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Im Kurven-Rausch

Veröffentlicht: 28.06.2018





Unser Gastgeber hat einen grünen Daumen. Auf der Frühstücks-Terrasse fühlten wir uns fast wie im Botanischen Garten. Es ist großartig, in diesem tollen Ambiente in den Tag zu starten und mit hausgemachten Köstlichkeiten (Marmelade zubereitet aus eigenen Früchten, Honig vom Cousin, selbstgebackener Kuchen, Aprikosen aus dem Garten) verwöhnt zu werden. Noch mehr Begeisterung hat es bei uns ausgelöst, als wir eine Porzellankanne mit einem ganzen Liter bestem Kaffee auf den Tisch gestellt bekommen haben. Ein ganzer Liter! Wunderbar! Wir wollten gar nicht aufstehen und haben so glatt den spätesten Checkout-Termin um 10 Uhr verpasst. Zum Glück war unser Gastgeber so tiefenentspannt, wie man es von ganz vielen Franzosen kennt und hat uns in aller Ruhe fertig frühstücken lassen. Supernett!





Nun endlich unsere ersten Kilometer auf Korsika bei strahlendem Sonnenschein seit vielen Jahren (wir waren vor 6-7 Jahren schon mal hier). Immer wieder höre ich begeisterte Oooohs und Aaaahs aus Richtung meiner Sozia. Mir geht es beim Anblick der unglaublich schönen Insel aber ganz genau so. Korsika ist einfach wildromantisch und setzt im direkten Vergleich auf Sardiniens zweifelslos ebenfalls großartigen Landschaft immer noch eins drauf.



Ich bin in meinem Element: Kurve an Kurve an Kurve an Kurve an Kurve an Kurve an Kurve an Kurve an Kurve an Kurve an Kurve. Ich fahre mich regelrecht in einen Kurvenrausch und muss mich direkt zwingen, mir ab und zu auch einfach mal nur die wunderschöne Gegend anzuschauen. Mir fällt es hier schwer, ein besonderes Highlight der Strecke entlang der Westküste herauszupicken. O.K., Ajaccio ist natürlich wunderschön. Wir sind mitten in die City gefahren, haben unser Motorrad in der Nähe des Kreuzfahrt-Hafens geparkt und haben einen Spaziergang durch die wunderschönen Gassen unternommen.







Dann ging’s weiter Richtung Norden immer an der Küstenstraße entlang bis zur Calanques de Piana. Das ist eine Märchenlandschaft aus pittoresk geforment, roten Felsen. Ähnlich wie vorgestern an der Costa Paradiso, aber sehr viel mächtiger, größer, beeindruckender. Auch wenn das schmale Sträßchen durch die Calanques oft mit Reisebussen und parkenden Mietwagen total verstopft ist, einen Besuch ist diese Landschaft wie von einem anderen Planeten auf jeden Fall wert!





Von dort aus noch mal 80 km weiter an der Küste bis zu unserer nächsten Unterkunft. 80 km bedeuten auf diesen Straßen hier allerdings volle zwei Stunden! Und im Laufe dieser zwei Stunden hat sich die Sache mit dem Kurvenrausch langsam auch bei mir gelegt. Irgendwann ist mir das ständige Links-Rechts-Links-Rechts und das ständige Gasgeben-Bremsen-Gasgeben-Bremsen echt zu viel geworden. Extrem dankbar war ich dafür, dass unsere großartige AfricaTwin mir wenigstens die Schaltarbeit abgenommen hat. Viele Motorradfahrer rümpfen ja noch immer die Nase, wenn sie mit Doppelkupplungsgetriebe im Motorrad konfrontiert werden, aber genau dieses automatisierte Schalten ist auf solchen extrem winkeligen Sträßchen einfach Gold wert. Ich gelobe hiermit feierlich, nie mehr ein Motorrad ohne ein automatisiertes Getriebe fahren zu wollen. Niemals nie nicht! Glaub ich.  ;-)


Irgendwann sind wir dann doch in Galeria angekommen. Der Ort liegt am Ende einer Stichstraße an die Küste. Und unser Hotel liegt am Ende dieses Ortes am Hafen. Mit anderen Worten: ruhiger geht es nicht! Und deshalb machen wir jetzt hier zwei Tage Urlaub. Zwei Tage pure Entspannung am Meer, oder am Pool.

Mal schauen, wie lange wir das aushalten... ;-)



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