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Die Reise nach Quito

Veröffentlicht: 16.04.2017

Zum ersten Mal weinen musste ich am Morgen, als ich von Nala der Katze Abschied nahm. Wahrscheinlich, so die Tatsache, war das ein Abschied für immer. Sie ist krank, hat Verwachsungen im Bereich ihrer Ohren. Wenn es nächstes Mal zum Tierarzt geht und er diese Verwachsungen wieder entfernen müsste, so werden wir sie einschläfern lassen. Drum "Tschüss Nala", ein Kuss auf den Kopf und die Tränen liefen.

Zum zweiten Mal Tränen am Flughafen. Zwar kein Abschied für immer, aber ein Abschied halt. Im Gegensatz zu Aline, welche sich nach der Passage nur für Flugpassagiere nicht mehr umdreht, noch einmal ein Blick zurück von mir zu Andi und Vivi. Adios! Hasta luego a Miami!

Der Flug nach Amsterdam ging etwas verspätet, aber doch so, dass es für den Umstieg grad gut reichte, allerdings ohne Kaffee. Ich sass in der Emergencyseat-Reihe und hatte drum genug Beinfreiheit. Oben wars etwas eingeschränkt, weil neben mir eine korpulente Frau sass. Keine Chance, mal die Ellbogen auf die Armlehne zu kriegen. Aber die Eineinviertelstunde lang war das kein Problem.

Von Amsterdam nach Quito sass ich in Reihe 31, direkt am Fenster, welches allerdings so schräg hinter mir war, so dass ich mir dann beim Landeanflug beinahe eine Halskehre geholt habe. Den Sitz habe ich im Voraus gegen Aufpreis bestellt und ES WAR GUT SO! Ich weiss nicht, wie ich den Flug in einem der normalen Sitze hinter mich gebracht hätte. Vermutlich stehend. So aber konnte ich mich voll ausstrecken und habe eine ganze Zeit dösend verbringen können. So richtig schlafen geht nicht. Auf derm Flug habe ich zwei Filme geschaut, Jason Bourne und LaLaLand, Musik gehört, im Bordmagazin gelesen, gedöst, gegessen und jedes Glas Wasser getrunken, das angeboten wurde. Neben mir sass eine junge Deutsche, welche mit einer älteren Kollegin reiste. Ich habe mich an Aline erinnert und gar nicht versucht irgendwie ins Gespräch zu kommen. Das wird im Normalfall als lästig empfunden. Und so verlief der Flug äusserst angenehm und ist absolut pünktlich in Quito angekommen.

Keine Probleme beim Pass und beim Zoll. Die Passbeamtin wollte wissen, wie oft ich schon hier gewesen sei und wie lange ich bleibe, war sehr zufrieden, dass ich am 8. Juli wieder ausreise und hiess mich herzlich willkommen auf ecuadorianischem Boden. Stempel rein und weiter. Am Zoll das im Flugi ausgefüllte Formular abgegeben, durchgewunken und raus in die Empfangshalle. 

Irgendwo musste jemand stehen mit einem Täfeli und meinem Namen drauf und tatsächlich, ganz am Ende ein junger Kerl, gross, kraushaarig mit dem Fussballdress von Chile. Er klatschte sich voller Freude mit seinem Kollegen daneben ab. Offenbar hatten sie gewettet, welcher von beiden Gästen zuerst erscheint. Er führte mich zum Auto, erzählte mir alles mögliche, mehr als die Hälfte weiss ich bestiummt nicht mehr, weil ich mich ja sowieso aufs Verstehen konzentrieren musste. Aber: Verstehen geht recht gut. Etwas schwieriger war es, ihm Antworten zu geben auf seine Fragen. Aber auch das ging irgendwie. Wir haben kommuniziert. Klare Feststellung. Ich muss vieeel lernen in dieser Zeit um wirklich sagen zu dürfen, ich könne Spanisch sprechen. Von ihm habe ich einiges erfahren. So zum Beispiel, das Quito seinen Namen von einem indigenen Volk hat, das noch heute auf einem Hügel hier wohnt. Er hat mir den Hügel auch gezeigt. Oder dass das Wort papa zwei Bedeutungen hat: Vater, wenn die Betonung hinten ist, oder Kartoffel, wenn die Betonung vorne liegt. Ist echt gut der Typ. Arbeitet für eine Gesellschaft, welche Expeditionen mit Touristen macht. Zum Beispiel Touren auf den Cotopaxi und solche Sachen.

Er brachte mich fast zielgenau zu meiner Adresse für die nächsten vier Wochen und wünschte mir eine schöne Zeit in Ecuador. Ich ihm viel Erfolg mit den Touristen.

Meine Hostmama heisst Paulina, ist um die 60 Jahre und mit dem Rest der Familie kenne ich mich noch nicht wirklich aus. Als ich ankam hat Dona Paulina mir sie vorgestellt, ging aber sehr schnell, hat mir das Zimmer gezeigt. Auch den Schlüssel hat sie mir gegeben, inklusive Instruktion. Danach ist sie mit der Familie weggegangen. Sie hatten irgendwie ein Feat oder Familientürk oder was auch immer. Ich glaube, sie war etwas enttäuscht, dass ich nicht besser Spanisch kann, und hat angefangen Englisch zu sprechen. Aber was solls. Dazu bin ich ja hier.

Als Tagesabschluss habe ich vor dem Dunkelwerden noch schnell einen Cache geholt. Und das mit dem Dunkel- und Hellwerden geht hier zackig. Heute morgen, nach ziemlich zäher Nacht, wurde eas plötzlich einfach hell. Wusch! In fünf Minuten hat das gewechselt.

Ziel für heute: Ein Foto machen von Quito, damit ich in diesem Blog endlich das Barcelonabild ersetzen kann.



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