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Der Nullarbor

Veröffentlicht: 12.11.2022

Wie das so typisch für uns ist, legen wir gerne auch mal sehr lange Strecken in ziemlich kurzer Zeit zurück. So auch dieses Mal. Der sogenannte Nullarbor (benannt nach dem lateinischen Ausdruck Nullus arbor, was so viel bedeutet wie Null Bäume) ist die südlichste (und damit küstennähste) Ost-West-Verbindung. Sie überbrückt den fast unbesiedelten Mittelteil Australiens und hat eine Länge von ca. 1200 km. Wir haben beschlossen, ihn innerhalb von 2 Tagen zurückzulegen. Da wir auch nicht am ‚Startpunkt‘ in Norseman losgefahren sind, sondern in Esperance, kamen noch einmal 200 km dazu. Am ersten Fahrtag mussten wir deshalb über 900 km schaffen, denn auch die Unterkünfte entlang der Strecke sind dünn gesät.

Die Fahrt am ersten Tag verlief weitgehend ereignisarm. Wieder waren viele Road Trains unterwegs und die Landschaft veränderte sich von Zeit zu Zeit, allerdings ohne auf uns besonders aufregend zu wirken… Touristische Highlights gab es nicht (was auch gut war, denn Zeit war Mangelware), und auch die Tierwelt hielt sich - bis auf eine Emu-Familie - versteckt.

Etwas sehr überraschend gab es aber eine Zeitverschiebung. Dass wir  in South Australia die Uhren 2,5 Stunden würden vorstellen müssen (für uns eher ‚dürfen‘, da sich unsere Tageslichtzeiten dann endlich verlängern), wussten wir ja, aber dass wir zwischendurch schon einmal um 45 Minuten nach vorne rutschen, war uns unbekannt. Eine diesbezügliche Internetrecherche hat dann ergeben, dass es sich hierbei um die "Border Time Zone" handelt, in der ca. 200 Menschen leben…

Übernachtet haben wir in einem Roadhouse direkt an der Grenze zwischen den Bundesstaaten Western Australia und South Australia. An den inneraustralischen Grenzen gibt es Einfuhrbeschränkungen, die auch recht gründlich überwacht werden. Frisches Obst oder Gemüse oder Erde dürfen beispielsweise nicht von einem Bundesstaat in den anderen mitgeführt werden. Die Kontrolle erfolgte für uns am Ende der zweiten Etappe in Ceduna und war kein Problem, da wir von den verbotenen Gütern ohnehin nichts dabei hatten. Aber immerhin mussten wir den Kofferraum öffnen - ist man als Europäer gar nicht mehr gewöhnt.

Der zweite Fahrtag gestaltete sich insgesamt deutlich angenehmer als der erste. Zum Einen hatten wir (endlich!) mal strahlendblauen Himmel und es war einigermaßen warm, und zum Anderen war die Fahrstrecke viel kürzer und auch deutlich schöner. Es gab einige echt tolle Aussichtspunkte, die grandiose Blicke auf die Küste boten. Durch das Wetter begünstigt zeigte sich uns diese auch noch in den allerschönsten kräftigen und leuchtenden Farben. Und zumindest ein paar exzentrische Echsen gab es auch…

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