Veröffentlicht: 03.01.2020
Nach der Beobachtung der Pinguine, ging es für uns am nächsten Tag Richtung Wanaka. Auf unserer Route fuhren wir direkt an der Cathedral Cave vorbei. Diese ist nur dann geöffnet, wenn gerade Ebbe ist, damit man hindurchspazieren kann. Wir hatten Glück, dass wir zum rechten Zeitpunkt vorbeikamen und entschieden uns, trotz stärkerem Regen, diese zu besichtigten. Der schmale, kleine Weg war bei matschigem Untergrund nicht gerade ideal zu passieren, vor allem bei plötzlich auftretendem Gegenverkehr.
Am Parkplatz angekommen packten wir uns in unsere Regenjacken ein und legten einen kurzen Fußmarsch zurück. Erst ging es durch den Wald, bis wir am Strand angelangt waren. Schon von weitem war der Eingang der Höhle zu sehen und somit auch unser rettender Unterstand vor dem immer stärker werdenden Regen.
Es war beeindruckend und ein bisschen beängstigend zugleich, in den Tiefen der Höhle entlang zu schlendern. Als der Regen etwas nachgelassen hatte, machten wir uns auf den Weg zu unserem Auto zurück.
Nun ging es weiter nach Wanaka, wo wir Silvester verbringen wollten. Die Suche nach einem Campingplatz gestaltete sich hierbei als schwierig. Unser Favorit war bereits ausgebucht. Dort wurde uns auch prophezeit, dass alle anderen Unterkünfte über das Neujahr restlos ausgebucht seien. Wir wollten die Hoffnung nicht aufgeben, weswegen wir uns am Nächsten versuchten. Dort war ebenfalls alles ausgebucht, aber man war bemüht, noch ein Plätzchen für uns zu finden. So standen wir für diese Nacht auf der BBQ-Wiese.
Wir verbrachten einen ruhigen Abend und starteten unser neues Jahr gemächlich am „Lake Wanaka“ und genossen sogar ein kleines Feuerwerk. An dieser Stelle auch von uns noch ein gutes neues Jahr!
Am darauffolgenden Tag schauten wir uns das Touristenhighlight, den „Wanaka Tree“ an und schossen natürlich das berühmt, berüchtigte Touri-Foto. Anschließend fuhren wir zu den Blue Pools. Es ist schon erstaunlich, wie blau dieses Wasser ist, auch an trüberen Tagen wie bei uns. Der Weg führte uns durch den Wald und über zwei Brücken. Eine wackelte sehr abenteuerlich.
Wir kehrten zurück zu unserem Domizil und nahmen uns einen Tag frei, um unser nächstes Vorhaben gut durchzuplanen. Dieses Vorhaben war die bekannte Roys Peak Wanderung, und zwar zum Sonnenaufgang.
Der Wecker wurde also auf 01:30 Uhr gestellt. Die Rucksäcke wurden ebenfalls sorgfältig im Voraus gepackt, ebenso wie Proviant vorbereitet. Um möglichst fit für den bevorstehenden Aufstieg zu sein, entschlossen wir, bei Zeit schlafen zu gehen. So kam es, dass wir um 20:00 Uhr im Bett lagen, jedoch hatten wir nicht damit gerechnet, dass es um diese Uhrzeit noch so warm ist. Nach einiger Zeit war es uns aber dann doch noch möglich, etwas Schlaf zu tanken.
Als der Wecker klingelte, zogen wir unsere Klamotten an und machten uns auf zum Parkplatz. Es war 02:37 Uhr als wir unseren Aufmarsch antraten. Bewaffnet mit einer Taschenlampe stapften wir Meter für Meter voran. An steilen Passagen reihten sich noch steilere Passagen, was den Weg nicht unbedingt leichter machte. Als kleine Energiebooster genehmigten wir uns beide je eine Banane, welche wirklich nötig war, um unsere Körper ohne Frühstück auf Trab zu halten.
Wir staunten nicht schlecht, wie viele sich auf den Weg zum Roys Peak begaben. Und das vor Sonnenaufgang.
Etwa 10 Minuten vor dem ersten Lookout entschlossen wir, dass es besser ist, wenn wir ab hier getrennte Wege gehen und jeder in seinem Tempo den Gipfel erreicht. Von diesem Lookout aus, war es noch eine halbe Stunde bis zum höchsten Punkt des Mount Roys.
Oben angekommen waren wir einfach glücklich es geschafft zu haben. Doch nach einigen Minuten auf dem Gipfel wurde uns verdammt kalt und wir beeilten uns mit den Fotos. Die Aussicht war atemberaubend.
Anschließend ging es an den Abstieg. Bis zum ersten Lookout kamen wir ganz gut voran, wo wir erst mal eine Frühstückspause einlegten. Von dort machten wir das bekannte Urlaubsfoto, bevor es weiter nach unten ging.
Umso länger es bergab ging, umso mehr spürten wir es in den Beinen. Wir machten immer wieder kurze Pausen um die beanspruchten Muskeln zu entspannen, wollten aber auch diesen Abschnitt schleunigst hinter uns bringen. Bei Tageslicht sah der Weg tatsächlich noch einmal anspruchsvoller aus, als er uns beim hochlaufen vorkam. Dies lag vermutlich daran, dass man den Weg auch nur soweit sehen konnte, wie der Pegel unserer Taschenlampen reichte.
Auch jene, die uns entgegenkamen, bestätigten uns darin, dass die beste Zeit zum Hochlaufen nachts ist. Die Sonne bringt einen nicht noch mehr zum Schwitzen und man hat mehr oder minder seine Ruhe, sofern das auf einem so beliebten Track möglich ist.
Als wir endlich an unserem Auto ankamen, waren wir einfach nur überglücklich und zugleich kaputt. Wir sehnten uns nach nichts weiterem, als einer warmen Dusche, die wir zum Glück erhielten.
Fazit des Ganzen: Nach guten 16 Km Weg die wir beschritten haben und 1200 Höhenmetern, ist man froh, wenn man wieder unten steht. Wir brauchten für den Auf- und Abstieg mit Pausen etwa 7 Stunden und 20 Minuten. Wir würden von uns nicht behaupten, dass wir überdurchschnittlich sportlich sind, aber wir waren erstaunt, es trotzdem komplett geschafft zu haben. Allerdings sind wir auch beide der Meinung, dass wir das kein zweites Mal brauchen und freuen uns schon total auf unseren Muskelkater für die nächsten Tage.