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Góðan Daginn Fräulein Sonne

Veröffentlicht: 17.06.2018

Heute kitzelten uns Sonnenstrahlen wach. Es versprach ein überragender Tag zu werden. Dementsprechend euphorisch schwangen wir uns aus dem Bett und an den Frühstückstisch. Dennoch ging noch einige Zeit ins Land bis wir unsere Zelte abgebrochen hatten, so dass es schon wieder regnete als wir unser Gepäck im Auto verstauten.

Wir schlugen den Regenwolken ein Schnippchen, traten auf’s Gaspedal Richtung Norden - der Sonne hinterher. Schon bald hatten wir sie eingeholt und konnten die wunderbar vielfältige und sattgrüne Landschaft in einem anderen Licht betrachten. Auf dem Weg nach Reykhólar haben wir mit unserem kleinen Reisemaskottchen und Schutzengel ein sexy Bademodenshooting veranstaltet (an dieser Stelle grüßen wir unser KOAla-Familie zu Hause). Im ersten größeren Städtchen (für isländische Verhältnisse) mussten wir einen U-Turn vollführen, um nicht erneut ein Highlight zu verpassen: ein schnuckeliger Wollwarenladen. Überwältigt von dem Angebot fiel die Auswahl unglaublich schwer. Da die heiß ersehnten Islandpullis unser Budget sprengten, entschieden wir uns für die Lightversion und kauften kuschelige Socken im Partnerlook - denn warme Füße gehen vor! Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben - vielleicht hält die “Handknitting Association” in Reykjavík ein besseres Angebot für uns bereit.

Bei unserer Ankunft in Reykhólar waren die Straßen wie ausgestorben und das Hostel menschenleer - das WM-Spiel Island vs Argentinien war bereits in vollem Gange. Bei einem kurzen Mittagessen, hatten wir die Gelegenheit ein paar Minuten mitzufiebern (Hu!!), bevor wir erneut loszogen.

Die Sehnsucht nach dem entspannenden Besuch eines “Hot Pot” (kleines Jacuzzi-Becken, das durch die darunter liegende heiße Quelle gespeist wird) führte uns nach Drangsnes. Dort wurden wir fündig und machten die Erfahrung, dass es doch etwas gibt, das “umsonst ist im Leben”: ein Hot Pot im “Infinity”-Stil direkt am Meer. Dort ließ es sich ganz gut aushalten bis eine Horde älterer Franzosen uns das Becken streitig machte. So kamen wir wenigstens nicht in die Verlegenheit komplett verschrumpelt aus dem Becken zu steigen. Um Abwechslung in unsere Route zu bringen, haben wir uns für den Rückweg eine alternative Strecke ausgesucht. Allerdings wurde nirgends auf die Beschaffenheit der Straße hingewiesen,so dass wir nach wenigen Kilometern unser blaues Wunder erlebten: Schlaglöcher, Schotter, Kies und Steine, Schnee und Eis, heftiger Wind und Kuppeln, bei denen man nicht einmal erahnen konnte, was sich dahinter verbirgt. Das wunderschöne Panorama entschädigte allerdings für den schweißtreibenden Nervenkitzel, denn das letzte Stück der schmalen Straße schlängelte sich entlang des Bergrückens steil ins Tal hinab. Bei einer Maximalgeschwindigkeit von 20km/h zogen sich die 21km ganz schön in die Länge. Nicht nur unsere Fahrerin Yvonne war erleichtert, als wir wohlbehalten und ohne Reifenpanne unten angekommen waren (O-Ton: “Jetzt rauchen wir erstmal eine”). Zurück im übrigens wunderschönen Hostel nahmen wir die nächste Herausforderung an. Wir versuchten uns erstmalig an handgeschabten Roggenspätzle. Nach einigen Anfangsschwierigkeiten gelangen uns diese außerordentlich gut. Guten Appetit!

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