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Kambodscha - eine kleine Geschichte von alten Ruinen und überlaufenen Inseln

Veröffentlicht: 20.01.2017


Also... Wer jetz aufgrund des Titel denkt, ich hab schon wieder das Land gewechselt... Tja...Was soll ich sagen, der liegt goldrichtig...😏



Es is Donnerstag, der 19. Januar 2017.


Vorgestern haben wir die kambodschanische Grenze überquert.

Dafür mussten wir sozusagen 37 Dollar Eintritt zahlen. 

Dafür gabs n 30 Tage Visum in den Reisepass.... 

Nach 11 Stunden Busfahrt erreichten wir endlich Siem Reap.

Aufgrund völliger PLÄTTNESS (gibt's das Wort eigentlich?🤔) haben wir es nicht geschafft, unsere neue Umgebung zu erkunden.

Aber das sollten wir am nächsten Tag alles nachholen...

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Nächster Tag.

Der Kalender schreibt den 18/01/2017.

Um 8:30 Uhr waren wir schon fresh und ausgehbereit.

Ihr kennt Siem Reap vermutlich alle.

...Entweder, weil ihr bereits dort wart. (Bro🙏💙)

...Oder weil ihr es vorhabt...

...Oder ihr kennt die Stadt durch den allgemeinen Informationsfluss.

Sie is vor allem wegen ihrer riesigen Tempelanlage bekannt.

Den Angkor Archaeological Park.

Wo sich auch der Elvis unter den Tempeln befindet.

Der King.

ANGKOR WAT.

Quasi Teil des touristischen Pflichtprogramms.

Und ja... auch wir wollten Zeuge von den Ausmaßen dort sein.

Da wir wussten, dass es zu Fuß nicht schaffbar is, mieteten wir uns für die Tour n TukTuk-Fahrer, der uns zu allen Tempeln, die wir sehen wollten, brachte und dann draußen auf uns wartete...

Es war brütend heiß.

Soviel vorweg. 



















Und so beeindruckend das auch alles war....

So richtig archäologisch drauf is wohl keine von uns beiden.

Schon nach dem ersten war es jetz nicht so, als müssten wir uns ergriffen ans Herz fassen.

Ja, es is eindrucksvoll. 

Und ja, wir fanden es großartig, das zu erleben, aber als wir dann am 2. Tempel waren, dann den 3. schon ausließen und auch der 4. uns nicht aus den Socken warf, wollten wir einfach nur noch den berühmtesten aller Tempel sehen und dann war's das für uns.

Nennt uns Kunstbanausen, Ignoranten oder blasphemisch. 😇

Aber für uns war das echt nur zum Abhaken. ✅✅✅

Für den Fahrer war was wohl die kürzeste Tour ever.


Aber da ja n Festpreis ausgemacht wurde, war das trotzdem ne win-win-Situation. 😎

.............................................. 

Den Rest des Tages verbrachten wir mit rumlatschen, essen, Shakes en masse trinken und über Märkte schlendern.





Hier gibt es ne Straße, die nennt sich Pub-Street.




Da muss ich glaube ich, nix mehr sagen zu.

Die Simon -Dach -Str. von Siem Reap.

Die La Rambla Kambodschas.

Und ey, wer immer mir damals gesagt hat, dass Kambodscha billig sei,... der war in nem andern Kambodscha als wir. 😏

Bis jetz nämlich is es mit Abstand das teuerste Land, in dem wir bisher waren. 

Deutsches Preisniveau. 

Teilweise sogar deutlich höher. 

Und was echt merkwürdig ist, hier is der Dollar mehr wert, als der Euro. 

Vielleicht checken wir das einfach nur nicht, aber als wir uns über Western Union Geld schicken lassen haben, haben wir für den Euro weniger Dollar bekommen. 

In Vietnam war es noch umgekehrt... 

(Wer es mir erklären kann, bitte Piep machen!...) 


Auf der anderen Seite haben wir erlebt, wie arm die Menschen zum Teil sind.

Und womit sich manche von ihnen die "Zeit vertreiben"...

Und DAS hat uns wirklich schockiert, getroffen und nachhaltig beschäftigt.

Wir waren gerade auf dem Weg in einen Supermarkt, als 3 Jungs an uns vorbeikamen.

Schätze, zwischen 6 und 9 Jahre alt.

Dreckige Haut.

Zerschlissene Kleidung.

Jeder von denen hatte eine Plastiktüte in der Hand

Darin enthalten jeweils 1 Dose Lack.

Und jetz ratet mal, was sie damit machten!

.......

Exakt.

.......

Mann, die hatten so glasige Augen und einen krass abwesenden Gesichtsausdruck.

Das waren kleine Kinder!

Total high!!

Total lost.

Jule und ich konnten das wirklich nicht fassen und reden immer noch darüber.... 

Dieser Anblick hat sich krass eingebrannt und wird es bleiben vermutlich.

Das war einfach verkehrt.

Grausam. Traurig. Falsch. 

Und ein paar Stunden später hatten wir leider noch so eine Begegnung, die ähnlich berührte.

Als wir auf den Bus gewartet haben, kam eine kleine Familie an uns vorbei.

Mutter, Sohn, Tochter.

Hinter uns war eine Ansammlung von Müll und dahin steuerten sie.

Als wäre es das Normalste von der Welt, schauten sie alle mit geübtem Blick, ob sie darin irgendwas Verwertbares fanden.

Auch hier waren die Kinder wieder fast schwarz vor Dreck.

Sie sahen aus, wie ein eingespieltes Team.

Ich stellte mir vor, dass sie das wohl tagtäglich so machen...

3 Minuten später allerdings kamen Kinder.

Alleine.

Ohne Mutter.

2 Mädchen und 1 Junge.

Auch hier wieder nicht älter als 9.

Und auch sie gingen schnurstracks auf den Müll zu.

Die kleinen Gesichter waren so schmutzig.

Zu dem Klamotten muss ich ja nix mehr sagen...

Jule gab ihnen zuerst ein paar Kekse, die sie dankbar annahmen.

Ich gab ihnen zum Schluss 1 Dollar und hätte nie gedacht, wie sehr sich ein Kind über 1 Dollar freuen kann.

Und auch dieses Erlebnis an sich war heftig.

Ich bin nicht naiv oder so.

Ich weiß, dass Kambodscha eines der ärmsten und wenigsten entwickelten Länder der Welt ist.

Wir wissen um die Geschichte Kambodschas Und sind nicht hierhergekommen und haben Dubai erwartet oder so.

Aber dass man so unverhofft in einem kompletten TouriAreal mit dieser harten Realität hier konfrontiert wird, haben wir in dem Moment einfach nicht kommen sehen.

Das hat uns wirklich umgehauen. (im negativen Sinne, versteht sich)

Am liebsten hätten wir die Kids in den Koffer gepackt und mitgenommen.


Wie blieben nich lang genug in Siem Reap, um mehr dieser Erlebnisse zu haben, aber an sich fühlten wir uns von Anfang an wohl in Kambodscha.

Die Menschen sind sehr lieb.

Hilfsbereit.

Das Wetter is großartig und landschaftlich (zumindest was wir heute gesehen haben), der Hammer.

Wir blieben also insgesamt nur 1 Nacht und stiegen gestern abend erneut in einen Bus.

Wir wollten zum Meer.

Es is viel zu lange her, fanden wir.

Also ab nach Sihanoukville.


Da soll es schön sein, hörte und las ich.

Aber halt auch 13 Stunden entfernt. 😴

Gut.

Nahmen wa in Kauf.

Die Fahrt war nervig, lang und schien wirklich endlos zu sein.

Als wir ankamen, buchten wir uns schnell noch n Ticket nach KOH RONG und ab auf die Insel, die ungefähr 45 Minuten mit der Highspeedfähre vom eigentlichen Zielort entfernt is.

Leute:

Ich hab noch nie so türkises Wasser gesehen. 

Kristallklar.

Noch nie so einen weißen Sandstrand.


















Die Bilder sind atemberaubend, ich weiß... 
Es kommt allerdings ein ABER jetz:

Der Strand is krass. 

Darauf haben wir uns geeinigt. 

Mehr als krass sogar. 

Aber:

Hier sind leider soooo viele Menschen, die das Paradies durch ihre bloße Anwesenheit zerstören.




Jaja, ik weiß.

Ich bin auch n Teil des Tourismus.

Macht es aber gerade nicht besser für mich. :)

Soviele Touris.

Soviele Bars und Cafés nebeneinander an dem eigentlich so phänomenalen Beach.

Mega laute Mucke aus jeder Ecke.

Du hörst alles auf einmal und nee... totale Reizüberflutung.

Es is nichts so hochgebaut wie in Mui Ne beispielsweise.

Man kann am Wasser langlaufen und wird höchstens von Felsen aufgehalten.

Aber hier gibt es einfach keine freien Stellen am Strand.

Die Bilder zu machen war schwierig, weil quasi Millimeter von uns egal in welche Richtung Millionen von Menschen waren. 

 Überall pseudocoole laute Backpacker und anderes Partyvolk... 

Willkommen am Ballermann von Südostasien!! 😑

Gar nicht das, was wir wollen.

Gar nicht das, was wir erwartet haben.

Gar nicht das, was wir gelesen haben in Blogs, wie es hier sein soll ...

Na ja.

Jetz hocken wir auf einer Insel, die wirklich traumhaft wäre, wenn wir die anderen Menschen hier wegbeamen könnten....

Wir sind jetz über 4,5 Wochen unterwegs und hatten genug ÄKKSCHN. 

Wir wollen chillen. 

Wir hatten entweder Regen die ganze Zeit oder saßen in Bussen und Zügen oder sprangen durch Höhlen und rannten durch Dschungel. 

Also sind n paar Strandtage nich verkehrt, dachten wa...

Aber leider is hier nicht so mit chillen.... 

...das Fährticket hat übrigens 20 Dollar gekostet und wo wa schonma da sind....  ;)

Wir haben uns also für 12 Dollar ne übelst schäbige Unterkunft hier gemietet und nehmen morgen früh um 10 die erste Fähre zurück zum eigentlich anvisierten Ort.

Drückt die Daumen, dass es uns da besser gefällt. :)


Tschö mit ö und lieben Gruß von Jule, mir und unseren Erste-Welt-Problemen. 😘

Antworten (2)

Jacqueline
Na ja ich drück die Daumen das der nächste Ort zum verweilen einlädt... Das mit dem Dollar kann ich dir auch nicht erklären...aber vielleicht antwortet noch jemand der sich damit auskennt... Die armen Kids kannste mitbringen ..ich adoptier sie... :( Wollte eh 100 Kinder und hab erst 3...hätte also noch Kapazitäten... 💚

Marco
Die Bilder sind echt gut geworden wenn man bedenkt dass da so'n gewusel drumherum is.... Und hey...es regnet nicht😉 Zu deinem nächsten Trip komm ik mit😜

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