Veröffentlicht: 04.04.2017
Nachdem
wir die Tage in Nelson abgewartet hatten und außer regelmäßigen
Besuchen in der Bibliothek zum Aufladen und im Fitnessstudio unter
anderem für eine heiße Dusche nicht wirklich etwas taten, waren wir
glücklich endlich dort wegzukommen! Das erste Mal in unserer
gesamten Zeit in Neuseeland wurde uns dort das Gefühl gegeben
unwillkommen zu sein. Das Gesetz in Nelson besagt, dass es erlaubt
ist überall kostenlos zu Campen (sogennates Freedom Camping), bzw in
seinem Auto zu schlafen. So verbrachten wir die ersten zwei Nächte
auf einem Parkplatz in der Innenstadt, doch schon dort zeigten uns
die laut schreienden und hupenden Jugendlichen in der Nacht, dass
ihnen das nicht so recht war. Doch auch als wir auf einen ruhigeren,
offizielleren Platz in Hafennähe umzogen, patroillierte dort an
einem Abend ein Mann (keiner von der Security) in seinem Auto. An
diesem Abend wurde auch ein Schild aufgehangen, welches besagt, dass
dort das Campen ab dem 31. März nicht mehr gestattet sei. Dennoch
gab es auch dort einen Einheimischen der sich für die „Freedom
Camper“ einsetzte. Dieser ging von Campervan zu Campervan und
erklärte jedem, dass es kein Gesetz gegen Freedom Camping in
Neuseeland gibt und nur einige Bezirke Sonderregelungen trafen,
ausgeschlossen davon ist aber z.B. Nelson. Somit gab er jedem den
Tipp sich zwar vorher immer bei der Stadtinformation zu informieren,
sich aber niemals von anderen Einheimischen abschrecken zu lassen.
Trotzdem wurde wir das Gefühl nicht los etwas illegales zu tun,
wollten gleichzeitig aber auch nicht kleinbei geben.
Somit waren
wir froh als es endlich weiter nach Picton ging, von wo aus uns die
Fähre am nächsten Tag auf die Nordinsel bringen sollte.
Wir
verbrachten den Tag in der kleinen Hafenstadt und fuhren abends auf
einen nahegelegenen Campingplatz, wo wir noch etwas das gute Wetter
genossen. Am nächsten Tag besichtigten wir nach der Überfahrt,
welche mit fast 4 Stunden überraschend lang dauerte, die Hauptstadt
der Nordinsel: das windige Wellington. Unser Ziel war ein Nachtmarkt,
welche jeden Freitagabend in der Cuba Street, dem Zentrum Wellingtons
stattfindet. In der Cuba Street erwartete uns dann das ungewohnte
Großstadtleben: Überall Essenslokale, viele Menschen und eine
Salsa-Tanzgruppe. In einer kleinen Nebenstraße erwartete uns dann
der kleine Nachtmarkt, ebenfalls mit etlichen Imbissen und anderen
kleinen Ständen. Da wir von dem Trouble etwas überfordert waren,
entschieden wir uns jedoch endlich mal Fish&Chips in einem etwas
abgelegenderen Platz zu essen. Die bestellte Familienpackung
(angeblich für 2-3 Personen geeignet) war jedoch dann doch 2 Nummern
zu groß für uns, sodass uns noch 2 weitere Personen gefehlt hätten
um diese komplett aufzuessen.
Weiter ging es dann Richtung Hafen, wo wir uns die Stadt im Dunkeln dann noch etwas anschauten.
Da wir am nächsten Tag auf jeden Fall noch mal nach Wellington wollten, die Parkkosten (besonders an einem Samstag) jedoch unbezahlbar sind, entschieden wir uns von dem etwas abgelgenden Campingplatz mit dem Zug in die Stadt zu fahren. Wir verbrachten den Tag im Te Papa Museum, ein riesiges und ziemlich interessantes Museum über Neuseelands Natur und Geschichte. Dort war unter anderem der Colossal Squid ausgestellt, das weltgrößte und einzige ausgestellte Exemplar eines Tintenfisches. Der Colossal Squid kann bis zu 13 Meter lang werden und seine Augen sind so groß wie Fußbälle. Er wurde von einem Fischerboot entdeckt, als er zusammen mit einem Fisch an die Wasseroberfläche gezogen wurde.
Anschließend schlenderten wir über einen weiteren Markt, denn an diesem Wochenende gab es am Hafen ein südostasisches Straßenfest mit vielen verschiedenen Essensangeboten aus verschiedenen Ländern und einigen Aufführungen von traditionellen Tänzen. Als Vorgeschmack auf Bali, kauften wir uns an einem indonesischen Stand etwas leckeres zu Essen und beobachteten eine Vorführung von zwei Thai Boxern.
Letzendlich gefiel uns die Hauptstadt Neuseelands wirklich sehr gut und durch das Wochendpogramm und die trubelnden „Menschenmassen“ gab es der Stadt einen gewissen Flair. Dazu muss man aber auch sagen, dass Wellington für eine Hauptstadt, abgesehen von den wöchentlichen Veranstaltungen, eher einer deutschen Kleinstadt gleicht.