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Gute Nachrichten

Veröffentlicht: 14.08.2016

Mittlerweile waren ein paar Tage vergangen, es war Sonntag und immernoch kein Rucksack oder Arbeit in Sicht!

Habe meine Klamotten auf der Hand gewaschen um mich nicht mehr ganz wie ein Penner zu fuehlen :D meine Haare waren mittlerweile ein einziges Strohnest, geschmueckt mit Seifenresten und Staub (die scheiss Seife kriegt man kaum wieder raus mit kalten Wasser).

Da kam die grosse Nachricht, dass wir jetzt ins Volunteer-Haus ziehen. Das Haus lag ausserhalb der Stad in Katosi Village und es gefiel mir von Anfang an, denn es gab ein Wohnzimmer, einen Esstisch und ich konnte mir so viel Instant Kaffee zubereiten wie ich wollte. Im Haus gab es gar keinen Strom, allerdings etwas Solarenergie und das hat gereicht um Handys aufzuladen und Licht im Haus zu haben. Ich hatte dort auch wieder ein Zimmer fuer mich, denn es gab ja wie wir wissen keine anderen Volunteers!

Naja so hab ich dann da im Haus vor mich hingegammelt, denn wirklich irgendwohin gehen konnte ich nicht allein. Zumindest hatte ich mir zwischenseitlich eine ugandische Sim-Kart besorgt und konnte mit Freunden in Deutschland kommunizieren.

In mir wurde der Wunsch immer groesser das Projekt zu verlassen. Tony und Henry haben mir zwar jeden Tag gesagt dass ich mir in der kommenden Woche alle kleinen Projekte anschauen werde und mir dann nach Belieben aussuchen kann was ich machen moechte, und doch hatte ich schon die leise Ahnung dass es fuer mich nichts zu tun geben wird. In allen Gespraechen mit allen moeglichen Menschen konnte ich raushoeren, dass im Endeffekt nur Spenden gebraucht werden, ein Business-Plan und ein Website erstellt werden muss. Klar, ein bischen spenden kann ich auch, aber bei allem anderen kann ich absolut nicht helfen. Und das wussten die beiden auch vorher. 

Montags mittags war ich wieder kurz vor den Traenen, die Frustration wuchs und mein Rucksack war immernoch nicht da. 

Versteht mich nicht falsch, waehrend es mir so ging hab ich mir selbst die ganze Zeit gesagt 'Das ist alles Teil der Erfahrung. Egal wie bloed du dich jetzt fuehlst, du wirst daran wachsen. Es hatte viel  schlimmer kommen koennen. Solche Situationen, in denen man mit sich selbst zu kaempfen hat und gewisse Entscheidungen treffen muss , sind die, die einen wirklich weiter bringen, denn das Leben ist nun mal nicht immer einfach und nach Plan!' 

Waehrend ich da also irgendwo im nirgendwo sass, ohne Aufgabe, Grimassen-ziehend um das weinen zu verhindern, mit schmutzigen Klamotten und Haaren, mit mir selbst am quasseln gab es endlich eine freudige Nachricht. Ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben aber es war doch tatsaechlich ein Backpack aufgetaucht. Ihr koennt euch nicht vorstellen wie ich rumgehuepft bin, ich hab wirklich vor Freude geschrien.

Wir mussten dann abends mit dem oeffentlichen Bus (so ein Kleinbus in den sich ca 20 Menschen quetschen) in eine andere Stadt fahren um den Rucksack zu holen, das war aber ziemlich cool! 

Abends, zurueck in Katosi Village, konnte ich kaum schlafen. Ich war zwar gluecklich meine Sachen zu haben, trotzdem hab ich dieganze Zeit darueber nachgedacht ob ich das Projekt verlassen soll. Ich fuehlte mich dort abhaengig, unfrei und unnuetz. Aber natuerlich war ich quasi gerade erst angekommen und war gekommn um zu helfen, etwas zu bewegen, und wollte nicht einfach kapitulieren. Es kann einem halt nicht immer alles passen. 

Durch diese ganzen Gedanken sind in mir auch ploetzlich wieder irgendwelche Aengste aufgestiegen, mit denen ich als Kind schon zu kaempfen hatte. (Aber keine Sorge, das ging schnell wieder weg)

Somit hab ich versucht ein bisschen zu meditieren und mir gesagt dass ich dem ganzen noch ein paar Tage gebe. Und das hab ich dann auch getan.

Antworten (2)

Fabiola
<3 du schaffst das püppi, wenn nicht du, wer dann :)

Lisa
<3 danke Loli