La tortue verte
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Viel gesehen, viel erlebt – Meine bisherigen Wochenendtrips

Veröffentlicht: 13.08.2018

Wenn man fünf Monate in einem Land lebt, sollte man eigentlich genug Zeit haben, um viel zu sehen. Allerdings ist meine Liste an Orten, die ich besuchen will und Veranstaltungen, an denen ich teilnehmen möchte, auch ziemlich lang. Daher versuche ich bereits ab der ersten Woche, so viel zu machen, wie möglich. Dafür eignen sich natürlich besonders die Wochenenden. Aus diesem Grund berichte ich in den kommenden Beiträgen mal von den Ausflügen, die ich die letzten vier Wochen mit anderen Auslandsstudenten unternommen habe!


Auf-Safari-Gehen ist wohl für die meisten Menschen DAS Ereignis, was man in Südafrika auf jeden Fall gemacht haben sollte. Und auch uns hat der Besuch im Kragga-Kama-Tierpark während der Orientation Week nicht etwa ausgereicht. Im Gegenteil. Die Lust war geweckt noch einmal los zu fahren, im eigenen Auto ein Reservat zu erkunden und „auf die Jagd“ nach wilden Tieren zu gehen, die man zu Hause nur im Zoo sehen kann. Daher saßen am 21.07. drei weitere Studenten aus Deutschland und ich pünktlich um 13 Uhr in unserem Mietwagen auf dem Weg zum Addo Elephant National Park, dem drittgrößten Park von ganz Südafrika. Unser Plan war, an dem Samstag die Abendstunden zu nutzen, um die Tiere im Sonnenuntergang sehen zu können. Danach übernachteten wir im Orange Elephant, einem Backpacker, nur ca. 15 Minuten von dem Park entfernt war, um am nächsten Morgen eine der ersten Besucher im Park zu sein und die Tiere ungestört bei ihren ersten Schritten des Tages zu beobachten.

Soweit klingt der Plan doch ganz gut, oder?


Dennoch verbuchte meine Reisegruppe diesen Trip wohl als den „Ausflug-um-Erfahrungen-zu-machen“. Zunächst mussten wir uns mit den südafrikanischen Regularien beim Autoanmieten vertraut machen. Nachdem wir den Eintritt für den Addo bezahlt hatten, wurde uns dann berichtet, dass jeder von uns gute 13 Euro hätte sparen können, wenn wir unser Studentenvisum vorgezeigt hätten. Mit diesem sind wir offiziell Bürger von Südafrika und müssen daher auch keine Touristenpreise für Eintritte oder ähnliches bezahlen. Daher sollte man stets seinen Reisepass dabeihaben, oder zumindest ein Bild vorzeigen können, um davon profitieren zu können! Dieses Wissen konnten wir dann zum Glück direkt an dem Sonntag anwenden. An diesem Morgen durften allerdings wiederum Zeuge der südafrikanischen Gelassenheit werden, die wir während unserer bisherigen Zeit schon häufiger erleben durften. 

Obwohl der Park offiziell um 7 Uhr für die Besucher geöffnet werden sollte und wir dafür bereits seit 6.30 Uhr vor den verschlossenen Türen warteten, trudelten die Angestellten erst ab ca. 7.10 Uhr nach für nach an der Rezeption ein. Die viel gelobte und auch hier in Südafrika bekannte deutsche Pünktlichkeit nutzt uns hier demnach weniger und wir müssen lernen, uns an die landestypischen Eigenheiten zu gewöhnen. Doch auch das zähle ich zu einer Erfahrung, die ich hier in Südafrika machen kann.

Trotz all dieser „Hindernisse“ hatten wir dennoch zwei wirklich spannende und tolle Safari-Tage. Direkt am ersten Tag konnten wir viele Elefanten sehen, die zum Teil sogar in den Büschen am Wegesrand nach Futter suchten und so für uns sehr nah waren. Darüber hinaus haben wir ebenfalls viele Kudus, rehartige Tiere, und ihre beeindruckenden Hörner begutachten können. 


Wie im Kragga-Kama liefen uns auch wieder Strauße über den Weg. Und ich kann mich irren, aber sie wirken auf mich immer so, als ob sie einen leicht aggressiven Gesichtsausdruck hätten. 


Wir hielten zumindest einen respektvollen Sicherheitsabstand zu ihnen. Nach dieser ersten Tour aßen wir noch im parkeigenen Restaurant und dort probierte ich ebenfalls den typisch südafrikanischen Malva-Pudding. Man sollte sich von dem Namen nicht täuschen lassen, da er weniger Ähnlichkeiten mit dem uns bekannten Pudding hat, sondern vielmehr mit sehr saftigem Kuchen. Er schmeckte auf jeden Fall sehr gut und ich werde ihn mit während meiner Zeit hier wohl noch einige Male bestellen! Anschließend kehrten wir in die Bar unseres Backpackers ein, verabschiedeten uns allerdings bereits nach nur einem Savanna-Cider ins Bett, da wir wussten, dass die Nacht kurz genug werden würde.

Wie kalt sie sein würde, ahnten wir noch nicht.

Wie meine weiteren Erfahrungen es bestätigen konnten, sind die meisten Hostels hier einfache runde Lehm-, bzw. Steinhütten, wie sie auch die Xhosa-Einwohner noch bauen. Sie halten den Wind ab, sind allerdings dennoch sehr kalt. So kroch ich in dieser Nacht mit zwei Hosen und vier Pullis unter meine Bettdecke und hoffte, dass auch meine Füße schnell warm werden würden.

Der nächste Safari-Tag übertraf den vorherigen nochmal um ein Vielfaches! Und das, obwohl wir die erste Zeit überhaupt kein Tier gesehen haben! Doch dann wurden wir belohnt, als wir an einem Wasserloch zwei Tüpfelhyänen entdecken konnten. Leider waren sie weit entfernt, dennoch konnte man deutlich erkennen, für was für große Tiere es sich dabei handelt! Damit hatte ich nicht gerechnet. Nach einer Weile, in der wir gar kein Tier gesehen haben, wurden wir von einem Elefanten überrascht. 

Direkt vor uns.

Auf der Straße.


Und dieser ging seelenruhig auf uns zu, sodass wir schon spekulierten, ob Elefanten ohne Grund auf Autos treten würden. Allerdings passierte er unseren Wagen nur, nichtsdestotrotz war er so nah, dass sein Stoßzahn fast unseren Rückspiegel streifte und wir ihn hätten anfassen können, wenn wir die Hand aus dem Fenster gestreckt hätten. Ab diesem „Zusammentreffen“ konnten wir uns vor Tiersichtungen kaum noch retten. Besonders genossen habe ich die Momente, in denen wir mit unserem Auto alleine auf einer großen Fläche standen und rechts und links von unserem Wagen die Kudus, Zebras, Reiher und Strauße grasten.


Meine persönlichen Favoriten an diesem Tag, und seit diesem Tag wohl für immer, waren allerdings die Warzenschweine.


Sobald ich eins erspäht hatte, konnte ich es nicht verhindern, dass ich jedes Mal „Pumba“ ausrief! Es sind einfach so faszinierende Tiere und je länger man sie beobachtete, umso mehr Einzelheiten ihres Erscheinungsbildes und ihres Verhaltens hat man wahrgenommen! Ebenfalls auf einer dieser Fläche haben wir zwei Büffel, Vertreter der Big 5, und ihre mächtige Statur gesehen. 


Der atemberaubendste Moment war allerdings unsere Begegnung mit einer großen Elefantenherde. Diese kam gefühlt aus dem Nichts und war auf dem Weg zu einem Wasserloch.


Die gesamte Herde bestand aus mindestens 16 Tieren und es waren auch Kleinkinder dabei! Und wie man es aus dem Fernseher schon oft gesehen hat, hielten sich diese sogar an den Schweifen ihrer Vorgänger fest, um den Anschluss nicht zu verlieren! Da sie eigenen Trampelpfade entlang der Straße folgten, konnten wir ihnen nachfahren, ohne sie in ihrem Weg zu stören. Als sie dann schließlich das Wasserloch erreichten, beobachteten wir ihr Treiben noch eine ganze Weile. Neben dem normalen Erfrischen konnten wir auch deutlich erkennen, wie sie miteinander und mit dem Wasser spielten und auch, welche Hierarchien in der Herde vorherrschten. Zudem war auch die Interaktion mit den anderen Tieren interessant. Zu uns gesellte sich eine Zebraherde, die die Elefanten ebenfalls beobachtete und abwartete, bis sie ungestört an das Wasserloch herantreten konnten. Dem gesamten Naturschauspiel hätte ich den ganzen Tag zusehen können, allerdings mussten wir dich irgendwann los, da wir den Park rechtzeitig verlassen mussten.


Unser Ausflug in den Addo war für mich auf jeden Fall eine wirklich unglaubliche Zeit und ein Erlebnis, woran ich mich noch lange zurückerinnern werde. Und bereits nach der ersten Sichtung eines Elefanten war mir klar, dass ich definitiv noch einmal zurückkommen werde!

Das war es von unserem 1. größeren Trip.

Liebe Grüße aus dem Land der Dickhäuter,

eure Caro

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