Veröffentlicht: 07.01.2024
An sich war unser Ziel die Oase mit der Stadt Figuig, denn dort gibt es am ansässigen Hotel einen Campingplatz.
Die Route war teilweise auf roten National Straßen, teilweise auf einer gelben Straße, das Letztere waren fast 200km ohne Tankstelle, Café oder anderen Annehmlichkeiten, die wir bisher sehr zu schätzen gelernt haben. Wir waren ganz alleine auf der Straße, bis kurz vor der Kreuzung bei Tendara, es war eine Fahrt durch die Wüste, wir haben neue Straßenschilder mit Dromedar und Ziegen kennengelernt, die Schafe auf dem Schild kennen wir bereits von Schottland und Irland., Rinder von daheim.
Es war gigantisch, denn Wüste ist nicht nur Sandwüste und Dünen nach Dünen, sondern eben Felswüste, hell, dunkel, rot, beinahe grünlich und kaum Vegetation, dann wieder lustige kleine Büsche und viele Ziegenherden, Rinderherden und tatsächlich auch mehrere Dromedare. Dazu kamen bizarre Felsformationen, Berge und eben einige Sträucher und wohl Arganbäume, ich habe wieder einmal unterschätzt, wie vielfältig das sein kann! Wir befinden uns gerade auf beinahe 1000m, in der Ferne lockt wieder der Atlas, den wir vor 4 Tagen auf der sanften Seite hinter uns gelassen hatten.
Wir haben unterwegs mal einen kleinen Ausflug mit unserem Gespann in die Wüste gewagt und einen Spaziergang gemacht, es war lustig, erstaunlich windig und relativ kalt, es ist immerhin Januar! Insgesamt war es eine staubige Angelegenheit, auch auf der Straße habe ich eine Staubfahne hinter dem Gespann hergezogen, die sich in Teilen auch einen Weg in den Wohnwagen gebahnt hat! Ich hatte überall eine rötliche Staubschicht, die mich ein wenig geärgert hat, weil ich am Tag davor wirklich alles sauber gemacht hatte, aber bei Sandverwehungen und Co. hätte ich einfach logisch denken sollen und mir den Putzfimmel bis zur nächsten Etappe verkneifen.
Auf dem Weg hatte uns die Polizei mehrfach aufgehalten, der letzte Stopp bei den Beamten direkt vor der Oasenstadt war lustig, denn der nette Polizist hatte nicht nur Pass angesehen und gescannt, nett mit uns geplauscht und eben gefragt, wohin wir denn fahren, sondern dann auch gesagt, dass das Hotel Figuig geschlossen ist, aber der Campingplatz sollte offen sein. Zuerst ist uns wirklich das Herz in die Hose gerutscht, denn nach 500km Fahrt will man natürlich gerne wissen, dass man ankommen kann.
Leider hatte der Campingplatz doch zu, der Besitzer war über die Nummer nicht erreichbar, also mussten wir doch die 100km nach Bouafra zurück, damit wir einen Stellplatz für die Nacht bekommen. Als wir wieder bei der Kontrolle ankamen, wollten uns die Beamten sofort helfen, aber frei stehen an einer belebten Hauptstraße war nicht so unseres, auch wenn das Angebot wirklich sehr liebt war.
Nachdem wir die 100km wieder zurück nach Nordwesten gefahren waren, wurde für uns extra der Hof des Hotels geöffnet. Das war bisher der teuerste Platz, denn 100 MAD für den Platz ohne Bad oder Elektrizität war ein wenig viel, ANDERERSEITS haben wir unbehelligt und vor allem ruhig schlafen können und das mitten in der Stadt. Wir sind nur die eine Nacht dort geblieben, denn wir wollten weiter in die nächste Oase.
Das haben wir dann sofort umgesetzt, wieder mit einem Stopp zum Wüstenfahren in der Dromedarzone. Die Hunde konnten mit den lustigen Spuren zuerst nichts anfangen, ich frage mich, was Loki macht, wenn er wirklich einem Dromedar begegnet? Nerone weicht wohl quietschend aus, denke ich.
Dann sind wir in Boudnib angekommen auf dem bisher schönsten Campingplatz unserer Reise. Er liegt an einer Flussoase, es ist grün, es gibt einen Ort dazu, und natürlich kann man hier wieder wunderbar essen und sich verpflegen lassen. Es gibt hier zwei Hunde auf dem Campingplatz, aber beide sind lieb und vertragen sich gut mit unseren Schwarzen.
Ich bin schon auf die Oase selbst gespannt, die ich bisher nur im Ansatz gesehen habe!