Veröffentlicht: 31.10.2018
Sonntag, 28. Oktober 2018
Weil ich Tiere so gern habe und ihnen gerne Nahe komme, hat sich eine Biene oder Wespe dazu entschieden mir Ihren Stachel als Geschenk zu vermachen. Natürlich schwoll daraufhin mein Fuss ziemlich an und ich suchte Rat bei Google. Wusstet ihr das in den letzten Jahren gleich viele Menschen durch Bienenstiche starbe wurden wie durch Schlangenbisse? Von 2001-2013 nämlich je 27 Menschen..
Noch was für die Statistiker unter euch (immer durchschnittlich gesehen!): 1-2 Personen sterben pro Jahr durch Salzwasserkrokodile, 4-10 werden verletzt.
Ca. 3000 Schlangenbisse werden pro Jahr registriert wobei nur ca. 200-500 ein Gegengift brauchen. 1-2 Todesopfer fordern die Schlangen pro Jahr, gleich viel wie Haie und Bienen. 2016 starb ein Mann an den Folgen eines Spinnenbisses aber das war der erste Todesfall seit 1979! Pferde töten 20 Menschen pro Jahr, 290 ertrinken und mehr als 1000 Opfer fordert der Strassenverkehr.
So, Schluss mit der Datenorgie aber ich wollte einfach mal noch festhalten wer denn nun der wahre Feind in Australien ist. Nicht die giftigen Tiere an jeder Ecke sondern der ungesunde Lebenswandel. 43‘000 Menschen sterben jährlich an Herz-Kreislaufversagen. (Statistiken abschreiben kann ich gut hä!😉)
Aber zurück vom Jenseits ins schöne diesseits! Wir lassen uns auf dem Weg nach Perth Zeit und haben unsere erste Insel in Australien besucht. Wie der Name Penguin Island schon sagt sollen auf der Insel 1200 Zwergpinguine leben. Das die so schwer zu finden sind wird logischerweise im Prospekt nicht erklärt! Zwischen spitzen Felsgebilden am Strand konnte ich dann meinen ersten Erfolg verzeichnen 🐧!
Auch ohne Pingu war die Insel eigentlich sehr spannend mit den vielen riesigen Pelikanen und den Tannzapfenechsen. Es gibt zwei aber: zum Einen die ganzen Möwen die auf der Insel nisten und alles vollscheissen!
Das ewige nervtötende Krächzen wird nur durch den abartigen Gestank übertroffen 🤮! Schlimmer wie ein Bahnhofklo! Dies und der Fakt das ein halber Wirbelsturm eiskalte Luft um unsere Köpfe blies, machten den Ausflug nur bedingt geniessbar. Zum Glück haben wir den Kajakausflug an diesem Tag nicht gebucht. 180$ für einen halben Tag Kajak war dann doch ein bisschen zu viel..
Aber hey ich habe einen Pingu in freier Wildbahn im heissen Australien gesehen. Dachte immer Pingus haben gerne kalt! 😬
Der Ausflug auf die zweite Insel hat uns dann schon mehr vom Sockel gehauen! Als schönsten Ausflug der Welt betitelte Gianna den wunderschönen Ausflug auf Rottnest Island.
Diese kleine Insel liegt 30min von Freemantle entfernt. Der Name kommt ursprünglich von Ratnest Island, da auf der Insel sehr viele Ratten leben. Oder sind es doch keine Riesenratten die da durch die Gegend hoppeln?
Nein! Eher Kurzschwanzkänguruhs oder auch Quokkas gennant. Diese süssen Hoppelhasis sind überall auf der Insel zu finden und sehr zutraulich. Wenn man sich genauer damit befasst sind es aber genau so Arschl..... wie Delfine! Wenn es nämlich zu einem Angriff durch zum Beispiel einen Dingo (Wildhund) kommt, wirft die Quokkamutter ihr Junges einfach ab und macht sich aus dem Staub 😅! Finden wir natürlich uncool, tat aber an Unserer Begeisterung keinen Abbruch!
Füttern und Anfassen ist natürlich verboten und wird mit 150$ bestraft. Anscheinend soll man auch schon versucht haben Quokkas zu klauen!
Die Insel an sich ist ein wahres Naturparadies. Wunderschöne Strände, keine Autos und wieder einmal Tiere ohne Ende. Delfine, Wale, Quokkas, Echsen gabs an jeder Ecke!
Zu unserem grossen Glück konnten wir einen Kampf zwischen Schlange und Echse beobachten! Auch Gianna (der Oberangsthase) fands mega interessant, denn auf dem Velo ists auf einmal nicht mehr so schlimm mit dem ganzen Getier.
Da unser ganzer Tag aus Velofahren bestand durfte ich mich auch mal wieder ums Abendessen kümmern! Frau Berger war zu nichts mehr fähig und konnte kaum noch sitzen, da der Sattel ziemlich hart war! Weil Gianna solch eine riesige Freude am Kochen hat, bleibt meine Übung ziemlich auf der Strecke. Nicht das ich mich darum reisse zu kochen schliesslich ist es sehr schön wenn man nach langer Autofahrt gebührend bekocht wird während man sich das Feierabendbierchen gönnt 🍺😬.
So war ich denn auch nicht so geübt mit dem Messer. Prompt fiel dieses auf meinen grossen Zeh und mein linker Fuss gleicht jetzt einem Schlachtfeld mit Bienenstich und Messerschnitt. Zum Glück wars nicht mein Schweizer Sackmesser sondern die stumpfere Australien-Variante.
Dann kam ein komischer Tag, für einmal ganz ohne Tiere! Ja das geht auch ist aber langweilig würde man denken. Doch Freemantle hat dann doch noch anderes zu bieten als einen grossen Hafen und die Fähre auf die Quokka-Insel. Bis 1991 war das Freemantle Prison in Betrieb. Einen Monat später für Touristen geöffnet. Ja die Australier lassen sich nicht lumpen, hier wird Tourismus echt grossgeschrieben. Auch in jedem kleinen Ort haben wir Infocenter gefunden und jeder kleine Wanderweg ist gut beschildert.
Aber zurück zum Gefängnis! Auf einer 1.5 stündigen Tour konnten wir Zellen, Höfe, Duschen und auch den Henkersraum besichtigen. Obwohl unser Englisch nicht ausreichte um gar alles zu verstehen, waren die wichtigsten Dinge doch hängen geblieben.
Vor allem der Raum mit dem Galgen ist schon sehr speziell. 44 Menschen wurden hier drinnen getötet und man kann sogar noch die Kerben im Balken sehen, welche das Seil mit der Zeit ins Holz geschliffen hat. Als uns der Tourguide dann detailliert erklärte wie viel Seil man braucht damit dem Todeskandidaten nicht der Kopf abgerissen wurde, jagte es uns doch einen kalten Schauer über den Rücken. Da ist ja wirklich real und kein Film !
Der Frauentrakt wurde übrigens zum Hostel umgebaut und es kann nun in den ehemaligen Zellen übernachtet werden! Mit Bildern und Akten der Insassen vor jeder Tür. Gruslig..
Auch gruslig ist der 31. Oktober an welchem ja bekanntlich Halloween gefeiert wird. Madame Angsthase hatte dann die glorreiche Idee für einen Kinobesuch um passenderweise den gleichnamigen Horrorschocker „Halloween“ zu schauen. Obwohl ihr der Film sehr gefallen hat, musste Gianna sich doch die grösste Zeit bei mir verkriechen 😜 ! Gemäss eigenen Aussagen hatte sie keine Angst 🙀 sondern war einfach seehr traurig, dass es kein Zuckerpopcorn gab. Aber ihr liebe Leser ihr dürft euch selber aussuchen was ihr glaubt 😎!