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Die Rollertour endet nach ueber 1.000 km.

Veröffentlicht: 10.02.2020

24.01.2020

Ich unterhielt mich ein wenig mit der Rezeptionistin im Hostel. Sie meinte, sie arbeite rund um die Uhr und lebe auch im Hostel. Was ist das denn fuer ein Leben? Sie habe lediglich zu Ostern, Weihnachten und Neujahr mal frei. Sonst gefangen im Hostel. "Ist das legal?", fragte ich. Sie weiss es selbst nicht. Wir in Europa haben es verdammt gut!

Mein erster Stopp heute waren die Spinnennetz-Reisfelder. Ein kleiner Junge fuehrte mich herum und schoss auch ein paar Bilder. Danach ging es zum Todo Village. Ich erhielt offizielle Kleidung und wurde von einem aelteren Mann herumgefuehrt. Zu meiner Verwunderung sprach dieser tatsaechlich mal gutes Englisch, sehr selten in solchen Doerfern. Er erzaehlte mir sehr viel ueber die Kultur des Volkes. Das Oberhaupt hat in einem der Huetten ein Gebet fuer mich gesprochen fuer Sicherheit. Der Eintritt war im Vergleich zu anderen Doerfern relativ hoch, aber es hatte sich mehr als gelohnt fuer die interessante Fuehrung.

Im vorigen Hostel in Ruteng hatte mir das Maedchen erzaehlt, dass ich nach der Trommel fragen sollte, die aus der Haut des Bauches einer Frau hergestellt wurde. Damals stritten sich drei Koenige um diese Frau. Einer von ihnen schlug vor, dass der, der sie verhaften wuerde, sie heiraten koenne. Koenig Todo fand sie, verhaftete sie und wollte sie schliesslich heiraten. Sie lehnte jedoch ab. Um sie nicht einem anderen abgeben zu muessen, toetete er sie letztlich und die Haut ihres Bauches wurde zur Herstellung einer Trommel benutzt. Diese Trommel wird in der gezeigten Truhe aufbewahrt. Der Preis von 15 Euro, um sie zu sehen, war mir dann doch etwas zu hoch.

Am Strassenrand nahm ich mein am Morgen besorgtes Mittagessen zu mir. Dann wollte ich zum Sano Nggoang Vulkansee, der groesste in Flores. Ein Einheimischer folgte mir, da ich eine sehr schlechte Strasse benutzte, wo normalerweise keine Touristen entlang fahren. Seine Familie wohne in Freising bei Muenchen. Achso. Und im naechsten Satz wollte er, dass ich mit ihm mitkomme, um mit seiner Familie an den Fluss zu gehen. Sinn? Er bot sogar an, in seinem Haus die Nacht zu verbringen. Das Ganze klang alles andere als geheuer. Ich diskutierte noch ein wenig, dass ich definitiv zu diesem See gehen werde. Er meinte, dass die Strassen sehr schlecht seien, was sich als wahr herausstellte. Ich wollte aber trotzdem von meinem Ziel nicht abweichen. Er koenne ja dorthin mitkommen, wenn er will, meinte ich. Irgendwann rueckte er dann auch mit der Sprache raus, dass er eigentlich nur Geld haben moechte. Ich wollte dann los, war sowieso spaet dran. Dann kam ploetzlich eine andere Strategie. Ob ich etwas fuer die oertliche Schule spenden moechte. Ich bin dann losgefahren.

Ich fuhr wirklich Ewigkeiten ueber schreckliche Strassen, aber letztlich war es das wert! Die Bilder sprechen fuer sich. Leider kann man in diesem wundervollen Vulkansee nicht baden. Und haette sowieso keine Zeit gehabt. Ich wollte am Abend noch in Labuan Bajo ankommen und den Roller zurueckgeben. Auf dem Weg hielt ich kurz am Strassenrand an und zaehlte mein verbleibendes Geld. Wer kreuzt auf? Wieder dieser Typ, der mich abermals einladen wollte. Ich entgegnete, dass ich einen engen Zeitplan habe und mein morgiger Tag auch bereits gebucht sei fuer eine Tour. Irgendwann sah er es endlich ein, dass bei mir kein Geld zu holen war. Wieder um 19 Uhr passend zum Eintreten der Dunkelheit kam ich in Labuan Bajo an. Erneut sass ich auch heute um die acht Stunden auf dem Roller. Egal, es war es wert!

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