Veröffentlicht: 27.06.2017
Sørvagen - Smorten (ca 30km vor Svolvær)
107km
19,3 kmh Schnitt
Viel Wind, sehr wenig Sonne, viele Wolken, immer wieder Sprühregen
Wind kräftig aus Nordost bis Nordwest, Hälfte Gegenwind, Hälfte Rückenwind, insgesamt sehr anstrengend
In der Nacht hatte es natürlich geregnet, nicht schlimm aber eben so dass die Zelte nass wurden. Wie immer wenn es regnet und ich im Zelt bin, hab ich nicht so die größte Motivation aufzustehen. Deswegen hat es auch bis kurz nach neun gedauert bis wir los sind. Obwohl es immer wieder fieselte sah der Tag gar nicht so schlecht aus. Die Sonne schaffte es auch ab und zu durch die Wolken. Leider waren die Berggipfel wie schon am Abend in Wolken gehüllt. Unser erstes Ziel lag 4km südlich in Å. Dort gab es eine kleine Dorfbäckerei, die sich auf Zimtschnecken spezialisiert hat. Nicht billig, aber SEHR lecker. Ab jetzt hieß es wieder nordwärts, bzw nordostwärts. Die Landschaft war ziemlich extrem. Hier an der Südspitze schienen die Lofoten nur aus steilen Bergen zu bestehen. Fast überall ist Wasser, entweder sind es Seen zwischen den Bergen oder Fjorde die so weit zwischen die Berge gehen, dass sie wie Seen wirken oder als Kanäle die Insel(n) durschneiden. Und wir auf der Landstraße immer den Bergsockeln und Ufern folgend. Immer wieder schimmert das Wasser blau bis türkis. Das liegt an schneeweißem Sand der zwischen den Felsen und dem Seetang durch schimmert. Manchmal ist der weiße Sand auch als Strand zu bewundern. Nur badet heute niemand, mit unter 10 Grad Celsius und dem starken Wind ist es empfindlich kalt.
Kurz vor Leknes führte die Straße knapp 2km unter dem Meer durch. Ich hab beschlossen dass ich diese Tunnel nicht mag. Laut, stickig und steil. Und am Nordkap wartet ein über 6km langer Meerestunnel.
Nach Leknes folgten wir nicht mehr der E10 sondern nahmen eine etwas wenig befahrenere Straße an der Südküste. Je nachdem ob wir gerade in eine Bucht hinein oder hinaus fuhren kämpften wir gegen den Gegenwind oder ließen uns vom Rückenwind schieben. Am Ende war es ein Nullsummenspiel. Wir hatten 95km und va ich sehnte mich nach einem Lagerplatz. Aber entweder war die Küste zu felsig, die Wiesen zu nass oder so ausgesetzt dass wir weggeweht werden würden. Wir hatten uns schon halb auf den Campingplatz südlich von Kleppstad geeinigt (noch mal 15km) da entdeckten wir nah an der Straße einen passablen Platz. Der Abend verlief sehr kurz. Kochen, futtern, spülen, Zähne putzen und ab in den warmen Schlafsack. Ich warte zwar immer noch darauf dass meine Füße warm werden, aber ich bin da ganz optimistisch. Jetzt ist viertel vor neun, ich bin hundemüde und sobald die Bilder hochgeladen sind werde ich schlummern. Vielleicht haben wir ja heute mal eine Nacht ohne Regen (21:15, es regnet :))