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Jurtenleben am Song Kul

Veröffentlicht: 08.07.2017

Nach unserer ersten Nacht in einem südlichen Jurtencamp am Song Kul werden wir durch Sonnenstrahlen geweckt, die durch das Jurtendach fallen. Als wir aus der Jurte kommen, sind unsere neuen holländischen Bekannten wach und wollen sich von uns verabschieden- für sie geht es nun mit den Rädern weiter.

Für uns geht es in die Speise-Jurte zum Frühstück- es gibt traditionell Brei, aber auch Bliny - Pfannkuchen. Und natürlich viel Tee! Mittlerweile trinken auch die Kinder schwarzen Tee... Dann werden wir gefragt, ob wir in die Banja zum Baden wollen (Duschen gibt es hier nicht). Wir fragen, ob wir das auf den Abend verschieben können, woraufhin das Mädchen schüchtern erklärt, dass es mit Kerzen schwierig werden könnte- na klar, Strom gibt es ja auch nicht... Also erst mal in die Banja gehüpft, gewaschen, aufgewärmt!

Nach der Banja machen wir einen Ausritt, ein junger Mann begleitet uns, jedoch spricht er nur sehr gebrochen Russisch. Wir reiten auf einen nahegelegenen Berg - die Übersicht über den See ist atemberaubend! Die Pferde sind ruhig und geduldig - unsere Kinder können schnell alleine unterwegs sein.

Als wir zurück kommen, warten Polen am Camp, um ebenfalls einen Austritt zu machen. Die sind bereits das zweite Mal hier, erzählen sie uns.

Für uns gibt es dann Mittagessen - Suppe Sharpo mit Fladenbrot. 

Das Wetter spielt uns herrlich zu und wir genießen tolle Sonnenstrahlen, lesen, spielen. Dann entscheiden wir uns, zu einem nahegelegenen Gletscher zu wandern, die Kinder bleiben im Camp, spielen mit anderen Kindern.

Nahegelegen ist in den Bergen immer relativ und so führt uns unser Weg vorbei an saftigen Wiesen, auf denen Pferde, Schafe und Rinder weiden. Flüsschen schlängeln sich hinab, Grashüpfer hüpfen bei jedem Schritt vor unseren Füßen und die blumenreichen Bergwiesen duften herrlich... Die ersten paar hundert Meter gehen gut, doch bald wird die Steigung höher und wir merken wieder, dass wir uns in Höhenlagen befinden, die dünne Luft beinhalten. Und schon bald müssen wir alle 10 m anhalten, um zu verschnaufen, der so nahe Gletscher scheint gar nicht näher zu kommen! Aber irgendwann schaffen wir es doch- nun können wir nahezu den ganzen Song Kul überblicken. Wir stampfen durch den Schnee, erfrischen uns und wollen noch mal etwas höher krakseln. Bei jedem Schritt wird der Ausblick herrlicher! Insgesamt schaffen wir rund 450 Höhenmeter und befinden uns dann auf 3500 m Höhe! Der Abstieg gestaltet sich wesentlich angenehmer. Die Kinder laufen uns auf den letzten Metern entgegen- sie hatten wohl auch viel Spaß!

Vom Zahnfeen-Geld spendiert der Große beiden noch einen kleinen Ausritt. Im Camp baut der Hausherr mit den Jungs noch eine Jurte auf, Zusehen ist faszinierend, helfen dürfen wir leider nicht.

Es wurde ein Lamn geschlachtet und so gibt es Kuurdak zum Abendessen! Wir genießen in der Kühle den Sonnenuntergang, schauen beim Melken zu und genießen das Kartenspiel in der Jurte. Leider geht der Ofen heute nicht ganz so gut an, aber irgendwann in der Nacht wird es doch noch warm.

Am nächsten Morgen frühstücken wir, staunen über die fleißige Familie, die weiterhin an der Jurte bastelt und packen unsere Sachen in unser Auto. Noch mal nett verabschieden, “Kommt gern wieder!“ sagt die Hausdame und wir denken auch jetzt schon gern an das Wiederkommen nach - wir sind völlig begeistert!

Und nun heißt es noch mal bis an die Nordseite des Sees fahren und dann die Berge wieder runter bis nach Kochkor. Und hoffen, dass der Sprit ausreicht 😁

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