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Poitiers, Chartres , zwei tolle Orte

Veröffentlicht: 25.05.2024

Christian hat manchmal schon ein wenig Pech, denn er ist mit einem Lehrer verheiratet. Das bedeutet, dass ich ab und zu Geschichte machen will!

Das hat er nun in Poitiers und Chartres am eigenen Leib erfahren, denn ich habe ihn dann zu diesen Stopps beinahe gezwungen. (Klingt böse, aber vielleicht wollte er mal die Loire machen, wo ich denke, dass Loire und Perigord eventuell mehr Zeit brauchen!) Wir haben natürlich auch immer geguckt, was es da zum Wandern gibt, leider war das teilweise nicht von viel Erfolg gekrönt. Bei Poitiers haben wir eine Wanderung am Fluss gemacht, die sehr matschig war, immerhin hat es nicht geregnet, auch dann nicht als wir dann in der Stadt angekommen sind, die laut einem meiner Studienbücher die Geburtsstadt von Karl, dem Großen, sein soll, (Das stand aber sonst nirgends, denn so genau wurde da wohl nicht Buch geführt!)

Poitiers ist eine gemütliche Stadt mit einer romanischen Kirche und einer gotischen Kathedrale, die Elinor von Aquitanien hat bauen lassen, das war die Mama von König Richard Löwenherz. Poitiers war mal englisch, mal französisch, heute ist die Stadt ganz französischer Charme, wir waren begeistert. Es war nicht so viel los, wie ich es erwartet hätte, die Touristen fahren hier eher nach Tours oder eben gleich Bordeaux, denn Poitiers ist an diesen Weggabelungen. Ich fand die Stadt sehr schön, wir haben nett gegessen, sogar diättechnisch für mich machbar, haben einen wunderschönen Tee- und Kaffeeladen gefunden und sind dann ohne Problem mit Bulli zum Wandern gefahren, nachdem das Navi mich zuerst am Parkplatz vorbei gelotst hatte und wir dank des komplizierten Straßenssystems gleich mal 3 Kilometer Umweg fahren mussten. Poitiers ist eine Universitätsstadt, sehr Rad begeistert und bietet viel.

Unser nächster Stopp in Sachen Kultur war ein wenig mit meiner Schulzeit verbunden, denn die Stadt Lucé ist die Partnerstadt von Traunreut, also war ich vor 32 Jahren schon mal in der Gegend. Ich habe den Weg zur Jugendherberge in Chartres zwar nicht mehr gefunden, aber die Stadt war noch immer wunderbar, nicht überlaufen, charmant, hatte heute auch einen Markt und eben die erste gotische Kathedrale Frankreichs. Ich hatte die Stadt ein wenig anders in Erinnerung,, ich dachte, dass ich mich an Steinfassaden erinnern könnte, aber hier war alles gut verputzt. Chartres ist ja schon im Pariser Speckgürtel, aber es ist noch immer ruhig und kaum besucht. 

Der Eintritt in die gigantische Kathedrale ist wie die Kirche und Kathedrale  in Poitiers kostenlos, was mich sehr wundert. (Klar, in Paris wird ein Teil des Wiederaufbaus von Notre Dame mit den Geldern finanziert, aber der Eintritt  existierte schon vor dem Brand.)

Wir haben uns intensiv umgesehen, ich habe für meine Gedanken und einige Menschen, die nicht mehr unter uns sind, eine Kerze gekauft und dann haben wir einfach das Bauwerk auf uns wirken lassen, das in Paris und Reims kopiert und filigraner umgesetzt wurde. Dafür hat Chartres die schönsten bleiverglasten Fenster, die ich kenne, Jede Glasscheibe ist separat eingefasst, also müssen der Glaser und eben der Bleigießer vorher gut geplant und organisiert haben, damit jedes Detail zur Geltung kommt. Es ist wie ein Mosaik aus Fensterglas in den schönsten Farben. Jedes Fenster erzählt Geschichten aus dem alten oder neuen Testament, denn die Fenster waren für die Gläubigen, die damals meist nicht lesen konnten, die Illustration einer Bibelgeschichte, die damals noch auf Latein erzählt wurde. Es war also die Bildergeschichte, einer Predigt, die zu der Zeit nicht alle gut verstehen konnten. (Es gibt heute noch Messen auf Latein in Chartres, vielleicht sollte ich morgen wiederkommen?) 

Für mich sind die Fenster der strahlende Höhepunkt der Kathedrale, denn das Blau, das auch den Namen Chartresblau hat, ist einfach wunderschön, vor allem, wenn die Sonne darauf scheint. Heute war das der Fall! 

Im mittleren Teil der Kirche gibt es auch noch das Bodenmosaik, das Labyrinth, das ich vor 32 Jahren mal auf Knien gemacht habe, weil das eben im Mittelalter so Usus war. (Ob sich Herr Emmerich daran noch erinnert?) Dieses Mal war das Labyrinth wieder von Stühlen bedeckt, denn es war Wochenende und es gibt eine bestimmte Zeit, in der es begangen werden kann. Ich bin mir inzwischen sicher, dass wir das damals nicht hätten auf den Knien machen müssen, aber gut, es war lustig und andere Touristen haben damals auch mitgemacht.....

Ich bin froh, dass wir diese zwei Orte besucht haben, denn es war so anders als Toulouse und Bordeaux, wo immer viele Menschen unterwegs sind, es war beschaulicher, gemütlich und immer schön fürs Auge!






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