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Auf den Spuren von Pablo Neruda in Isla Negra

Veröffentlicht: 04.11.2018

Der Tag beginnt prima mit dampfendem Kaffee auf dem Gasherd in meiner sehr gemütlichen "Bretterbude" zubereitet. Brot und Jamon dazu - los geht es. Am wohl schönsten Haus von Pablo Neruda, wo er auch viel geschrieben hat, genieße ich die Ausblicke aufs blaue Meer und die Gischt der Brandung. Das Haus liegt weniger exponiert, als vermutet, aber auf einigen Felsen etwa 10 Meter über dem Meer.

Der Audioguide ist toll gemacht und bringt Anekdoten und Musik, passend zu der Zeit. Dass Neruda ein verrückter Sammler war, macht ihn für mich so sympathisch und ja, ich mag seine Poesie. Seine politische Aktivität zur Ära Allendes ging quasi zeitgleich zu Ende hier an diesem besonderen Ort in Isla Negra. Am 11.September 1973 war der Militärputsch in Santiago und Neruda ging es gesundheitlich sehr schlecht, so dass er wenige Tage darauf im Krankenhaus am 23. September verstarb. Auch sein Grab ist hier zusammen mit seiner 3. Ehefrau Matilde Urrutia. Er wurde erst hierher auf eigenen Wunsch 1992 überführt.

Da wird man etwas wehmütig und ich hatte noch etwas Rotwein dabei und saß sinnierend auf einem Felsen unterhalb seines Hauses. Ich sah der Brandung zu, den vorbei ziehenden Schiffen und dem Formationsflug von Pelikanen und Möwen. Hier ist alles in Fußnähe und ich hatte Zeit und Appetit und bereitete mir Spaghetti mit einer Gemüse - Thunfisch Soße zu. Der kaltgestellt Weißwein mundet prächtig dazu. Der Fernseher spielte südamerikanische Rhythmen, ein chilenischer Musiksender bringt Stimmung rein. Salsa - so heißt Soße in Südamerika, die, wie ich gestern Abend in einem Restaurant lernte auch nicht unbedingt scharf sein muss. Gestern war es mal kein Fisch, sondern Lomo (Steak) mit Champignonsoße, dazu ein kräftiger Rotwein und ein Gläschen Likör. Was will man mehr?

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