Veröffentlicht: 26.06.2017
26. Juni 2017
einer der grundsätze der fundacion minadores de sueños ist, den kindern eine ausgewogene ernährung zu ermöglichen. das ist an fünf tagen der woche direkt möglich, am wochenende ist es sache der eltern, der mutter, der grosseltern. diese werden aufgeklärt über gesunde ernährung und gebeten, dies ihren kindern zu bieten. Marco hat mir heute erzählt, dass er schon mehrmals festgestellt habe, dass kinder, welche zu ihnen kommen und dann von dem essen profitiert haben, regelrecht aufgeschossen seien. sie ist eminent wichtig, die ernährung. das wissen wir in unserer aufgeklärten gesellschaft.
in ecuador ist es so, dass die kinder entweder am morgen oder am nachmittag schule haben. den anderen halben tag verbringen sie zu hause - in der regel. die fundacion nimmt die kinder nun den halben tag, den sie nicht schule haben, bei sich auf und gibt ihnen am morgen einen znüni und um halb zwölf einen zmittag. die zeit für den zmittag dauert bis halb drei, denn in dieser zeit trudeln die kinder ein, welche am morgen schule hatten. da sie aus verschiedenen schulen kommen, z.t. von weiter weg, gibt es für diese gruppe keine fixe zeit. ansonsten ist der ablauf des halbtages klar geregelt. das hilft kindern, sich zurechtzufinden. ist überall auf der welt so. so gibt es für die kinder, welche den morgen in der schule und den nachmittag in der fundacion verbracht haben, um punkt viertel nach fünf den zvieri. immer nach dem essen, zmittag oder zwischenverpflegung, werden gemeinsam die zähne geputzt. auch das gehört zur ordnung. vor dem essen werden die hände gewaschen. die arbeitszeit in der fundation beträgt anderthalb stunden. in dieser zeit werden hausaufgaben gelöst oder, wenn fertig, arbeitet das kind an zusatzaufgaben, welche ihm gestellt und im zusatzmäppchen gesammelt werden. diese sind so angelegt, dass die kinder sie alleine lösen können z.b. unter zuhilfnahme eines dictionaires oder mit nachschauen im matheheft, wie die aufgaben zu lösen sind etc. danach ist eine halbe stunde pause mit spielen draussen bei schönwetter und drinnen wenn es regnet. da können die kinder normalerweise wählen, sich die beschäftigung aussuchen und/oder die kompagnons. ich habe schon mehrmals angedeutet, dass es viele überforderte kinder hat. es hat auch solche, welche so abgelenkt oder müde sind, dass sie nichts tun. oder anderthalb stunden schiffchen falten. oder auf blättern kripseln. aber das sei heute nicht mein thema.
für einige kinder ist der znüni wohl das frühstück des tages. es kann auch gut sein, dass der zmittag in der fundacion die einzige richtige mahlzeit am tag ist. einige langen da auch gehörig zu. beim znüni, das ist sache der volontäre, diesen vorzubereiten, kenne ich in der zwischenzeit folgende variationen:
1. geschnetzelte banane mit jogurt übergossen
2. orange
3. gekochtes ei mit salz
4. heisse milch und banane dazu
5. jogurt mit cornflakes drin
6. brötchen mit schinken belegt
ich glaub, das wärs. normalerweise gibt es am mittwoch gelatine, doch in den letzten drei wochen vor den ferien, und das sind genau meine wochen, gabs das nicht mehr.
nach dem znüni zeigen die kinder den ausgelöffelten becher und wenn er nicht wirklich ausgelöffelt ist, so ist das gefälligst zu tun. keine frage und es kommt auch keiner jammern, er habe das nicht gern und wolle lieber was anderes und ...
die sind hier nicht so verwöhnt und die begründung, "das ist gesund" ist grund genung, den znüni ganz zu essen. basta! es hat auch kein einziges kind mühe damit. immerhin gibt es auch einen extra tee, wenns einem nicht so gut geht mit dem magen beispielsweise.
davon hatte ich auch schon profitiert.
der zmittag ist sache der zwei profis in der küche: Elena und Viviana. sie sind sowas wie die seele des untergeschosses, das ist der küchen- und essbereich. und die zwei machen es wirklich gut. ich weiss nicht genau, wer den menuplan erstellt, wahrscheinlich geschieht das mit alba zusammen. aber die kost ist wirklich ausgewogen. zuerst eine suppe (die beste, die es gab, war eine kürbissuppe, aber auch die anderen locra de papa, oder tomatensuppe, oder hühnerbrühe, alle sehr gut).
danach einen teller mit meist reis, fleisch (nicht immer) mit sauce oder sonst was leckeres aus oder mit gemüse und ganz bestimmt salat dazu. und, wer mag, kann und darf gerne nachfassen. das essen ist sehr gut. mir schmeckts ausgezeichnet. drum ist am mittag das essen für mich ein highlight, zusammen mit dem kaffee danach. gemacht in einer grösseren espressomaschine, eben die italienischen alukannen aus drei teilen. die sind schlicht genial und hier im land der nicht-kaffeetrinker und des besten kaffees der welt geradezu ein segen. (ich stelle mir vor, diesen kaffee nach italien zu exportieren und dort zubereitet zu kriegen - das wäre fantastisch!)
dieser blogeintrag sei ganz und gar den zwei köchinnen gewidmet. sie machen einen hervorragenden job und wenn sich die gelegenheit bietet, dann mach ich auch mal was für sie.
z.b. heute die suppenteller des mittags abwaschen. hab ja eh fast nix zu tun über mittag und die zeit von halb zwölf bis halb drei ist seeeehr lang.