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Haushalt machen

Veröffentlicht: 22.06.2017

22. Juni 2017

am ersten ort hatte ich kost und logis, denn so hatte ich es bei study lingua, der sprachaufenthaltsagentur gebucht. inklusive war da im paket einmal waschen pro woche dabei.
am zweiten ort, in der communidad shuar ebenfalls kost und logis, wenn auch die essenszeiten relativ variabel waren. vor allem geschlafen habe ich in der selva wie ein herrgöttchen. hingegen war die wäsche dort meine sache. ich glaube, ich hätte fragen können, ob ich die wäsche gegen bezahlung von jemandem hätte reinigen lassen können, jedoch fand ich es eine herausforderung, die wäsche in handarbeit mit flusswasser, bürste und seife wieder sauber und "geruchsneutral" hinzukriegen. 
hier in der fundacion mache ich alles selber. kochen mit allem was dazugehört und die wäsche, wobei die maschine hier viel einfacher zu bedienen ist, als unsere zu hause. oder vielleicht müsste ich die sache dort halt ernsthaft mal angehen. hier gehts nicht anders, sonst ist vorbei mit geruchsneutral.

plötzlich wird einem klar, dass so normale sachen zeit brauchen. dass man es gut oder schlecht machen kann. nun, kein problem. wie gestern ausgeführt habe ich zeit. keine hetze, drum kann ich mich ernsthaft mit der goldbraunen kruste des morgenomeletts und dem richtigen aufhängen der hose beschäftigen, so dass nicht übermässig viele falten in die hosen gelangen. 
wir arbeiten ab und zu auch zusammen. gestern zum beispiel haben laura und ich pasta gekocht (geht saulang auf der höhe von 3100 m). ich habe allerdings eine fertig-pestosauce drangemacht, wogegen laura eine eigene aus tomaten und anderen zutaten gemixt hat. seit wir letzte woche ein paar zutaten zum hiesigen bestand gekauft haben (balsamico, olivenöl, oregano und anderes) fühle ich mich in der küche recht wohl. erst recht, seit die verdauung wieder normal funktioniert. das, obwohl ich auf dem markt vorgestern einfach einen apfel gekauft und gegessen habe, ohne die regel mit dem schälen oder dem kochen beachtet zu haben (holz anfassen!).

auf alle fälle, um zum punkt zu kommen, sehe ich den wert der hausarbeit schon wieder eine stufe höher, in dem positiven bewusstsein, dass ich es eigentlich selber auch machen kann. hier in unserer dreier-wohngruppe bin ich derjenige, der im moment die kübel leert und die kehrichtsäcke an die entsorgungsstelle bringt. drum regt es mich ein wenig auf, dass in den wc-kübel, in welchen die gebrauchten toilettenpapiere geworfen werden müssen, so schnell wieder voll sind. ich finde es total schlecht, wenn wc rollen und verpackungen und andere abfälle dort hinein geworfen werden. umso schneller muss der spezielle abfallsack wieder herausgenommen, zugeknöpft und entsorgt werden. wenn ich nicht wüsste, dass ich in etwas mehr als zwei wochen anderswo sein werde, mit anderen leuten (freu mich wahnsinnig drauf!!!) und toiletten, in denen man die gebrauchten papierchen reinschmeissen kann, dann würde ich eine wg-sitzung einberufen und die wc-sache erläutern, bzw. einen plan erstellen, wer wann was zu tun hat. aber so ist es mir eigentlich ziemlich egal.
fast sch...egal.

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