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Peter I Island und die Bellinghausen-See

Veröffentlicht: 22.02.2023

Von der Antarktischen Halbinsel sind es ziemlich genau 120 Längengrade westwärts bis zum Ziel in Neuseeland. Die Höhepunkte unserer Reise sind im Rossmeer verortet, was einigermaßen genau südlich von Neuseeland liegt. Es hieß also, jetzt erst einmal Meter zu machen und nach Westen zu kommen.

Zunächst durchquerten wir die Bellinghausen-See. Das Wetter war die nächsten 2 Tage schlecht, was doppelt schlecht war, denn zum einen gab es nichts zu sehen (und zu fotographieren), und zum anderen kam das eh nicht sonderlich schnelle Schiff (10 Knoten = rund 20km/h sind die Standard-Reisegeschwindigkeit, für eine Strecke von 6.500 Seemeilen = rund 12.000km ist das schon etwas unterdimensioniert) nun noch langsamer voran. Prompt brauchten wir bis zur nächsten Wegmarke - der Zar Peter dem Ersten gewidmeten Insel "Peter I Island" - einen Tag länger als vorgesehen.

Immerhin, als wir ankamen, war der Wind eingeschlafen und der Wellengang erträglich, so dass die nicht so häufig durchführbare Operation "Landung auf der Insel" für uns stattfand. Mit unseren 3 Hubschraubern wurden - im Schichtbetrieb - alle 87 Passagiere und ein Teil der Crew auf die Insel geflogen und konnten sich dort eine kleine Weile umschauen. Der Rückflug war dann als Sightseeing-Event mit Inselumrundung ausgelegt.
Nun können wir uns zu den weniger als 1.000 Personen zählen, die dieses Inselchen im Nirgendwo jemals betreten haben. Apropos "im Nirgendwo" - unter der Annahme, dass wir das einzige Schiff zwischen Antarktischer Halbinsel und Rossmeer waren, waren hier die nächsten menschlichen Wesen auf der ISS - 400km über uns - zu finden, alle anderen hingegen über 1.000km entfernt...

Auf der Weiterfahrt durch die Bellinghausen-See sahen wir nun immer wieder kleinere, größere und auch ganz große Eisberge - teilweise über 100m lang und sicherlich 30, 40, 50 Meter hoch ... sehr beeindruckend. Insbesondere wenn die Sonne schien (was sie glücklicherweise jetzt öfters tat), sahen die angestrahlten Eisberge im blauen Wasser wunderschön aus. Zur Auflockerung kam auch mal der eine oder andere Wal vorbei.

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