Veröffentlicht: 05.05.2019
Es ist mein 35. Tag des langen Weges: ein Drittel der geplanten Zeit ist am Abend geschafft. Ich bin glücklich darüber.
Ehrlicherweise rechne ich schon mal hoch, ich war jeden Tag so gut unterwegs, aber Compostella ist noch so weit. Aber der Weg ist ja das Ziel, oder: auch der längste Marsch beginnt mit dem ersten Schritt.
Zudem werde ich heute in Marnay wissen, dass es keine 2000 km mehr bis ins Ziel sind😊😊😊😢🙄
34 km wollen erst mal gelaufen sein, zumal Regen angekündigt ist.
In Gy müssen die Pilger die Entscheidung treffen, den kürzesten Weg über Vezelay oder über Le Puy. Taizé liegt am längeren Weg, welchen denn sonst?
Ich bin Mittag beizeiten schon in Marney, 20 km sind geschafft, und so kann ich mir einen Grand Kaffee leisten. Ich werde von einer Mme angesprochen, sie hat in Weimar Deutsch gelernt und war selber schon auf dem Jakobsweg unterwegs. Wir reden lange und so übersehe ich den aufkommenden Regen.
Noch 14 km stehen an und ich muss mich eine halbe Stunde unterstellen, die Welt geht unter.
Der Regen hört nicht auf, und so komme ich nach fast drei Stunden ziemlich nass in der Abbey an.
Ich werde überaus freundlich aufgenommen, Abendessen (schweigend bei den Zisterziensern) ist angerichtet und ich lerne Rodolphe aus dem Elsass kennen.
Trotz des Regens wurde es ein schöner Tag, eine schöne Herberge, und ein freundliches Miteinander allerseits.
956 km sind absolviert: Michael meinte, damit wäre ich von der spanischen Grenze an längst da😉