Veröffentlicht: 10.12.2018
Leider leider musste ich mich in Barbados nach 2 fantastischen Wochen von meiner Sis Cat trennen, war ein ganz schön komisches Gefühl wieder alleine loszuziehen. Von Barbados ging's also wieder auf mich alleine gestellt in nur 40 Minuten mit einem kleinen Flugzeug nach St. Lucia.
St. Lucia liegt nordwestlich von Barbados und gehört zu den kleinen Antillen, bzw. zu den Inseln über dem Winde. Amtssprache ist Englisch, Währung der ostkaribische Dollar, wobei eigentlich auch überall US-Dollar angenommen werden.
Die Insel wurde von Christoph Kolumbus entdeckt, ging aber dann insgesamt 14 mal gewaltsam zwischen Engländern und Franzosen hin und her, bis sie schließlich den Engländern zugesprochen wurde.
Anders als Barbados ist St. Lucia sehr bergig und von Regenwald überzogen, trotzdem gibt es einige sehr schöne karibische Strände. Das Markenzeichen der Insel sind die beiden Pitons, inaktive Vulkane, die einzigartig an der Küste emporragen. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass das Bier den Namen Piton trägt. St. Lucia ist an einigen Orten sehr touristisch, es gibt hier auch Luxushotels, da kostet die Nacht 3000 Euro und überall sieht man teure Yachten. Trotzdem gibt es auch wunderschöne ruhige Fischerdörfer, wo von Tourismus nicht viel zu spüren ist.
Freundlicherweise wurde ich von meinem Vermieter Willi, einem schwäbischen Auswanderer, am Flughafen (eher ein kleiner Flugplatz direkt am Strand) abgeholt und zum Apartment gebracht. Und was soll ich sagen, das Apartment war einfach Spitze, der Ausblick über die Choc Bay und den Viggie Beach bis nach Castries unfassbar schön. Es war zwar immer sehr schweißtreibend vom Strand oder den Einkäufen zu Fuß den Berg hochzulaufen... Mit dem Bus (einheimischer Tikitakabus)konnte man die Städte und Strände in der Umgebung ganz einfach und günstig erreichen.
Mein Vermieter Willi macht auch Inselrundfahrten für seine Gäste und die fast täglich ankommenden Kreuzfahrttouris. Aber als Ausländer wird er von den einheimischen Guides nicht akzeptiert und einfach nicht bis zum Kreuzfahrtterminal durchgelassen. Daher bekam ich das Angebot günstig eine Inselrundfahrt mitmachen zu können, wenn ich im Gegenzug dazu noch 4 weitere Touris vom Kreuzfahrtschiff rekrutieren. Da war ich natürlich sofort dabei. Also machte ich mich alleine zum Anleger und konnte nach kurzer Zeit tatsächlich 4 deutsche Touris dazu überreden die Tour mitzumachen. Die Fahrt ging durch Bananenplantagen und dem Regenwald zu tollen Aussichtspunkten, natürlich zu den Pitons, zu Wasserfällen, dem botanischen Garten und allerhand andere schönen Gegenden. Wir konnten Maniokbrot und Bananenketchup probieren und an einer Rumprobe teilnehmen (nach nur 10 Minuten hatten wir alle einen sitzen). Willi war tatsächlich ein toller Guide und konnte uns viele interessante Informationen über die Insel und die Menschen geben.
Von Willi hatte ich mir auch für 2 Tage ein Auto gemietet, um die Insel auf eigene Faust zu erkunden. Zuerst ging's in den Norden der Insel zum Fort Rodney. Nach einem kurzen Fußmarsch (der warcauch in Flip Flops machbar) hatte man einen fantastischen Blick über die Buchten rundherum. Über eine wunderschöne kurvige Streck durch den Dschungel und kleiner bunter Dörfer ging's in den Osten der Insel. Auf dem Rückweg machte dann leider mein Auto schlapp, der Motor war überhitzt, aus der Motorhaube qualmte es. Und das natürlich mitten im Berg auf einer kurvigen Strecke. Glücklicherweise konnte ich in einer Einfahrt halten und der nette Besitzer versuchte meine Karre wieder flott zu machen. Nachdem der Motor etwas heruntergekühlt war und etwas Wasser nachgeschüttet wurde, sollte ich also nochmal zurück den Berg runter und wieder hochfahren. Aber leider qualmte die ganze Karre schon wieder. Also ließ ich das Auto im Hof zurück und mich von der Tante meines Helfers in das nächste Dorf mitnehmen, um von dort den Bus nach Castries zu nehmen. Zwischenzeitlich konnte ich dann aber auch Willi erreichen. Der setzte sich sofort ins Auto, um mich abzuholen. Im die 2 Stunden Wartezeit zu überbrücken gönnte ich mir erstmal was zu essen und natürlich das ein oder andere Bier. Fahren musste ich ja ganz offensichtlich nicht mehr. Am nächsten Tag verzichtete ich dann darauf weiter mit dem Mietwagen zu fahren und fuhr lieber wieder mit dem Tikitakabus zum Strand.
Am letzten Abend machte ich mich wieder mit dem Bus auf dem Weg nach Gros Ilet. In dem Fischerdorf findet freitags nämlich immer eine große Streetparty statt, zu der nicht nur Massen an Touris, sondern auch alle Locals kommen. Es gibt dort leckeren Fisch, viel Rumpunsch und Bier und natürlich auch ganz viele Joints.
St. Lucia hat vielleicht nicht einen ganz so entspannten Vibe wie Barbados, dafür aber eine fantastische Szenerie aus Bergen,Urwald, Buchten und Fischerdörfern.