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Nasca & Nachtbus

Veröffentlicht: 11.05.2024

Wenn immer ich in den Hotels ein Einzelzimmer hatte, habe ich die Zeit (und vor allem den Platz) genutzt, um meinen gesamten Rucksack auszupacken und neu zu stornieren. Jedes Mal aufs Neue frage ich mich, wie das eigentlich jemals in diesem Rucksack gepasst hat, aber funktioniert (bisher) trotzdem. Beim Frühstück im Hotel gibt es wieder frisches Obst und ich genieße die freien Minuten, die ich noch bis zum Flug über die Nasca-Linien habe.

Bald werde ich dann auch schon abgeholt und wir fahren etwa 20 Minuten zum etwas außerhalb liegenden Flughafen von Nasca, auf dem sich die kleinen Maschinen befinden, die die Touristen durch die Wüste fliegen. Während unsere kleine Gruppe wartet, höre ich bekannte Stimmen und freue mich, wieder ein paar Gesichter wiederzusehen von meiner G-Adventures Gruppe. Was ein Zufall! Das mag ich so am Reisen: Viele sind für sich unterwegs, aber durch ähnliche Routen kommt es häufiger vor, dass man in irgendeiner kleinen Stadt in der Wüste von Peru genau die Leute wiedersieht, mit denen man schon so tolle Momente erleben durfte. 

Jetzt geht es auch für uns los zum Flugzeug: Mit Pilot und Co-Pilotin sitzen wir zu siebt im Flugzeug und bekommen noch vorher unser Flugzertifikat - sehr gewagt. Sobald wir in der Luft sind, entfernen wir uns schnell vom Flughafen und sehen auch schon die ersten Geoglyphen. 12 Geoglyphen sind auf unserer Karte abgebildet, aber dazwischen befinden sich noch so viele weitere, die wir aus der Luft erkennen dürfen. Wir werden immer wieder darauf hingewiesen, unseren Blick nach links oder rechts zu widmen und bekommen gesagt, was wir hier in der Pampa Colorada erkennen können. Viel lernen tun wir bei dem Flug leider nicht, dafür ist die Zeit zu kurz. Aber wie ihr vermutlich bereits in einem älteren Blog-Beitrag gelesen habt, bin ich vorbereitet, um Euch die Infos weiterzugeben.

Entdeckt wurden die Nasca-Linien zirka 1927, sie entstanden aber bereits zur Zeit der Nasca um die Jahre 400-600. Vor über 10.000 Jahren wuchsen in der Gegend noch Pflanzen, als die Nasca sich aber hier ansiedelten, war schon alles trocken und zum Überleben ist eines besonders wichtig: Wasser. Darum stehen viele der Geoglyphen für eine Verbindung zum Wasser: Die Spinne für den Regen, der Affe für den Regenwald, der Wal für das Meer. Die Nasca „zeichneten“ ihre Linien in den Boden durch Erosion der oberen Sandschicht und größeren Steinen für die äußeren Markierungen. Genutzt wurden sie vermutlich für Gebete, Opfergaben und “offene Tempel“ an Ihre Götter - zum Beispiel für Wasser. In der näheren Umgebung von Nasca kann man sich auch ein Aquädukt anschauen und mehr darüber lernen. Weitere Zeichen, zum Beispiel der Kondor, stehen für die peruanische Kultur oder zum Beten für Stärke (der Dolch). 

Ebenso gibt es spannende Theorien zu den Nasca, die sich um Außerirdische drehen, die die Linien erstellt haben sollen. Ein Geoglyph zeigt einen kleinen Dinosaurier: Woher sollten die Nasca von Dinosauriern wissen? Fragen über Fragen, die vermutlich als Mysterium unbeantwortet bleiben werden. 

Zurück auf dem Boden bekomme ich das erste Mal die Gelegenheit, mir Koka-Blätter zu kaufen. Da es über Nacht bereits von 520m in Nasca auf 2.300m in Arequipa steht, statte ich mich schonmal aus und bin gespannt, ob es mir später bei der Reise noch helfen wird, die Blätter zu kauen oder den Tee zu trinken. Nun geht es aber wieder in den Nachtbus, der mich morgen früh in Arequipa rauslässt. Mittlerweile bin ich richtiger Profi geworden in der Vorbereitung auf die Nachtbusse. Vielleicht schaue ich mir Zuhause mal die Nachtzug-Angebote an…

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