Veröffentlicht: 20.04.2023
Unsere Anreise von Kyoto nach Osaka ist im Vergleich zu sonstigen Standortwechseln extrem kurz. Nur 30 Minuten mit dem Shinkansen. Wir setzen uns hin, stecken die Kopfhörer rein und sind schon da. Wir haben versucht, eine zentrale Wohnung zu finden, was uns nicht ganz gelingen ist, da wir nicht genau darauf geachtet haben, wo sich die Wohnung tatsächlich befindet und eher auf den Preis geachtet haben.
Daher müssen wir von der Shin-Osaka-Station noch 40 Minuten mit der normalen Bahn fahren. Für uns ist Osaka jedoch die Stadt mit dem komplexesten Bahnnetzwerk, sodass wir wahrscheinlich erst nach zwei Tagen halbwegs vernünftig zurechtkommen werden.
Also müssen wir zunächst suchen, wo wir hin müssen. Wir stehen nur zweimal am falschen Gleis, was uns im Urlaub zuvor noch nie passiert ist.
Beim Aussteigen aus der Bahn merken wir sofort, dass Osaka seinem Ruf als "Küche des Landes" gerecht wird.
Aus jeder Richtung kitzeln mich verschiedenste Gerüche in den Nasenlöchern und mein Magen knurrt. Aber wir haben es eilig und ich möchte zuerst mein Gepäck loswerden.
Nachdem wir das erledigt haben, machen wir uns auf den Weg zu den Sehenswürdigkeiten von Osaka. Als Erstes steht das Osaka Castle auf unserer Liste. Auf dem Weg dorthin kommen wir durch den zugehörigen Park, an einem Sonntag.... Wir hätten ahnen können, dass es hier sehr voll sein würde. Aber ich habe so etwas noch nie erlebt. Es muss irgendein Event von einer Boygroup oder etwas ähnlichem sein. Wir sehen hunderte von Teenagern in Cosplay, mit Koffern voller Sammelkarten oder anderem Merchandise zum Tauschen. Ich werde nie verstehen, woher diese extreme Begeisterung kommt. Aber es scheint, als hätten alle hier Spaß und genießen ihre freie Zeit gemeinsam. Es wirkt so, als könne sich jeder so ausleben, wie er möchte.
Um das Schloss zu besichtigen, entscheiden wir uns, jeder unsere Kopfhörer anzuschalten und uns von der Musik treiben zu lassen. Genug Zeit zum Reden haben wir ohnehin. Also heißt es: Musik an, Gedanken aus und den Moment genießen.
Etwas abseits vom Zentrum, vor dem Schloss, entdecke ich einen kleinen, verlassenen Teich. Touristengruppen und Einzelreisende gehen oft direkt zum Ziel, ohne sich umzusehen, was der Ort zu bieten hat. So bekomme ich mein bestes Bild dieses Urlaubs.
Für mich ist dieser Ort magisch, und ich würde gerne den ganzen Tag hier sitzen und die leichte Brise in meinen Haaren genießen. Aber irgendwann ist es genug, und wir suchen etwas gegen den Hunger. Also machen wir uns auf den Weg ins Zentrum von Osaka. Hier hoffe ich, ein paar Leckereien zu finden.
Als Erstes gibt es einen Dango, als zweiten Nachtisch einen Taiyaki und am späten Abend eine Eggtart.
Zum Abendessen entscheiden wir uns, Okonomiyaki zu essen, mein vermutlich liebstes Gericht dieses Urlaubs. Wir gehen in einen kleinen Laden in einer Seitenstraße und sitzen mit sechs Japanern direkt vor dem Küchenchef. Wir können beobachten, wie er mit seinen roboterähnlichen Bewegungsabläufen Okonomiyaki zubereitet. Okonomiyaki sind japanische Pfannkuchen aus Kohl, Ei und allem, was man dazu haben möchte.
Zum Tagesabschluss genehmigen wir uns noch ein Mochi mit einer Erdbeere, auch das ist unfassbar lecker 😍 Mit den vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen wird es auch nicht langweilig.
Wir lassen den Tag mit ein paar Bierchen gegenüber des riesigen Don Quijotes am zentralen Fluss von Osaka ausklingen, bevor wir unsere lange Bahnfahrt antreten.