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Horizont erweitern in Belgien und den Niederlanden

Veröffentlicht: 21.07.2024

Warum nenne ich zwei Länder in einer Überschrift?

Die Antwort ist simpel und unterhaltsam, denn als wir in Belgien nach einem Campingplatz in der Nähe von Brügge gesucht haben, ist die Grenze nicht so wirklich ins Auge gestochen. Doch dann kam die Erkenntnis, dass der Platz nur 500m von der belgischen Grenze weg ist. Tatsächlich sieht man hier oft weiße Grenzpfosten, doch da Belgien erst seit dem 21.7.1830 von den Niederlanden selbständig ist, kann man das mit einem Augenzwinkern zur Kenntnis nehmen. Wir haben heute den belgischen Nationalfeiertag, also haben wir gleich etwas dazugelernt!

Die Anfahrt an sich war schon spannend, denn es gab eine Abzweigung nicht, die uns angezeigt wurde, die Alternativroute hat uns durch eine Unterführung gebracht, die wohl für Radler gedacht ist, aber nicht für einen Wohnwagen, doch Palumbi war nicht zu breit. Mit einem 2,15m Wohnwagen hätte es wohl Probleme und eventuell kaputte Reifen gegeben!

Wir haben einen Spargelbauern gefunden, wo ich dann gleich noch etwas über Spargel gelernt habe und die Dame an der Rezeption mich gleich mal glücklich gemacht hat, weil sie dachte, ich käme wirklich aus GB, da mein Englisch so nett ist! ,-))

Wir haben uns häuslich eingerichtet und wegen der doch höheren Temperaturen gleich mal das Sonnensegel an den Wohnwagen gemacht, dabei haben wir nicht so ganz auf die Sonne geachtet, denn die steht noch so hoch, dass wir am Nachmittag vor Palumbi gegrillt werden würden. (Mal so als Idee für die Zukunft auf den Stand der Sonne und Westen achten....)

Es war so heiß, als wir angekommen sind, dass Christian dann nach Maldegem gefahren ist, um eine kleine Klimaanlage zu besorgen. Ein neuer Wohnwagen sollte eventuell auch eine haben, denn sonst wird es ab 25 Grad aufwärts echt heiß! Das Teil arbeitet gut in EINE Richtung, hinter der Anlage ist es dagegen heiß....

Die Hunde hatten die bessere Seite, daher haben sie die letzten 3 Tage doch gut überstanden, gewandert wurde nur am frühen Morgen.

Am Freitag waren wir im niederländischen Sluis, da die Temperaturen da aber schon gut über 23 Grad waren, haben wir nur am Markt eingekauft und haben uns nicht wirklich umgesehen, obwohl die Stadt das eigentlich schon hergegeben hätte.

Gestern waren wir wandern und das wars, denn es war schwelwarm, aber nicht mehr so drückend wie den Tag zuvor in Sluis.

HEUTE dann mein Highlight, wir waren in Brugge. Ich sage immer "Brügge sehen und sterben", das ist ein Filmtitel zu einem Film Noir, den ich selbst noch nicht gesehen habe, der eben die alte Geschichte der Stadt ein wenig aufgreift.

Wir haben die Kontore der Handelsgesellschaften gesehen, das tolle gotische Rathaus, die romanische Kirche, die Museen und und und und natürlich Klein Venedig. Es hat eine schöne Atmosphäre, das einzige Manko war der Nationalfeiertag, denn dafür wurde eifrig aufgebaut und hat auf Fotos nicht so tollen Eindruck hinterlassen, und natürlich ist Brügge sehr von Touristen wie uns besucht.

Wir haben die Biermauer eher durch Zufall entdeckt, die Anzahl der Touristenläden, Chocolatiers und Bierstuben ist gigantisch. Daraufhin hat Christian mittags ein Bier probiert, das er ganz gut fand.

Ich finde beide Länder spannend, ich verstehe die Niederländer besser, es sei denn die Belgier reden Französisch. Alles hat einen netten Charme, die Klinkerhäuser sehen toll aus! Man kann mit dem Ziegel so vielfältig bauen! 

Ich hatte die Vorurteile, dass in den Niederlanden JEDER einen Wohnwagen haben muss, ABER ich sehe fast keine. Es ist gerade Hauptsaison, dennoch geht es hier gemütlich zu. Ich denke, dass beide Länder sehr entspannt sind, sie endschleunigen schon bei den Tempolimits auf den Landstraßen und Co., doch das ist vielleicht auch ganz gut so.

Die Küche ist herzhaft, an der Küste von Muscheln geprägt, wo wir unterwegs waren, was nicht heißen soll, dass es nicht auch noch andere spannende Dinge zu entdecken gibt. Ich würde gerne nach Nijmegen fahren, mal sehen, ob das noch klappt!

Ich bin begeistert, ich habe meine Vorurteile gleich mal über Bord werfen können, denn es gibt hier nicht nur den Maasdamer, sondern auch anderen Käse, die Niederländer sprechen erstaunlich gut Deutsch, ich verstehe sie, wenn sie Hochholländisch reden. Es ist herzlich, doch einige Denkmäler erinnern mich auch daran, dass die Deutschen es mit dieser Ecke nicht gut gemeint haben. Da schäme ich mich immer wieder....

Das soll aber nichts daran ändern, dass ich es hier schön und lustig finde!


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