Veröffentlicht: 20.11.2018
Was für ein Tag!
Offensichtlich hat uns das Jetlag voll erwischt . Nachdem wir gestern sofort eingeschlafen sind, waren wir um 2:30 Uhr wieder wach und konnten dann nicht mehr einschlafen. Erst um 5 Uhr vielen wir in einem Tiefschlaf, aus dem uns auch der Wecker nicht mehr holen konnte. Erst das Klingeln des Telefons riss uns aprubt aus unseren Träumen. Unsere freundliche Reiseleiterin erkundigte sich nach unserem Verbleiben. In Rekordgeschwindigkeit warfen wir uns in unsere Sachen und rannten den langen Weg zur Lobby hin ab. Mann, war das peinlich durch den Bus zu laufen. Gott sei Dank haben wir eine sehr nette Reisegruppe, die unsere Verspätung freundlich hinnahm.
Wie wir hörten, haben wir zwei verschiedene Frühstücke verpasst. Das eine, ...war nichts besonderes und das meiste war eh kalt - vor allem der Kaffee...", das andere, "...war einfach fantastisch, ein selten gesehenes Angebot von kalten und warmen Speisen...". Nun, wir hoffen dass wir uns morgen selbst ein Bild machen können.
Auf dem Weg zum Tian'amen-Platz hatten wir dann ausreichend Zeit richtig wach zu werden. Strahlend blauer Himmel bei 9 Grad und leichter Wind erledigte den Rest. Schon allein die Größe des Platzes ist beeindruckend.
Er ist zweimal so groß wie der Rote Platz in Moskau. Zudem wird er auch noch von vier markanten Gebäuden umrahmt. Da steht das dunkle Gebäude des Mao Mausoleum.
Dann die riesige Volkskongresshalle.
Ihr gegenüber steht das historische Museum und im Norden das Tor zur Verbotenen Stadt.
Dieses Tor hat fünf Eingänge. Der mittlere und größte war dem Kaiser vorbehalten, immerhin wir durften durch ein Seitentor, das ansonsten nur den hohen Beamten und einmal im Leben auch der Kaiserin den Eintritt in die verbotene Stadt erlaubte.
Vor uns öffnete sich ein Innenhof, der einer Filmkulisse glich.
Wie schon zu Kaiserzeiten befindet sich auf der einen Seite des Innenhofes ein Militär Gebäude, allerdings liegt es nun auf der entgegengesetzten Seite. Durch das nächste Tor, das auf der einen Seite vom Glocken- und auf der anderen vom Trommelturm umrahmt wird gelangt man in den Regierungs Bereich. 999 Zimmer standen damals zur Verfügung. Auf drei Terrassen befindet sich ein Pavillon in dem der Kaiser residierte. In China galt der Kaiser als Sohn des Himmels Gottes. Um den Gästen zu imponieren, wurden daher Unmengen an Weihrauch genutzt, um den Eindruck zu erwecken, dass der Kaiser in den Wolken sitzt. Schon allein von der Größe der Anlage beeindruckt, brauchte es sicher nicht viel, um den Menschen Ehrfurcht einzuflößen.
Da wir ja das Frühstück verpasst haben, kauften wir uns im Museumsrestaurant zwei Kaffee, ein Wasser und ein paar Kekse. Und wieder war der Cappuccino sehr lecker.
Durch ein weiteres Tor erreichen wir den Wohnbereich des Kaisers , indem er mit seiner Familie lebte. Leider durfte keiner der Räume der gesamten Anlage betreten werden. Lediglich in das Hochzeitszimmer konnte man durch große Glasscheiben einen Blick werfen.
An den Wohnbereich schlossen sich die Gärten an. Man konnte sich sehr gut vorstellen wie die Kaiserin und die Konkubinen hier flanierten.
Allerdings wenn man bedenkt, dass keine dieser Damen den Palast jemals wieder verlassen durfte... stammt hierher das Sprichwort 'im goldenen Käfig sitzen"?
Im Anschluss an die Besichtigung der Verbotenen Stadt fuhren wir zum Mittagessen. Unser Lokal wurde schon Zeit 1378 bewirtschaftet und unter anderem vom Kaiser besucht.
Unser Mittagessen am runden Tisch hat allen sehr gut geschmeckt. Wie schon gestern Abend, wurden uns für die Gegend typische Speisen angeboten.
Unsere Reiseführerin Versicherte, dass es sich hierbei um ein typisches Essen auch für einen chinesischen Familienausflug handeln würde.
Frisch gestärkt ging es zu unserem nächsten Programmpunkt, einer Perlenfabrik. Nach einem kurzen Video über die Zucht von Süß- und Salzwasser Perlen, konnte man sich das breite Sortiment in Ruhe anschauen und auf Wunsch ein Souvenir oder auch eine Perle im Wert eines Kleinwagens mit nach Hause nehmen.
Weiter ging es zum Himmelstempel.
Zweimal im Jahr, zum chinesischen Neujahr und zur Sommersonnenwende kam der Kaiser hierher um zu beten. Sicher war es sehr beschwerlich die Kaiser Sänfte 5 km weit über unbefestigte Wege zu tragen. Im Himmelstempel lernten wir einiges über chinesische Symbolik. So spielt z.b. die Zahl drei eine interessante Rolle: es gibt häufig drei Terrassen, drei Etagen, drei Dächer. Und oft werden dadurch die drei Bereiche Himmel, Mensch, und Erde symbolisiert. Unterstrichen wird dies noch durch die Farbwahl. Ursprünglich war der Tempel dreifarbig. Die obere Etage war blau, die mittlere golden und die untere grün.
Auch die beiden Pavillons die dort stehen hatten eine besondere Bedeutung. Der eine war der Erde mit den Elementen Erde, Wasser, Metall, Pflanzen und Gold gewidmet. der andere der Luft mit ihren Elementen Donner, Blitz, Wind, Regen und Sonne. Heute befinden sich in beiden Pavillons Ausstellungen zum Thema Hmmelspalast.
Interessant war auch der Bereich vor dem himmelspalast. So werden z.b. die Arkaden als "Casino" genutzt Männer und Frauen finden sich hier zum Kartenspielen oder Brettspielen ein.
Und im Park davor gibt es etliche festinstallierte Sportgeräte Platz und Chinesischen Fußball zu spielen und auch eine Strecke für eine Fuß Massage.
Auch wir durften uns hier sportlich betätigen, bei den Temperaturen wollte aber keiner von uns barfuß über die Fußmassage Steine laufen. ;-)
Stattdessen bekamen wir eine Fußmassage und auf Wunsch auch eine Rückenmassage in einem chinesischen Gesundheitszentrum.
Wer wollte konnte sich dort auch von einem Arzt der chinesischen Medizin untersuchen lassen und natürlich auch gleich die passenden Medikamente mitnehmen.
Beide Massagen waren übrigens eine Wohltat und mit ca 3 € pro Massage ihren Preis ganz sicher wert.
Als nächstes ging es zum Abendessen. Der runde Tisch, aber auch die Speisen waren uns mittlerweile vertraut.
Allerdings war hier die Menge nicht ganz so großzügig bemessen wie gestern oder auch heute Mittag.
Nach dem Essen fuhren wir ins rote Theater, um uns eine Kung-Fu Show anzuschauen.
Diese Show war ein zusätzlicher optionaler Programmpunkt. Sie dauerte ca eine Stunde und hat uns sehr gut gefallen.
Um 21:35 Uhr erreichten wir wieder unser Hotel, wo noch einige von uns ein Bier tranken. Da es in der Lobby Bar aber für unsere Verhältnisse unangenehm kühl war ist es auch bei einen Bier geblieben.
Erschöpft, aber voller neuer Eindrücke freuen wir uns schon auf den nächsten spannenden Tag.