Veröffentlicht: 22.06.2018
Schon die Einfahrt in den Hafen von Helsinki ist spektakulär. Hunderte kleiner Inseln säumen die Fahrrinne und die Skyline leuchtet im Hintergrund. Zusammen mit den anderen Passagieren mit viel Flüssiggepäck verliess ich die Fähre und entschloss mich, die halbe Stunde zu Fuss zum Hotel zu gehen und schaffte es gerade noch vor dem nächsten Regenguss an diesem Tage ins Trockene.
Jetzt musste ich erstmal noch etwas Schlaf nachholen, den mich der "Nachtflug" nach Tallinn gekostet hatte. So gegen 21.00 entschloss ich mich zu einer abendlichen Sightseeing-Tour und das war dann ein absolutes Highlight. Die Lichtverhältnisse sind einmalig, richtig dunkel wird es sowieso nicht und ich hatte die Sehenswürdigkeiten in der Innenstadt für mich alleine. Das Zentrum war wirklich sehr ausgestorben aber vielleicht lag das auch schon an der Midsommerwoche und viele Städter waren eventuell bereits aufs Land gereist. Auf jeden Fall ein einmaliger Abend in einer fantastischen Stadt. Ich war bislang noch nie in Finnland aber irgendwie war mir dieses Land immer sympathisch. Nicht ohne Grund: die Leute sind superfreundlich, sprechen perfekt englisch - was für Unkundige der finnischen Sprache wie mich eine erhebliche Erleichterung darstellt - und sind irgendwie tiefenentspannt. Diese Atmosphäre gepaart mit sehr spannender Architektur und viel, viel Grünfläche machen Helsinki zu einem Ort an dem es sich sicherlich gut leben lässt. Ich weiss allerdings nicht, wie ich mit den dunklen Wintern zurechtkäme.
Am nächsten Morgen ging es zuerst mal in die berühmte Felsenkirche, bei welcher mehrere Reisebusse 4 bis 5 Reisegruppen der Kategorien 1 und 2 sowie eine aus Spanien deponiert hatten. Reisegruppen der Kategorie 3 findet man in Finnland übrigens nicht, dafür sind die Alkoholpreise viel zu hoch. Danach auch gleich noch zur "Kappelle des Schweigens" einer ganz interessanten Holzkonstruktion mitten im Geschäftszentrum. Nach einem Bummel zum Hafen entschloss ich mich spontan auf eine Fähre nach Suomenlinna zu hüpfen, einer Festung aus dem 18. Jahrhundert, die sich über mehrere, miteinander verbundene Inseln erstreckt. Eine einmalige Szenerie mit alten Festungsbauten und viel herrlicher Natur. Auf den vollgepackten Fähren war da neben Reisegruppen Kat. 1 noch eine neue Gruppierung, welche ich unter Kategorie 4 laufen lasse: finnische Schulklassen. Diese zeichnen sich durch sehr attraktive und auch äusserst resolute Lehrerinnen aus...
Dann war es schon Zeit für die nächste Reise und ich gelangte bequem mit einem S-Bahn Zug von Stadler Rail zum Flughafen Vantaa, einem der schönsten und effizientesten von dem ich je abgeflogen bin. Auf Richtung Stockholm, wo mein Egotrip enden und Bettina zu mir stossen sollte.