Leart USA 2022
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Tag 15: Durch das Death Valley

Veröffentlicht: 17.07.2022

Heute geht es an den heißesten Ort der Welt. Ob ich das Death Valley überleben werde? Das und vieles mehr erfahrt ihr in der heutigen Ausgabe meines Reisetagebuchs!

Mein Tag begann zunächst aber noch in Las Vegas. Nachdem ich den zweiten Morgen in Folge ohne Kaffee auskommen musste und schon erste Entzugserscheinungen bekam, freute ich mich endlich dieses Hotel verlassen zu können. Verabschiedet wurde ich dabei von den vielen Abhängigen, die schon (oder noch) um 7 Uhr morgens die Slotmaschinen frequentierten. 

Danach ging es los auf die 530 Kilometer von Vegas durch das Tal des Todes nach Mammoth Lakes. Die schnellere Route wäre tatsächlich um das Death Valley herum verlaufen, aber ich spiele halt gerne mit meinem Leben.

Das ist nur die vorher geplante Route. Es spoilert noch nicht, ob ich die Fahrt wirklich überlebt habe!

Nach knapp einer Stunde machte ich eine kurze Pause zum Tanken und Einkaufen in der Stadt Pahrump. Das hätte ich eigentlich gar nicht erwähnt, wenn mir der Name Pahrump nicht so unvorstellbar gut gefallen würde. So wird auf jeden Fall mein nächster Mietwagen eines Tages heißen. Als netter Bonus wurde ich vom Sheriff von Pahrump am Eingang des Pahrumper Walmarts höchstpersönlich begrüßt. 

Pahrump, Pahrump, Pahrump. Je öfter man es sagt, desto besser klingt es einfach.

Kurz danach überquerte ich zum gefühlt 1000. und gleichzeitig zum letzten Mal die Grenze zwischen zwei Bundesstaaten. Von Nevada ging es nach gut einer Woche Abwesenheit zurück nach Kalifornien. Anschließend näherte ich mich dem Eingang des Death Valley. Die Straßen wurden leerer, die Vegetation karger und die Temperaturen heißer.

Dann erreichte ich den Eingang. Ab jetzt gab es kein zurück mehr. Wird es die Autofahrt in meinen Tod?

Die erste lebensgefährliche Situation stellte eine gewagte 200 Meter Wanderung zu einem Aussichtspunkt da. Sollte ich es versuchen?

50% dieser Menschen wurden danach nie wieder gesehen.

Das überhaupt nicht furchteinflößende Stoppschild beruhigte mich dann aber doch, denn es sagt ja unmissverständlich, dass Wanderungen vor 10 Uhr absolut ungefährlich sind. Es war 9:45 Uhr. 

Ich begann also die kurze Wanderung und wurde mit einer tollen Aussicht auf das Tal und die umliegenden Gesteinsformationen belohnt. 

Nachdem ich diese erste Gefahr überstanden hatte, fuhr ich weiter und erreichte die Stelle, an dem das Tal das Niveau des Meeresspiegels unterschreitet.

Höhe des Meeresspiegels

Wie bereits am Anfang erwähnt, ist das Death Valley der heißeste Ort der Welt. Es gibt zwar einige Hitzepole auf der Welt, die ähnliche Temperaturen aufweisen, den offiziellen Rekord stellte aber das Death Valley im Jahr 1913 mit unvorstellbaren 56,7 Grad auf. Während meines Besuchs heute wurde eine Maximaltemperatur von 47 Grad erreicht. Aber woran liegt das eigentlich? Die zwei Hauptgründe für diese Temperaturen sind zum einen die sehr niedrige Lage des Tales, welches am tiefsten Punkt den Meeresspiegel um ganze 86 Meter unterschreitet, und zum anderen die Berge, welche das Tal komplett umschließen. Die Kombination führt dazu, dass sich die heiße Luft in dem Tal staut und solche hohen Temperaturen ermöglicht. Zusätzlich blocken die Berge sämtliche Regenwolken ab, sodass es quasi keinen Niederschlag gibt. Diese und noch weitere interessante Informationen gab es in dem Death Valley Visitor Center in dem Örtchen Furnace Creek mitten im Tal. Abgesehen davon kann ich das Visitor Center nicht empfehlen, denn sie hatten keine Schlüsselanhänger für meine Sammlung im Angebot :(

44 Grad um 10 Uhr morgens.
Visitor Center

Danach ging es noch tiefer in das Tal hinein. Der Tod wurde immer wahrscheinlicher. Dennoch schaffte ich es irgendwie zu überleben und erreichte die Mesquite Sand Dunes. Das war mein Highlight im Death Valley, denn es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich richtige Wüsten-Sanddünen gesehen habe. Außerdem wurden hier ein paar Szenen vom ersten Star Wars Film gedreht. Viel cooler geht es nicht mehr oder?

Engelbert sonnt sich
Mesquite Sand Dunes

Damit war der tiefste Punkt erreicht und ab jetzt ging es wieder bergauf. Innerhalb einer halben Stunde kämpfte sich Engelbert von -80 Meter auf 1500 Meter. Aber damit nicht genug: Erst ging es nochmal bergab in ein Nebental des Death Valley und dann wieder hinauf auf 1500 Meter. Und dann war es tatsächlich geschafft: Ich hatte das Death Valley überlebt. Einige von euch dachten bestimmt, ich wäre tot, aber da muss ich euch enttäuschen. Der größte Dank geht dabei an Engelbert, denn ohne dessen hervorragende Klimaanlage wäre das alles nicht möglich gewesen. 

Kurz danach tat sich vor mir die Bergkette des Sierra Nevada Gebirges auf, welches witzigerweise nicht in Nevada, sondern in Kalifornien liegt.

Sierra Nevada Gebirge

An der Ostseite des Gebirges ging es noch 200 km entlang, bevor ich mein heutiges Ziel, Mammoth Lakes, erreichte. Dabei handelt es sich im Winter um ein Skigebiet und im Sommer um ein Paradies für Mountainbiker und Wanderer. Ich konnte es kaum glauben, dass ich 3 Stunden zuvor noch bei 47 Grad im Death Valley war, denn Mammoth Lakes ist im Kontrast dazu geprägt von Wäldern, Alpen-Feeling und sehr angenehmen 28 Grad. 

Gondelfahrt hat leider 44$ gekostet, sonst hätte ich es gemacht.
Mein Hotel
Garmisch-Partenkirchen

Und plötzlich bewegten sich meine Beine ganz von allein in Richtung des bayrischen Restaurants "The Yodler". Ich konnte wirklich nichts dagegen tun. Und einen Augenblick später stand auf einmal auch noch ein Bier auf meinem Tisch.

Niemand wird mir glauben, dass dieses Bild in Amerika entstanden ist.

Und zack, gesellte sich eine Riesenbretzel mit dazu...

Hab die Bretzel nicht geschafft...

Komplett voll konnte ich danach endlich mein Zimmer beziehen. Es ist wieder sehr gemütlich und komplett ausreichend, nur die Aussicht auf eine Garage kann mit den Hotels der letzten Tage nicht mithalten.

Lobby mit Kamin
Mein Zimmer ohne Kamin, dafür aber mit süßem Handtuchelefanten

Das wars auch schon für heute. Ich bin froh, dass ich am leben bin und freue mich auf morgen, denn da steht unter anderem nochmal eine der schönsten Autofahrten dieser Reise auf dem Programm. Bis morgen.



Leart

Antworten (1)

Jens
Und........ Bügelbrett und -Eisen?

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