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Eine gute Woche in Marokko....

Veröffentlicht: 30.12.2023

Nun sind wir seit mehr als 7 Tagen in Marokko untewegs, Zeit für eine kleine Zwischenbilanz.

Es ist sehr grün hier, das hatte ich so nicht erwartet, denn Andalusien auf der anderen Seite des Mittelmeers wirkt karg im Vergleich zu den Orten, die wir bisher in Marokko gesehen haben. ABER es gibt hier Stausseen und Flüsse, die gerade in Spanien so zwar auch da sind, aber anscheinend gibt es hier auch feuchtere Winter. Dies haben wir bisher nicht erlebt, es hat nicht mal genieselt, was sich natürlich jederzeit ändern kann. 

Wir wachen aktuell immer bei klarem Sternenhimmel auf, denn hier geht die Sonne später auf als in Bayern. Der Muezzin begrüßt dann die ersten Sonnenstrahlen, doch das ist hier gemäßigt, es ist Tradition und gehört dazu. Wir haben teilweise keine Probleme für eine kleine Gassirunde, teilweise geht es halt nur den gleichen Weg vor und zurück. Man sollte hier unbedingt beachten, dass die meisten Tiere hier nicht von einem Zaun zurückgehalten werden, oft gibt es die Zäune nicht oder nicht mehr. Es laufen einem ständig Hühner, Perlhühner, Schafe und Ziegen vor die Nase, wobei die Letzteren meistens einen Hirten dabei haben. Inzwischen werden unsere Schwarzen dabei recht entspannt, es geht vorwärts.

Tiere gibt es hier, die ich von zuhause nicht kenne, denn heute in Volubilis haben wir mehrere Haubenlerchen gesehen, sogar ein Storchennest war auf einer der Säulen. Schon in Spanien gab es viele überwinternden Störche, hier hatten wir anfangs recht viele gesehen, aktuell sind es wieder weniger.

Autofahren in Marokko heißt sich einstellen auf Radfahrer, Esel, Reiter, Hirten mit Schafen und Ziegen, Tuktuk und natürlich ganz viele Fußgänger, sie warten teilweise auf der Straße und hoffen auf ein Taxi. Das beschert uns immer wieder lustige Momente, denn ein schwarzer Bus wird von den Einheimischen gleichgesetzt mit Taxi, ob ich nun unseren Wohnwagen schleppe oder nicht.... Sie winken und sind dann teilweise enttäuscht, manche winken dann mit einem Lachen.

Da wären wir auch schon bei den Menschen. Wer hat nicht lauter Vorurteile im Kopf mit die wollen was verkaufen, die wollen immer nur Trinkgeld, die sind frauenfeindlich, die..... Ich mag die Liste gar nicht fortsetzen, denn ich kann diese Vorurteile nicht bekräftigen.

Die Menschen hier sind freundlich, aufgeschlossen und immer hilfsbereit. Natürlich gibt es da auch den netten Mann, der neben dem Brot auch Strickwaren verkauft und dir dann erzählt, dass seine Mutter alles gemacht hat, die schon fast 100 Jahre alt ist. (Kann ja sein, weiß ich das?) Doch das ist bisher eher die Ausnahme. 

In Chefchaoen war kein Ladenbesitzer böse, wenn man Interesse gezeigt hat, aber dann eben das Richtige nicht dabei war. Ich habe im gleichen Ort erlebt, dass mir ein Lederwaren Hersteller meine uralte Ledertasche geklebt hat, damit die Fetzen nicht herausstehen! Das war überraschend und echt herzlich, ich hatte das einfach nicht erwartet. Natürlich habe ich vorher bei ihm eine Tasche erstanden, trotzdem hätte er das nicht tun müssen.

Es gibt hier die Parkplatzeinweiser, es gibt die Marktschreier, Restauranthäscher, egal  wie ich sie nenne, sie alle mache nur ihren Job und verstehen LA SHUKRAN durchaus. Man kann nett nein danke sagen, damit hat sich es meistens erledigt.

Wir waren drei Mal beim Essen und sind jedes Mal wirklich positiv überrascht worden, selbst in einem Café in Quezzane wurde schnell noch ein Gericht für uns auf den Teller gezaubert, obwohl das Etablissement ansonsten wohl nur Tee und Kaffee verkauft. Letzteren trinken Marokkaner mit ACHTUNG Minzsirup! Ich trinke ja keinen Kaffee, ich wage zu bezweifeln, dass Christian das jemals probieren wird. Minztee finde ich genial, allerdings sollte man hier nicht zu viel Zucker ordern, meistens versteht der Café Betreiber, wenn man ihm das andeutet, denn sonst kommt der wirklich pappsüß daher.

Dann sollte ich etwas über Markt sagen, wie ich ihn bisher erlebt habe. Das, was ich aus Ägypten kenne, ist hier ähnlich. Es gibt Stände, die verkaufen fast exakt das Gleiche, sie sind direkt nebeneinander, die Marktschreier machen ihre Arbeit, ABER hier wurde ich nicht mit Datteln beworfen, sondern konnte einfach laufen.

Datteln haben wir dann für mich erstanden, dazu viel Obst und Gemüse, das natürlich gut gewaschen, notfalls geschält und als Gemüse gut gekocht sein sollte, was aber an der Wasserversorgung liegt. 

Ich bin noch immer überrascht, wenn da die halben Kälber hängen oder die Hühner live geschlachtet werden, jedoch ist das eben der Fleischkreislauf, wenn ich Fleisch esse, sollte ich auch wissen, wo, wie und was. Es wäre in Deutschland vor 50 Jahren nicht anders gewesen, wenn man auf dem Bauernmarkt ein frisches Huhn kauft. Inzwischen gibt es auch Kühltheken, die ich in Ägypten nicht in meiner Erinnerung finde. Dennoch sollte darauf hingewiesen werden, dass jedes Fleisch bitte super gar gekocht werden muss, egal wo ich es erstehe. 

Bisher haben Christian und ich uns im Markt noch nicht an Fleisch herangetraut, mal sehen, ob das noch passiert.

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