Veröffentlicht: 08.07.2016
Nach einem längeren Schönheitsschlaf assen wir ein etwas karges Frühstück, da wir vergessen hatten ausserhalb des Nationalparks reichlich einzukaufen. Danach machten wir, Mami, Chregi und ich (Marielle), uns zum Reiten auf. Wir erreichten den Paddock und trafen acht alte Ackergäule an. Zwei Cowboys begrüssten uns und erklärten, wie wir mit den Pferden umzugehen hätten. Der Ausritt war mit der Bergkulisse und den kleinen Seen sehr schön. Wir sahen Adler und einen Pelikan. Die zwei Cowboys wussten sehr viel über die, uns umgebende Natur. Die Pferde hatten ihre besten Tage hinter sich und es war mehr ein Altersheim Ausflug, als ein Wild West Erlebnis.
Nach dem wir nach anderthalb Stunden lahmarschigen Schrittreitens wieder beim Stall angelangten, bedankten wir uns und kehrten zum Camper zurück. Markus hatte in der Zwischenzeit eine Wanderung (mehr ein Spaziergängchen) unternommen und Papi hat die Hausfrau gespielt und Wäsche gewaschen.
Wir mussten unbedingt der Wifi freien Zone entfliehen und machten uns schon bald auf, zurück nach Jackson Hole. Mami und ich mussten natürlich einen Western Store plündern und vergeudeten wertvolle Essenszeit. Nach einer guten (kürzeren) Mahlzeit im Steakhouse, ging es dann ab zum Rodeo. Da es der vierte Juli war, feierten die Amerikaner ihren Nationalfeiertag und der Patriotismus war noch ausgeprägter als sonst schon. Wir sangen die Nationalhymne und sahen der Rodeo Queen bei ihrem Eröffnungsritt zu. Gleich danach ging es dann weiter mit dem Bullenreiten. Die Altersspanne der Cowboys war zwischen vier und etwa 30 Jahren. Der Jüngste von allen startete auf einem bockenden Schaf. Lasso werfen im Team war das nächste Spektakel. Der erste Reiter musste das Kälbchen an den Hörnern treffen und sein Partner musste die Hinterbeine mit einem Wurf zusammenschnüren. Barrel Racing wurde schon von 10 jährigen Mädchen gemacht und das traditionelle Rodeo folgte kurz darauf. Es war wirklich ein cooles Erlebnis! Das anschliessende Feuerwerk, zu Ehren des Nationalfeiertages, war fantastisch. Wir fuhren schliesslich durch den Nationalpark zum Camping Platz zurück (nicht ohne ein paar Chipmunks und Fledermäuse, welche sich auf der dunklen Strasse tummelten, in die Ewigen Jagdgründe zu befördern).
Zurück beim Zeltplatz hatten wir folgendes Problem: Es war dunkel und das Gebiet war gross. Mit dem schlechten Licht von unserem RV, konnte man die Nummern der Parkplätze nicht erkennen. Somit fällte Papi eine folgenschwere Entscheidung. Um Kusi zu helfen, stieg er aus, um die Nümmerchen zu lesen. Da es etwas länger dauerte, fragte Chregi zum Fenster hinaus, ob er danach wieder einsteigen wolle (leider etwas zu leise). Papi sagte nichts und Chregi meinte: » Jo jo, mol fahre!» Kusi gab Gas und Papi sah vor lauter Dunkelheit nicht einmal die Staubwolke, welche zurückblieb. Nach einem halben Kilometer hatten wir ein schlechtes Gewissen und ich machte mich auf die Suche nach dem Familienoberhaupt. Da ich auch mit den spärlichen Lichtern der einzelnen Wohnwagen nichts erkennen konnte, kehrte ich zu unserem Camper zurück und holte Verstärkung (Chregi mit Taschenlampe). Wir drehten eine Runde, konnten jedoch Niemanden, weder hören noch sehen und hörten auch keinen Bären schmatzen. Nach einer Viertelstunde waren wir dann doch wiedervereint und hörten uns die abenteuerliche Geschichte unseres Papis an. Nach ein paar Abstecher in die umliegenden Wälder, hatte er dann doch das naheliegende Wäschehäuschen gefunden und kehrte leicht angesäuert zu uns zurück.