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Tag 11 LE HAVRE 16.08.2022

Veröffentlicht: 18.08.2022

Nun zu einem hektischen Tag! Wie bereits geschrieben, wollten wir heute mit dem Zug nach Le Havre. Die Idee war uns so gekommen und ich hatte im Internet alles klargemacht. Seniortickets, wann, Platzreservierungen, zeitliche Anpassungen und natürlich die Bezahlung. Das Internet und ich, wow, was für eine Freundschaft! Leider hatte ich bei der Angabe der Reisenden zuerst Karin und ihre Internetadresse angegeben und so landeten die entscheidenden Bestätigungen bei ihr. Sie machte von allem Screenshots, aber am Bahnhof von Rouen stellten wor fest, dass wir keine Fahrkarte für die Hinfahrt hatten?! Nichts zum Vorzeigen, nur den Preis den wir gezahlt hatten! Alle schnellen Versuche mit "aol" alles wieder aufzubauen, scheiterten an dem schlechten Internet im Bahnhof, an meiner Hektik und dem Druck, den ich bei Karin aufbaute und den Fehlversuchen  Karins "aol" über mein Tablet zu erreichen. Karins "aol-account" habe ich dabei wohl zerstört. Wir müssen uns telefonisch dort melden. Jeder Leser*in kann sich gut vorstellen, welche entspannte Stimmung zwischen uns herrschte!?! Wir stiegen trotzdem in den Zug, der fast leer war, und wurden die gesamte Fahrt über (ca. 40 Min) nicht einmal kontrolliert! Toll!?

In Le Havre ging es so mißlungen weiter, die Touristeninfo befand sich am Strand und nicht in Bahnhofsnähe! Also zwei reguläre Straßenbahnticlets kaufen, die sind in Frankreich immer auf 1 Stunde begrenzt und werden elektronisch überprüft wenn man/frau sie richtig an die Box hält. Meine Frau machte es anders und bei mir piepste der Automat. Jedenfalls erreichten wir das Büro und bekamen die Info, dass es im Ort nichts so richtig Touristisches zu sehen gäbe!? Was? Wir schlugen uns zum nahegelegenem Hafen durch und machten erst einmal eine Hafentour. Schließlich soll es hier der fünftgrößte Containerhafen der Welt sein. Das Schiff schaukelte durch die Hafenanlagen und der Kapitän erzählte ganz viel auf französisch, aber so richtig konnte uns dieser Ausflugspunkt nicht packen. Wie überhaupt die gesamte Stadt, immerhin in großen Teilen Weltkulturerbe, uns nicht so einnahm. Bestimmt liegt das an der großen Zerstörung im 2. Weltkrieg, übrigens durch die Engländer (das muss ich noch recherchieren?) und den radikalen Wiederaufbau. Ein berühmter Architekt hat also den rechten Winkel für die Neuanlage der Straßen und den Neubau von Wohmhäusern (67.000 Menschen mussten untergebracht werden) hier durchsetzen können und so, für uns jedenfalls, ein städtebauliches östliches Flair nach Frankreich gebracht. Wir dachten immer eher an Warschau!? 

Dabei gab es noch viele ältere Grundlagen, wie den Bassin de Commerce (einen rechteckigen See mitten in der Stadt), auf denen man hätte aufbauen können. Dazu konnte noch der weltberühmte Architekt Oscar Niemeyer (auch Brasilia mitten im Dschungel entworfen) sich hier ausleben und so wirkte Le Havre auf uns sehr unharmonisch. 

So nahmen wir einen Zug eher zurück nach Rouen, wieder kontrollierte niemand unser zuggebundenes Ticket, kauften am Bahnhof Kartoffeln und Quark und einen kalten Wein und fuhren zurück in die Jugendherberge, ich wieder schwarz. Die Essensvorbereitungen in der Küche übernahm ich und war überrascht, wie sauber und gepflegt alles war. Entsprechend gut mundete uns das Essen auf einer der Terrassen, auch wenn ich einen viel zu lieblichen Bergerac-Wein erwischt hatte! Jetzt bin ich Mal ego, keinen Kompromiss-Rose, sondern meine alten Erinnerungen und schon habe ich "Nichtsoeinglück"! Trotzdem klang der Tag dann doch entspannt aus, unserem Reisemotto entsprechen!


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