Veröffentlicht: 26.02.2017
-Planlos ging der Plan los-
Nachdem
wir unsere Fähre nach Stewart Island, der drittgrößten und
südlichsten Insel Neuseelands gebucht hatten, war uns eigentlich nur
eines klar was wir dort auf jeden Fall finden wollten: einen
Kiwi.
Wir hatten uns im Internet und in Gesprächen mit Jane ein
wenig über mögliche Auflugsziele (hauptsächlich die besten
Kiwi-Spots) informiert. Eine Nacht bevor es dann losgehen sollte
wurde uns dann aber plötzlich klar, dass wir eine teure Fähre
gebucht hatten, ohne genau zu wissen wie wir dort die 5 Tage
verbrigen sollten.
Naja, dafür war es jetzt zu spät und
letztendlich kam auch alles ganz anders als erwartet.
Der
Abschied von der Wwoofer Familie fiel uns schwerer als gedacht, doch
nach einem süßen „I will miss you!“ von Conrad mussten wir uns
dann wiedermal trempend auf den Weg nach Bluff machen, da wir unser
Auto nicht 4 Nächte unbeaufsichtigt dort stehen lassen wollten.
Auch dieses Mal funktionierte alles wunderbar, sodass wir sogar
fast 2 Stunden zu früh am Hafen ankamen.
Auf der Insel angekomme erwartete uns dann leider verregnetes Wetter. Nachdem wir unser „Schnäppchen“ 18$ Zelt (also 12€) aufgebaut hatten, gingen wir zur Touristen Information und kauften uns den Wanderguide für die Tagestouren vor Ort. Wie sich herausstellte kann man auf dieser Insel nämlich außer teuren Kiwi-Spotter Touren vor allem wandern.
Na
gut, dann halt wandern. So liefen wir die nächsten Tage fast alle
der 13 Day Tracks, sodass wir am Ende stolze 50 km in 4 Tagen
wanderten. Auf den wunderschönen Tracks die sich durch
dschungelähnliche Wälder und paradisischen Küsten entlang
schlängelten, waren wir stets bemüht leise zu sein um die
tagaktiven Kiwis (die es nur dort gibt) zu sehen. Als wir nach dem 2.
Tag immer noch keinen entdeckt hatten, wurden wir langsam ungeduldig.
Deswegen laßen wir im Kiwi Spotter Buch des Backpackerhostels nach,
wo die anderen Besucher ihr erstes Kiwi sahen.
So standen wir am
nächsten morgen um 5:30 auf, um uns auf dem nahegelegenen Rugbyfeld
auf die Lauer zu legen. Zwei geschlagene Stunden, zwei verschreckte
Bambis, hunderte Sandflys und häufigem Geraschel sowie Kiwi Lauten
später, mussten wir uns eine erste Niederlage eingestehen. Auch die
nächsten beiden Tagen begaben wir uns schlaftrunkend und immer
unmotivierter dorthin, doch leider mussten wir uns einsehen, dass die
angeblich 10.000 Kiwis auf Stewart Island so wie Einhörner nur ein
Mythos Neuseelands sein müssen. Wie wir im Hostel mitbekamen, waren
wir nicht die einzigen die in diesen Tagen kein Kiwi zu Gesicht
bekamen.
So mussten wir am Ende feststellen, dass wir unser Ziel
zwar nicht erreicht hatten, der Ausflug trotzdem jeden Cent wert
war.
Insgesamt kann man die Insel durch die beeindurckende,
menschenleere Natur als ein weiteres Highlight unserer bisherigen
Reise beschreiben.
Bei unserem Zelt hingegen hätten wir im Nachhinein doch noch etwas Geld investieren sollen, da das fehlende Überzelt dazu führte, dass wir jeden Morgen (auch nach trockenen Nächten) mit tropfend nassen Innenwänden aufwachten. Wie wir später auch nochmal auf der Verpackung nach lesen konnten, war dies wohl auch kein Zelt für nasse und windige Bedingungen.
Nun
geht es die nächsten Tage/Wochen die Westküste hinauf wo wir noch
weitere schöne Ort entdecken dürfen.
Morgen machen wir aber
erstmal eine Bootstour im Fiordland durch die berühmten Milfords
Sounds.