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Todesängste

Veröffentlicht: 06.08.2018

Nachdem wir das letzte Frühstück am Strand genossen haben ging es schon mit einer Pferdekutsche zum Hafen von Gili Air. Eigentlich wollten wir darauf verzichten, denn gut haben die Pferde es hier leider nicht. Sie müssen den ganzen Tag schufften und artgerechte Haltung kennen die Indonesen wohl leider nicht. Aber es war uns aber leider unmöglich auf eine Pferdekutsche zu verzichten. Denn der Hafen ist knappe 5km von unserer Unterkunft entfernt und mit unserem 20kg Koffer im Sandstrand dort hin zu gehen, war uns doch ein wenig zu anstrengend. So haben wir für knappe 9€ eine Kutsche genommen. Die Fahrt war sehr holperig, denn richtige Straßen gibt es auf Gili Air nicht.

Nach der holprigen Fahrt ging es in ein Public Boot, anders als zunächst gedacht. Schon vor dem Boot dachte ich mir „das kann doch niemals gut gehen“. Das Boot war sehr alt, klapprig und vor allem total überfüllt und es war auch nur eine Rettungsweste in Sicht. Mit uns waren ca. noch 30 Leute an Bord, jede Menge Gepäck & auch noch Dinge die an Festland gebracht werden sollten. Wir hatten Glück und ergattern uns noch einen Sitzplatz, viele andere mussten stehen. Erstmal froh & glücklich darüber das wir alle im Boot sitzen, kam dann schon wieder die Panik in mir hoch. Denn das Boot hatte eine komplette Schräglage und so war unsere Seite des Bootes fast komplett im Wasser. Mir und den anderen Touristen war die Panik ins Gesicht geschrieben, die Einheimischen sahen was entspannt und so legte das Boot schließlich ab. Ich habe mich stark nach vorne gebeugt, damit ich erstens nicht nass werde vom spritzenden Wasser & zweitens,weil ich gehofft hatte, die Schräglage wird so ein wenig ausgeglichen. Die knapp 15 min Überfahrt habe ich gebetet, das wir alle heil rüber kommen & so war es zum Glück auch. Nach dieser Überfahrt waren wir alle sehr glücklich, das wir wieder Festland unter den Füßen hatten und einen Fahrer, der uns ganz entspannt zur nächsten Unterkunft bringt. Nach knapp 45 min haben wir unser nächstes Hotel erreicht. Dieses ist wunderschön und nach einem kalten Willkommensdrink konnten wir auch schon unsere Zimmer beziehen. Wir haben ein grandioses Zimmer mit Meerblick, das macht die Strapazen der Bootstour schon fast wieder vergessen.

Uns knurrte der Bauch und so haben wir zunächst ein Warung aufgesucht, nur wenige Schritte entfernt Wurden wir auch schon fündig. Es gab für uns leckerere Frühlingsrollen, Nasi Goreng und frischen Fisch.

Nach dem Essen haben wir noch ein paar Runden Rommee gespielt und den Abend ausklingen lassen. Nachdem wir um 20 Uhr wieder von einem Erdbeben erschreckt wurden, war die Angst sehr groß. Alles hat gebebt und wir sind wie vom Blitz getroffen nach draußen gelaufen. Es war viel stärker als das letzte Erdbeben und dadurch das wir dieses Mal wach waren, haben wir es bei vollem Bewusstsein mitbekommen. Aus Angst vor Nachbeben haben wir uns zunächst nach draußen auf eine grüne Wiese gesetzt. Nachdem aber Mitarbeiter des Hotels kamen, haben sich alle Gäste vor der Lobby versammelt. Dort sah man auch die ersten Auswirkungen des Erdbebens. Überall lagen Dachziegel rum und der Putz ist von den Wänden gefallen.

Nachdem die Meldung kam, das es einen Tsunami gegeben kann, wurden wir alle evakuiert und auf einen Berg gebracht. Dort saßen wir nun alle und haben gehofft, das dies nur Vorsichtsmaßnahmen waren. Nach knapp 3 Stunden, davon knapp 1 1/2 auf dem Berg durften wir zum Glück zurück in unsere Zimmer. Gott sei dank ist nichts passiert, aber ich hoffe & drücke die Daumen, das es unser letztes Erdbeben war. Es ist so ein unangenehmes Gefühl, denn man nichts machen und hat keinerlei Gewalt darüber, was die nächste Zeit passiert. Die Nacht haben wir zusammen mit unserer Cousine & deren Familie draußen verbracht. Dort haben wir uns eine gemütliche kuschelwiese zurecht gemacht und versuchten ein wenig zu schlafen. Denn so froh wie wir auch über unseren schönen Ausblick waren, im Haus fühlten wir uns nicht mehr sicher, vorerst zu mindestens für diese Nacht. Ich hoffe wir können alle einermaßen gut schlafen und werden von nichts anderem, als den Wecker geweckt. Gute Nacht & keine Angst uns allen geht’s gut.

Antworten (1)

Johannes
Ich bin beruhigt, dass es euch gut geht! Versucht den Urlaub trotzdem weiterhin zu genießen...

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