Veröffentlicht: 05.08.2017
Allmählich läuft mir die Zeit weg. Aus diesem Grund hatte ich ja schon die Westfjorde ausgelassen. Das Gebiet ist einfach zu weitläufig. Die Landzungen ragen wie die Finger einer Hand ins Meer. Um jeden dieser Finger führt eine Straße. Es sind aber nicht nur fünf. Dafür hätte meine Zeit nicht gereicht.
Nun habe ich überlegt auch Reykjavik links, oder besser rechts liegen zu lassen. Ich war mir nicht sicher ob sich er Umweg von 120 Kilometern lohnt. Reykjavik ist eine Großstadt, ich wohne in einer solchen und weiß das man einige Zeit in ihr zubringen muss, will man sich alles ansehen.
Also bin ich erst einmal los gefahren, in die Richtung musste ich ohnehin.
Als ich das Ortsschild hinter mir ließ dachte ich bei mir: "Siehste, eine Stadt, hohe Häuser, breite Straßen, viel Verkehr und Ampeln, die hatte ich jetzt schon eine Weile nicht mehr. Reykjavik ist eine moderne Stadt, es gibt Hochhäuser deren Architektur durchaus interessant ist. Allerdings bin ich auch durch Wohngebiete gefahren deren Gebäude an Plattenbauten aus der ehemaligen DDR erinnerten.
Von weitem war zwischen dem Häusermeer die Hallgrímskirkja zu sehen. Also schlichen Suzi und ich durch diverse kleine Straßen zu dem Punkt wo ich den Betonbau zuletzt gesehen hatte. Von Rückwärts fuhr ich an das Gebäude heran. Huch, die hatte ich mir größer vorgestellt. Liegt aber wohl daran wie sie auf offiziellen Bildern dargestellt wird. Die Kirche ist mal gerade 75 Meter hoch.
Es waren gar nicht so viel Touristen unterwegs wie ich erwartet hatte. Viele von ihnen drängelten sich vor dem Eingang. Zu einer Besichtigung hatte ich heute ohnehin keine rechte Lust.
Vor der Kirche steht ein Standbild das Leifur Eiríksson zeigt. Ihm wird die eigentliche Entdeckung Amerikas nachgesagt.
Was ich mir gern angesehen hätte, aber auf Grund des Verkehrs und des Regens, dann doch nicht gemacht habe, ist das Perlan. Ein Warmwasserspeicher mit einer Glaskuppel, der die gesamte Stadt mit Warmwasser versorgt. Mit ihm werden auch Straßen und Gehwege beheizt. Geothermale Energie macht's möglich. Leider hat es so stark geregnet, dass ich kein Foto machen konnte.
Irgendwie hatte ich auch genug Großstadt für heute. Ich wollte ja noch weiter nach Vik.
Hier gibt es die schwarzen Strände mit ihren tollen Felsen. Vík í Mýrdal ist der südlichste Ort auf Island. Erst einmal bin ich zum örtlichen Campingplatz gefahren und habe mein Zelt aufgeschlagen. Danach bin ich etwa 20 Kilometer zurück gefahren nach Dyrhólaey. Von hier aus hat man die Beste Aussicht auf den Strand und die Felsen. Leider sind aus Sicherheitsgründen einige Abschnitte gesperrt. Hier jetzt ein paar Impressionen.