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Grand Canyon

Veröffentlicht: 16.07.2016

Mit einem kurzen Zwischenhalt in Williams ging es dann endlich zum Grand Canyon National Park. Man konnte beim Anflug auf Las Vegas schon einen ersten Blick von oben auf dieses gigantische Naturwunder erhaschen, aber welches Ausmaß es wirklich annimmt bekommt man dann doch erst, wenn man am Abhang steht. Bevor wir es an die Kante schafften entschieden wir uns auf Empfehlung spontan für einen Helikopter-Flug. Gesagt, getan….und wir bereuen es nicht! Es ist mit Sicherheit die beste Methode um sich den Canyon anzuschauen, ein bisschen Nervenkitzel und Gänsehautfeeling inklusive. Anfangs fliegt man über das tischflache Plateau, sanfte Musik rieselt über die Kopfhörer. Und dann dieser unglaubliche Moment, wenn der Heli über die Kante des Canyons fliegt! Plötzlich öffnet sich die Erde 1.600 m tief. Wow…kaum greifbar und so surreal.

An den hier sichtbaren, imposanten Gesteinsschichten sind fast 2 Mrd. Jahre Erdgeschichte ablesbar. Ein Eldorado für Geologen, aber auch für Laien beeindruckend.

Der Flug ging hinüber zum North Rim des Canyons welches etwas höher liegt als das South Rim, dadurch ergeben sich ziemlich unterschiedliche Vegetationszonen. Hier ist es sehr viel grüner und sehr bewachsen wogegen das South Rim eher etwas karger und trockener erscheint.

Nach dem Flug sind wir per Auto weiter in den National Park gefahren um an die Kante des Canyons zu gelangen. Auch das ist unbeschreiblich und man fühlt sich ganz klein. Die Menschen wirken wie Ameisen im Vergleich zu diesem riesigen Ausmaß an Weite. Um es mal in Maße zu fassen: Der Canyon ist ca. 29 km breit und 1,6 km tief. Im Tal fließt der Colorado River der von oben wie ein kleiner Bachlauf wirkt und doch ein reißender Fluss ist der, zur Formung dieses gigantischen Tals aus roten Sandsteinfelsen beigetragen hat.

Unerfahren, wo wir nun mit unserem Hookah übernachten und schlafen durften, stellten wir uns im National Park auf einen der einsameren Parkplätze und wurden prompt vom Ranger aus dem Tiefschlaf geweckt. Die mit Blaulicht angerückte National Park Patrol ließ keinen Zweifel daran, dass sie es ernst meint. Wir bekamen einen ersten Eindruck wie es sich anfühlen muss wenn du in Amerika was illegales tust und gleich verknackt wirst. In amerikanischer Manier und extrem rauen Ton wurden unsere Pässe konfisziert und uns erklärt , dass das Schlafen im Auto im Park illegal ist. Wir konnten die Wogen glätten und haben geblendet von der Taschenlampe des Rangers schnell und reumütig folgegeleistet und den Park verlassen. Netterweise erklärte er uns noch wo wir legal die Nacht im Auto verbringen konnten. Ein Lächeln war ihm allerdings nicht abzuringen.

Die Nacht verbrachten wir dann letztendlich im National Forest vor den Toren des Parks, hier ist das Schlafen im Auto glücklicherweise landesweit erlaubt. Wir erkundeten an diesem Tag nochmal ein paar weitere Ausblicke am South Rim. Am Ende stumpft man der schier zahllosen tollen Aussichten in den Canyon fast ab. Aber wie schon Theodore Roosevelt sagte, muss man dieses Naturwunder einmal im Leben gesehen haben.

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