. Die Blue Mountains tragen ihren Namen durch die verschiedenen Eukalyptus Bäume, die ätherische Öle ausstoßen, in denen sich das Licht bricht und ein Blauschimmer über dem ganzen Tal schwebt. Über eine steile Treppe gelangten wir auf die three sisters und dann weiter nach unten. Auf einem Trial durchquerten wir das Tal unterhalb der Klippe und gelangten zu den Katoomba falls, wo wir die sagenhafte Aussicht über den Südteil der Blue Mountains genossen. Hier wurde mir auch klar, warum die Erkundung des Landesinneren so viel Zeit benötigt hatte. Im europäischen Glauben Länder am besten im Tal an einem Fluss zu erkunden, gelangten die Entdecker hier immer wieder in Täler, die ringsum von Steilwänden, die man nicht bezwingen konnte, umgeben waren. Erst Jahre später mit der Besteigung der Tafelberge gelang ein Vordringen ins Hinterland. Und so sind alle Städte und Dörfer in den Blue Mountains auf der Tafelbergebene und in den Tälern findet sich nur subtropischer Dschungel und keine Zivilisation. Verbotenerweise kletterten wir über die Absperrung und erkundeten die Katoomba falls auf eigenes Risiko. Auf einer 2. Ebene, wo kein Tourist so leicht hinkommt, nutzten wir die Gelegenheit zur Körperpflege und duschten im Wasserfall in vermeintlicher Sicherheit. Doch plötzlich schwebte eine Seilbahn wenige Meter über uns hinweg. Das muss ein gutes Bild gewesen sein: 3 nackte Männer unter einem Wasserfall. Wir führen dann weiter zum Mt Victoria und verbrachten dort die Nacht.

9.12.2017: Wir blieben vor Ort und machten einen kleinen Trial mit wahnsinnig schönen Aussichten und einsamen Wanderwegen. Danach fuhren wir an einen See mit Campingplatz, wo wir dann ein mannshohes Feuer in einer alten Autofelge machten.

10.12.2017: Zurück ging es in die Blue Mountains zum Ort Blackheath. Dort gab es das Blue Mountains visitor centre zu sehen. Von diesem wanderten wir am Rand der Tafelberge entlang und genossen etliche atemberaubende Ausblicke auf die nördlichen Blue Mountains. Kurzentschlossen wagten wir den Abstieg in den sogenannten Grand Canyon, eine schmale Felsschlucht mit subtropischem Regenwald. Dieser starke Kontrast der Vegetation zwischen Regenwald und gemäßigten Mischwald innerhalb weniger Meter verwunderte mich immer wieder. Geschlafen wurde dann wieder auf dem Mt. Victoria.

11.12.2017: Es wurde Zeit sich von G. zu verabschieden in Katoomba und wir fuhren weiter zu den Wentworth Falls. Es zeigte sich nach einem kurzem anstrengenden Abstieg wieder ein wunderschöner Wasserfall, in dem wir badeten und die Mittagshitze überstanden. Über uns ergoss sich Wasser über einen riesigen Felsen, der mich stark an die schwebenden Felsen aus dem Film Avatar erinnerte. Auf einem Rastplatz bezogen wir unser Nachtlager. Während wir aßen, gesellten sich dutzende Kakadus zu uns, die sogar aus der Hand fraßen. Wie so oft dauerte es nicht lange und man kam ins Gespräch mit deutschen Backpackern.

12.12.2017: Auf ging es nach Sydney. Dort parkten wir auf einem Campingplatz und fuhren mit den Öffentlichen in die Stadt. Wir spazierten durch das Viertel the rocks, was noch aus der kolonialen Erstbesiedlung erhalten ist und wie in vielen australischen Städten einen riesen Kontrast zu den modernen Hochhäusern aufzeigte. Sydney selbst ist ein riesiger Naturhafen mit etlichen Buchten. Es verwundert also nicht, dass man bei der Entdeckung hier Lager bezog und die Briten hier die ersten Gefängnis Kolonien errichtete. Weiter ging es zur Sydney Harbour Bridge, eines der Wahrzeichen Sydneys. Von hier konnte man schon die Skyline und die Oper sehen. Das bekannteste australische Gebäude ist wohl die Oper. Bei ihrem Anblick verständlich, da es irgendwie durch die extravagante Architektur sehr ins Auge fällt. Ich selbst hatte sie mir immer größer vorgestellt und bei näherem Hinsehen zeigte sich, dass die Wände aus kleinen weißen und pissgelben Fliesen bestanden. Anschließend liefen wir durch den botanischen Garten und den Hochhausdschungel. Abends gab es ein deftiges Barbecue.

13.12.2017: Aufgrund der im Vergleich zu Europa kurzen Vorgeschichte seit der Kolonialzeit fiel immer wieder auf, dass Städtesightseeing doch relativ schnell geht in Australien. So hatten wir am halben Vortag bereits die interessantesten Must-see-Sehenswürdigkeiten abgehakt. Heute fuhren wir nach Manly. Dort flüchten die Bewohner Sydneys gern zur Erholung aus dem Hochhausdschungel hin. Um dort hinzukommen fuhren wir ca. 30 min mit der Fähre durch den Naturhafen von Sydney und genossen wunderbare Ausblicke. Manly selbst liegt auf einer Halbinsel, die jetzt Nationalpark ist und zuvor als Quarantänezone für neue Siedler, als Krankenhaus oder als Areal einer Kaserne mit Flugabwehrgeschossen während der Weltkriege genutzt wurde. Nach einer kleinen Runde über die Insel gab es Burger am Strand. Und zwar genau in dem Laden, der uns von der Dame vom ersten Abend in Byron Bay als bester Burgerladen beschrieben wurde und in dem Sie arbeitete. Leider hatte sie frei, aber ihr Kollege feierte uns trotzdem für unsere Mühen. Zurück ging es auf dem Schiff mit einer Flasche Bundaberg-Rum-Cola zu den Hochhausschluchten. Vorbei am Rathaus und dem Queen-Elisabeth-Einkaufszentrum, einer Runde Schach auf dem Weg, bis zum neugebauten Harbour Distrikt. In Chinatown entdeckten wir eine kleine Stadt in der Stadt. Chinesen sind in Australien die Haupteinwanderer und gehören mit zum Stadtbild, wie bei uns z.B. unsere türkischen Mitbürger. Ein wenig fremd fühlten wir uns trotzdem in einem Einkaufszentrum mitten im Hochsommer, in dem wir nicht wussten, was wir gerade aßen oder gekauft hatten und wo dazu Weihnachtslieder über die Lautsprecher tönten. Angestoßen wurde mit einem Victoria-Bitter-Bier. Am Abend liefen wir zurück über die Sydney Harbour Bridge und genossen die Skyline bei Nacht.

14.12.2017: Wir verließen Sydney nach 2 Tagen wieder und konnten es nicht erwarten wieder in die Natur einzutauchen. Es ging wieder gen Norden mit Ziel Brisbane. Ab jetzt wurde auch wieder in Nationalparks geschlafen. In einem angekommen liefen wir heute einen kleinen Trail zu einem Wasserfall, an dem wir Mutterseelenallein in Ruhe badeten und die warme Zeit des Tages überstanden. Auf dem Rückweg fielen uns etliche Zikaden auf, die an den Bäumen saßen und ihre Paarungsgeräusche durch den Wald jagten. Dies war am Anfang noch sehr interessant, da dieses Viehzeugs bis zu 120 dB (ähnlich Düsenjet) Töne aussendet. Doch es sollte sich zu einem Fluch entwickeln. Am Abend war der ganze Wald voll von Ihnen und das Geräusch war einfach nur überall. Man konnte ihm nicht entkommen und die Kommunikation fiel doch schwer. Es hüpften noch 2 Kängurus durch unser Lager und als es Dunkel war und wir gemütlich am Feuer (trotz Fire Ban) saßen wurde uns ein Salatkopf geklaut. Als wir uns umschauten waren ein paar Possums sehr dicht an uns rangekommen. Im ersten Moment erschraken wir, da wir diese Tiere zuvor noch nicht gesehen hatten und nicht wussten, was diese überhaupt sind, doch dann waren sie einfach nur süß. Trotz Zikadenlärm versuchten wir zu schlafen.

15.12.2017: Der Schlaf war sehr schlecht und wir verließen fluchtartig den Wald am nächsten Morgen um Ruhe zu finden. Zu dem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, dass eine ruhige Nacht nur möglich war, wenn man an der Autobahn oder in Großstädten schläft – eine wilde Paarungszeit der Zikaden. Wir fuhren weiter am Grandis Tree vorbei, dem höchsten Baum in NSW mit über 70 m. Dann am Booti-Booti-NP vorbei, der aus einer Straße mit verlassenem Strand auf der einen Seite und einem riesigen See auf der anderen Seit bestand. Weiter ging es über mehrere Kilometer gravel road zum Ellenborough Falls, einem gigantischen Wasserfall über 200m. Unten angekommen wurde natürlich gebadet. Auf der Suche nach einer Unterkunft kamen wir in einem Dorf, was aus 6 Häuschen ohne feste Straßen bestand, an. Die free Campingplätze fanden wir immer mit Hilfe der App CamperMate. Doch hier war zwar ein Ort verzeichnet, aber wir wussten nicht ob wir dort richtig waren. Wir kamen an einer halboffenen Lagerhalle mit Feuerstelle davor an. Von außen sah diese irgendwie bewohnt aus, wir schlichen uns rein und fanden einen doch sehr unwirklichen Ort. Gefühlt befanden wir uns in dem Horrorfilmszenario schlechthin. In der Lagerhalle lagen überall uralte kaputte Dinge herum, alte Sofas, Kühltruhen, Gitarren, ein altes verstaubtes Klavier, Kinderbücher… . Wir überlegten lange, entschieden uns aber dann doch den Platz zu verlassen, da die gesamte Szene einfach zu unheimlich war. Schnell über 50 km Schotterpiste ohne irgendein Auto zu sehen weiter in zivilisiertere Gefilde. Wir erreichten einen schönen Platz an einem Fluss – natürlich mit Zikaden.

16.12.2017: Am nächsten Morgen ging es nach Port Macquarie um endlich einmal Koalas zu sehen. Selbst Jens hatte nach 6 Monaten in Australien noch keinen zu Gesicht bekommen, kein Wunder denn 90% des Tages Schlafen diese. Wir besuchten das Koala Hospital, eine Einrichtung von Freiwilligen, die verletzte Koalas aufnehmen, sie gesundpflegen und dann wieder in die Wildbahn entlassen. Die Top Erkrankungen waren: Verkehrsunfall, Verbrennung und Chlamydien-Infektionen.

17.12.2017: Zum Frühstück gab es Pancakes mit Reeses-Schokocreme auf dem Gaskocher zubereitet. Danach ging es auf einen Trail im Dorrigo NP mit sehr schöner Natur im subtropischen Regenwald. Weiter nach Byron Bay hielten wir kurz an einem Zuckerrohrfeld und probierten. Ich hätte nicht gedacht, dass es so süß schmeckt.

18.12.2017: In Byron Bay sackten wir S. wieder ein und fuhren weiter nach Brunswick Heads. Dort, wo der Glaube an Feen lebt, gab es sogar kleine Häuschen für Feen. In Gold Coast besuchten wir einen firestuff-Laden und weiter ging es zu einer Höhle (Natural Bridge, Springbrook National Park, Glow Worms Cave) mit der größten Glühwürmchen-Population in NSW. Dies war ein magisches gefühl durch den NP im Dunkeln zu irren und überall saßen Glühwürmchen.

19.12.2017: Nach einer kurzen Nacht vor Brisbane gaben wir am Vormittag das Auto wieder ab und liefen in die Stadt. Die South Park Lands am Ufer des Flusses mitten in Brisbane luden zum verweilen ein. 1988 war hier die Expo und heute ein sehr morderner Park mit Barbecueplätzen, künstlichem Strand, diversen Bademöglichkeite und vielem mehr. Es mutete eher wie ein Freizeitpark an, der für die Öffentlichkeit frei zugänglich war. Auch nach Einbruch der Dunkelheit wirkte das Beleuchtungskonzept sehr modern im Park. Aber auch der Rest der Stadt leuchtete in allen Farben. Ich spazierte noch ausgiebig durch Brisbane die halbe Nacht, traf im Park sehr zutrauliche Possums und genoß am nächsten Tag den Sonnenaufgang, der sich in der Skyline von Brisbane und im Wasser spiegelte. Dann war der Zeitpunkt des Abschieds gekommen und für mich ging es zum Flughafen und über Guangzhou und Paris zurück nach Hause.

Insgesamt haben wir ca. 2700 km zurückgelegt und ich war pünktlich zu Weihnachten zu Hause.


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