josiundjonasonjourney
josiundjonasonjourney
vakantio.de/josiundjonasonjurney

Calama

Veröffentlicht: 10.04.2019

Wir hatten vorher schon gehört das Calama eine ziemlich gefährliche Stadt sein soll und in der Tat wir haben in den ganzen (mittlerweile) 5 Monaten in Südamerika noch nie solche verbarrikadierten Häuser gesehen wie hier.

Allerdings gibt es hier etwas einmaliges: die größte Open Air Kupfermine. Die Touren gingen erst am nächsten Tag los. Wir trafen dann Benni und Bettina wieder und gingen erst Mal einkaufen, leider war es nötig das einer bei den Autos bleibt und aufpasst. Jonas hat dann die Ärmel hochgezogen damit man sieht das er tätowiert ist und wir sind los gegangen. 

Nachdem wir alle Wildcamping-Spots in Calama ausprobiert haben und uns die einheimischen immer gesagt haben das es nicht Sicher sei mussten wir auf unsere Notlösung zurückgreifen: Tankstellennacht. In Südamerika darf man als Camper wie die Trucker an der Tankstelle übernachten das hat durchaus seine Vorteile: 24h überwacht, Duschen, Toiletten und WiFi (fast wie ein kostenloser Campingplatz) und wenn man nicht raus schaut (oder wartet bis es dunkel wird) stört einen der unschöne Platz auch nicht, und das wichtigste: man kann beruhigt schlafen. Am Morgen haben wir noch ein Start-Spray für unsere Camper gekauft da unser Egon das letzte mal ja so schlecht bei Kälte und Höhenluft angesprungen ist. Wir mussten auch feststellen das unsere nächsten Stopps (Bolivien) nicht unter 3.500 Höhenmeter liegen.

Und Mittags ging's dann in die Mine. Erst besuchten wir die alte Stadt der Minenarbeiter, die chilenische Regierung ließ die Stadt räumen als ihnen aufgefallen ist das die Stadt mit ca. 25.000 Einwohnern eigentlich viel zu nah an der Mine liegt und so gesundheitliche Risiken entsehen, das war 2008 (ja sie sind in Sachen Umweltschutz/Gesundheitsschutz ganz schön hinterher). Vorher lebten die Mitarbeiter in ihrer eigenen Stadt wo sie kein Haus, Strom und Wasser bezahlen mussten und es so gut wie keine Kriminalität gab, dann mussten sie nach Calama umziehen. Also begeistert war davon niemand.

Das frei gewordene Grundstück schüttete man einfach mit der Erde aus der das Kupfer extrahiert wurde auf. Diese künstlichen Berge dominieren die Landschaft hier ganz schön. Nachdem sie das Krankenhaus und die Hälfte der Stadt verschüttetet haben ist den Verantwortlichen eingefallen das es ja auch ganz schön wäre die Stadt als Andenken stehen zu lassen, so ist die Hälfte heute verschüttet und den Rest kann man sich anschauen. Danach gings zum spannenden Teil der Führung: die Mine. Bei solchen Situationen lieben wir die geringen Sicherheitsstandards hier: unser Tourbus fuhr einfach auf das Minengelände und drei Runden hinunter. Hier durften wir auch aussteigen und uns das Minengeschehen von oben anschauen. Die Baufahrzeuge (vollbeladen 450 Tonnen schwer) kämpften sich mit ihren 4 Meter Reifen die Mine hoch um das kupferhaltige Gestein zu den Produktionshallen zu transportieren. Da die Mine mittlerweile 1,1 Kilometer tief ist wird nächstes Jahr in den Untergrundbau gewechselt. Das war richtig cool, die Männer haben sich die Baumaschinen angeschaut und wir Frauen das zum Teil entstandene Verkehrschaos auf den Straßen die aus der Mine hinaus führen. Danach galt es ausreichend Kilometer zwischen uns und die Stadt zu bringen. 

Antworten (1)

Ninjo
Nah da schlägt doch das Ing-Herz noch schneller als durch die dünne Luft so wie so schon . Aber aufgepasst Sicherheit ist immer und überall die Nr.1.

Chile
Reiseberichte Chile