Veröffentlicht: 17.04.2018
Ach Dunedin, wie wir es doch wieder vermisst haben… naja viel Sightseeing gab es hier nicht mehr. Wie auch überhaupt noch. Doch wir hatten hier unsere Anlaufstelle. Menschen um uns herum, die wir sehr gut kannten und sehr zu schätzen und lieben gelernt hatten. Mit der Freundlichkeit, Herzlichkeit und Gastfreundschaft mit der wir jedes mal wieder empfangen wurden ist unglaublich.
Doch dieses Mal, gab es einen anderen Grund weshalb wir wieder in Dunedin waren. Die erste Wiedersehensfreude galt Nik, als seine Cousine Marie in Dunedin aus dem Flugzeug stieg. Sie war vorher in Australien gewesen und besuchte uns jetzt für zwei Wochen in Neuseeland. Doch auch ich musste auf meine Freude nicht lange warten. Noch am gleichen Nachmittag kamen auch meine Eltern in Dunedin an. Nach 5 Monaten freute ich mich riesig die beiden wieder zu sehen. Meine Eltern hatten sich einen Wohnwagen gemietet und tourten jetzt für ca. 4 Wochen durch Neuseeland. In den Tagen in Dunedin (die wie immer mehr wurden als gedacht) zeigten Niklas und ich zusammen mit meiner alten Gastfamilie meinen Eltern und Marie die Stadt und die Halbinsel. Für Nik und mich einen zweite Heimat. Stolz darauf das sagen zu dürfen.
Nach den Tagen in Dunedin ging es dann Richtung Westküste. Mit einem kurzen Abstecher über Heimat Nr. 3 Queenstown ging es erst nach Wanaka. Dort machten wir uns auf den Isthmus Peak zu besteigen. Dieser Tagestrip mit ca. 5 Stunden Return Time brachte mich auf einen Berg zwischen Lake Wanaka und Lake Hawea. Nach der Anstrengung 900 Höhenmeter zu überwinden wurde ich mit einer genialen Aussicht belohnt. Es hatte sich gelohnt.
Von dort fuhren wir innerhalb einiger Tage über den Haast Pass hoch die Westküste. Vorbei führte die Strecke an der Gletscherlandschaft mit ihren bekanntesten Gletschern Fox und Franz Josef.
Diese gehören beide zum Aoraki/ Mt Cook National Park, den wir dieses mal von der anderen Seite zu sehen bekamen. Das besondere an diesen beiden Gletschern ist, dass sie extrem weit bis an die Küste reichen. Nur durch das raue Wetter der Westküste können sie dort bestehen. Leider bekamen auch wir dieses raue Wetter zu spüren und könnten nur minimale Blicke auf die Gletscherzungen werfen. Nach dem Abstecher an den Gletschern führte unser Weg uns weiter Richtung Norden bis Hokitika, einem kleinen aber sehr süßen Fischerdörfchen, dem man doch einiges abgewinnen kann. Das dürfte aber einfach daran liegen, dass es eine willkommene Abwechslung zur rauen Westküste ist. Ca. 30km im Inland von Hokitika findet man die Hokitika Gorge. Ein Fluss der türkisblaues Wasser führt wie kein anderer. Ein lohnenswerter Abstecher.
Nach dem kurzen Ausflug zur Gorge machten wir uns auf den Weg zurück an die Ostküste. Nächster Stopp war Arthurs Pass (dem wohl bekanntesten der drei Pässe Haast Pass, Arthurs Pass und Lewis Pass die West- mit der Ostküste verbinden). Leider hatten wir auch hier mit dem Wetter nicht viel Glück und es war stark bewölkt. Geniale Blicke boten sich trotzdem auch wenn alles sehr unheimlich aussah. Hatte man Arthurs Pass überquert war man wieder in der Region Canterbury, in der Nähe Christchurchs. Genau hier passiert man das „bekante“ Castle Hill. Einer verrückten Steinformation (sehr auffälliger auch in der Hobbit/ Herr der Ringe zu sehen) die aussieht als ob jemand einfach Steine in die Gegend geworfen hätte. Die Steine eignen sich dafür aber genial zum klettern und vielen anderen Aktivitäten. Hier hat damals unser Outdoorcamp von meinem Schüleraustausch vor drei Jahren statt gefunden. Damals verbrachten wir mit der Gruppe eine Woche in der Natur rund um Castle Hill und widmeten uns den verschiedensten Outdoor-Aktivitäten. Dieses mal beließen wir es aber bei einer Kletterpartie.
Nachdem wir die Nacht in Christchurch verbrachten, fuhren wir am nächsten Tag weiter Richtung Kaikoura. Leider holte uns das schlechte Wetter wieder ein und wir konnten die Gegend rund um Kaikoura nicht in vollem Umfang genießen. Wir machten das beste daraus und genossen die Fahrt entlang des Küstenhighways rund um Kaikoura. Dieser wurde bei dem schweren Erdbeeben 2016 stark beschädigt, wovon man auch heute noch deutliche Spuren sah. Schlimm zu sehen wie wenig man doch gegen die Natur ausrichten kann und was für Schäden hinterlassen werden.
Auch in Kaikoura selber überwiegt das schlechte Wetter, weshalb wir nur sehr kurz einen Ausblick mitnahmen und direkt weiter fuhren ins Inland. Am nächsten Tag ging es dann über den Lewis Pass zurück an die Westküste. Wo wir uns noch ein weiteres mal mit meinen Eltern trafen. Durch den Zufall ergibt sich viel;). Unsere Route führte uns dann über Greymouth vorbei an den Pancake Rocks (sehen schon lustig aus) bis nach Westport und noch weiter die Westküste hoch.
Bis ganz ans Ende der Westküste, die man von Süden erreichen konnte, fuhren wir. Dort lag der Oparara Arch. Ein gigantischer natürlicher Felsbogen. Hier ist man mitten in der Natur und komplett alleine. Ein Abstecher der sich auf jeden Fall gelohnt hat auch wenn man nach 15km Schotterstraße pro Weg gut durchgerüttelt war. Doch das sind halt Neuseelands Straßen.
Leider war die Straße hier an der Westküste eine Sackgasse und wir mussten erst einmal wieder 2 Stunden zurück nach Westport um danach weiter Richtung Norden zu können. Unterwegs nahmen wir noch einen von Neuseelands bestens Campingplätzen mit, der Gentle Annie Creek. Es ist auf jeden Fall etwas dran, dass er zu den besten Plätzen Neuseelands gehört. Unserer weitere Weg führt uns nach diesem kleinen bzw. großen Abstecher direkt ganz hoch in den Norden bis zum Farewell Spit und der Golden Bay Area. Das Farewell Spit ist eine lange Landzunge die ins Meer sticht und den nördlichste Punkt der Südinsel markiert. Aus der Luft sieht es aus wie der Schnabel eines Kiwis.
Damit war dann unsere Zeit auf der Südinsel auch schon fast zu Ende. Unser Fähre war schon gebucht und wir machten uns nur noch auf den Weg Richtung Fährhafen in Picton. Wir schrieben bereits das Datum des 20. März und die Fähre ging am 22.März. Damit hatten wir jetzt schon ca. 4 ½ Monate auf der Südinsel verbracht. Aber auch auf dem Weg Richtung Fährhafen lagen noch viele spannende Attraktionen. U.a. machten wir einen Abstecher in den Abel Tasman National Park. Ein noch sehr unangetasteter Teil Neuseelands. Und wenn man dort unterwegs ist, fühlt man sich wie der einzige Mensch auf der Welt. Malerische Buchten am Meer mit Regenwald im Hintergrund. Hat man das Paradies auf Erden gefunden?
Einen weiteren Abstecher machten wir in den Malborough Sounds. Aber wie beschreibt man diese Landschaft am besten? Eine zerklüftete Küste wo sich zwischen Bergen immer wieder das Wasser Wege gegraben hat. Naja schaut euch lieber selber die Fotos an. Atemberaubend schön.
Aber hier hieß es dann schon Abschied nehmen von der Südinsel. Die Fährfahrt von Picton (Südinsel) nach Wellington (Nordinsel) führt mitten durch diese Sounds hindurch. Diese Fährfahrt würde sogar vor Jahren zu einer der schönsten der Welt gewählt. Unser Plan war es, die Fahrt bei Sonnenuntergang zu genießen. Leider bekamen wir aber nur Wolken und Regen zu bieten. Dazu entpuppte sich die Fährfahrt als sehr schauklig. Angenehm war die Überfährt nicht was man auch daran merkte, dass das Personal anfing Tüten und Eiswürfel auf dem Schiff zu verteilen. Scheinbar hatten wir nicht den besten Tag für die erwischt. Zumindest haben wir drei es alle gut überstanden.
Eigentlich wollte ich hier noch ein paar Worte zu unserer Zeit auf der Südinsel verlieren, doch ich finde einfach keine die es richtig ausdrücken würden. Es war einfach unbeschreiblich und bestimmt eine der besten Zeiten meines Lebens. Eine unvergessliche Natur, unvergessliche Menschen die wir kennenlernen durften und unvergessliche Erfahrungen an die man sich sein Leben lang erinnern wird. Ich glaube ein Bild sagt da einfach mehr als tausend Worte:
Doch unsere Reise ist ja jetzt noch nicht zu Ende. Der zweite Teil unseres Abenteuers beginnt ja jetzt erst.
Und Nik und ich machten uns wieder zu zweit auf den Weg. Marie flog von Wellington aus zurück nach Australien. Aber was uns genau erwartet und wo uns die weiteren Wege hinführen erzähle ich euch im nächsten Beitrag.
Bis dahin
Euer Luca