Gastbeitrag 1: Freiwilligenarbeit in der Medi Englisch School in Mtwara

Vorabinfo Klaus: 

Heute darf ich den ersten von zwei Gastbeiträgen hochladen. Nina ist seit kurzem auch bei uns im Haus und hilft in der Medi Englisch School mit aus. Sie war so lieb und hat uns ihre ersten Eindrücke geschildert. 

Gastbeitrag von Nina:

Seit gut zwei Wochen bin ich nun schon in Tansania. Fünf weitere Wochen warten noch auf mich.

Meine ersten Eindrücke von Tansania waren sowohl positiv als auch ein wenig schockierend. Verständlich wenn man berücksichtigt, dass ich zuvor noch nie in einem Entwicklungsland gewesen bin. Positiv überrascht war ich jedoch über die Freundlichkeit und Gelassenheit der Menschen in Tansania, wodurch es mir leicht fiel mich schon nach ein paar Tagen gut ein zu leben.

Mein "Projekt" ist in der Medi Englisch School in Mtwara, wobei ich in der Babyclass Arts (Kunst) unterrichte und sonst die Lehrer, soweit ich kann, unterstütze. In meiner Klasse sind ca. 26 Kinder im Alter von 3 und 4 Jahren. Die Kinder sind zum Großteil alle sehr froh und munter, haben viel Energie, jedoch keine Erziehung und kein Benehmen, was dazu führen kann dass die Tage ziemlich anstrengend werden können. Auf Benehmen wird hier allerdings auch nicht viel Wert gelegt, solang die Kinder nach 5 Mal ermahnen gehorchen. Wenn das nicht der Fall ist, wird auch mal zu einem Stock gegriffen und die Kinder bekommen einen Klaps. Soweit ich das mitbekommen habe, gibt es aber wesentlich härtere Maßnahmen um die Kinder zurecht zu weisen, zum Glück aber nicht in meiner Klasse.

In der Babyclass werden die Fächer Mathematics, Science, Kiswahili, English und Arts unterrichtet (siehe Stundenplan in der Bildergalerie). Wobei schon deutlich wird das Bildung hier sehr unterschätzt wird, da es z.B. keine Einteilungen in Leistungsgruppen gibt wodurch einige total überfordert, andere hingehen unterfordert sind. Auch die "Lernmethoden", die die Lehrer anwenden um den Kindern ihr Wissen anzueignen, sind fragwürdig. Wenn ein neuer Buchstabe des Alphabets gelernt wird, wird dieser gefühlte 40 mal von der Klasse laut nachgesagt. Sobald jedoch die Kinder einzeln ihr neu gelerntes Wissen wiederholen sollen, scheitert es an den einfachsten Sachen.

Um die Kinder ruhig zu stellen, befehlen die Lehrer ihnen zu schlafen oder es wird ein Film abgespielt. Für mich ist es noch schwieriger für Ruhe zu sorgen, da die Kinder so gut wie kein Englisch verstehen. Trotz den Sprachbarrieren mit den Kindern, habe ich sie bereits ins Herz geschlossen und bin gespannt, was mich die nächsten Wochen noch erwartet.