lets go somewhere
lets go somewhere
vakantio.de/lets_go_somewhere

Lago Atitlan

Veröffentlicht: 19.10.2016

Mit dem Chickenbus setzten wir unser Reise fort. Chickenbusse sind alte ausrangierte amerikanische Schulbusse und Guatemalas wichtigstes Beförderungsmittel. Warum sie in den USA ausrangiert wurden erklärt sich schnell von selbst, wenn man die dicken schwarzen Rauchschwaden aus dem Auspuff aufsteigen sieht. Und auch sonst würden sie sicherlich keinerlei Sicherheitsstandards mehr entsprechen. Schön aufgehübscht leisten diese Dreckschleudern hier noch gute Dienste. Beladen mit Sack und Pack, Kind und Kegel, Hühnern, Maissäcken und sonstigen Dingen fährt die Bevölkerung hier von A nach B. Ein durchaus spannendes Spektakel.

Ziel der Tour war der See Atilan. Umgeben von mehreren Vulkanen bietet sich eine wunderbare Kulisse. Mit dem Boot kommt man weiter zu den umliegenden Orten. Wir steuerten als erstes San Marco an, ein klitzekleine Ort mit einer sehr speziellen Lebensphilosophie. Hier dreht sich alles um Yoga, Meditation, Massagen und „Hängenbleiben“. Doch die Stimmung im Ort war nicht die allerbeste. Wie uns zu Begin ein „Hängengebliebener“ erzählte gibt es im Ort Probleme und Neider zwischen den Einheimischen und den Zugezogenen, was besonders dadurch bestärkt wurde dass ein Tourist dem neuen Bürgermeister seinen Frau ausgespannt hatte. Zudem war fast alles in diesem Ort in ausländischer Hand. Schrille Leute und gammelige Multimillionäre schlürften durch die Straßen. Irgend wie alles schräg.

Für uns ging es nach ein paar Tagen mit dem Boot weiter zum nächsten Ort namens San Pedro La Laguna. Nicht unbedingt ein Traum aber wenigstens etwas mehr los. Dieser Ort war durch und durch belagert von Israelis. Scheinbar ein beliebtes Urlaubsdomizil. Somit landeten wir auch in einem israelisch geführten Hostel und ergänzten unseren Speiseplan mit Humus und Falafel ;-) Und wie es eben manchmal auf so einer Reise ist bleibt man an manchen Orten doch mal etwas länger hängen als vorher gedacht. Grund: Wir hatten einfach eine gute Zeit hier!

Ein Highlight war der morgendliche Aufstieg auf die sogenannte „Indian Nose“ (eine Bergsilhouette die aussieht wie das Profil eines Gesichts). Von hier hatte man eine gute Aussicht auf den See und die Vulkane sowie einen wunderschönen Sonnenaufgang. Des Weiteren wollten wir uns ein bisschen bilden und machten eine Kaffeetour….keine Kaffeefahrt wohlgemerkt ;-) Die Gegend um den See ist für seinen besonders guten Kaffee bekannt! Leider war unser Timing mal wieder nicht das Beste…. Die Kaffeebohnensaison geht erst ab November wieder los. Somit gab’s ne Kaffeetour ohne Kaffee ;-) aber war trotzdem interessant! Das Klima hier ist perfekt für Kaffeebohnen und die Vulkanerde macht es zu einem besonderen Highlight. Sau teuer und für Einheimische leider niemals bezahlbar. Aber halt auch sau lecker.

Ein weiterer Höhepunkt war ein Tagesausflug zum Sonntagsmarkt in Chichicastenango, doch diesem Spektakel haben wir einen eigenen Blogeintrag gewidmet…..ChiChi Market.

Was uns aber in besonderer Erinnerung an San Pedro bleiben wird sind die Kinder. Es gibt sie zu Hauf in Guatemala, leider überwiegend arme. Maya Familien haben meist 5 oder mehr, die Mütter sind oft selbst noch sehr jung. Aufgrund ärmlicher Verhältnissen können sie sich die Schulausbildung nicht leisten. Somit müssen viele Kinder arbeiten um sich dieses Privileg erfüllen zu können. Eine besondere Begegnung war mit Pedro, einem 11-jährigen Jungen der am Wochenende umherzog um Leuten die Schuhe zu putzen. Er gab uns einen Einblick in die Welt dieser Kinder.

Danach haben wir noch ein paar Tage als freiwillige Arbeiter in einer Art Nachmittagsbetreuung mitgeholfen. Hier wird den Kindern Englisch beigebracht, bei den Hausaufgaben geholfen oder gespielt. Die Lehrer waren dankbar um jede Unterstützung und freuten sich auch sehr über neue Ideen. Somit machten wir mit einfachsten Mitteln ein kleines Kreativ-Projekt mit den Mädels…aus Alt mach Neu…Barbie-Outfits aus Stoffresten; T-Shirts verzieren; aus Hose wird Tasche…oder Origami Kleider basteln. Es hat uns und den Kindern sehr viel Spaß gemacht und es war schön etwas abgeben zu können.

Antworten

Guatemala
Reiseberichte Guatemala