Veröffentlicht: 04.12.2019
In Jervis Bay angekommen, sind wir, bei bewölktem Wetter, von Bucht zu Bucht gelaufen und haben uns die Strände angeschaut. Jedoch war uns, aufgrund des Wetters nicht nach baden zumute.
Nächsten Tag sind wir deswegen weiter gefahren und fanden einen kostenlosen Campingplatz im Meroo National Park. Unser Autostellplatz war vielleicht 100 Meter vom Strand entfernt und mitten im Wald gelegen. Auf der anderen Seite befand sich noch ein schöner See, der Lake Tabourie. Hier verbrachten wir vier Nächte, bevor uns der Rauch, eines in der Nähe brennenden Buschfeuers, zum weiterfahren bewegte.
Am ersten Tag beobachteten wir einen Angler beim Calamari angeln und holten uns direkt ein paar Tipps. Später versuchten wir es selber und fingen nach kurzer Zeit einen Calamari, den wir aber beim Landen verloren.
Nachdem Louis zum Auto zurück gegangen war, lernte ich Jim kennen, ein Local, der in der Nähe vom Strand wohnt. Von ihm holte ich mir, unteranderem viele Angeltipps und am Ende bot er mir an, am nächsten Tag Angelequipment für das Strandangeln vorbeizubringen. Überraschenderweise stand Jim schon zwei Stunden später, mit einer Box voller Gewichte und Haken, einem Angelbuch, Beach Worms und Köderfischen, vor unserem Auto. Als Gegenleistung reichte ihm, dass er jemanden glücklich gemacht hat. Ehren-Australier!
Mir kribbelten natürlich die Finger und so ging ich am nächsten Morgen direkt los. Innerhalb von drei Stunden fing ich zwei Lachse!
Den nächsten Tage verbrachten wir am Strand, mit lesen und Karten spielen.
Unser Nachbar Jeff zeigte Jonas noch, wie man mit stinkendem Fisch, einer Nylon Strumpfhose und einer Plastikzange Beach Worms fängt. Es hat Spaß gemacht, jedoch war es schwerer als erwartet, sodass Jonas Ausbeute gleich null war.
Das größte Highlight an diesem wunderschönen Ort, waren jedoch die Delfine, die ganz nah an der Küste hin und her zogen! Das ein oder andere Mal bekamen wir die Möglichkeit mehreren Delfinen beim Jagen zu zuschauen oder wie sie in den Wellen surften und sprangen.
Baitmans Bay und den Pebbly Beach mussten wir leider auslassen, da der Rauch der Buschfeuer den ganzen Ort in dichten Nebel und verbrannten Geruch hüllten.
Als nächstes führte unser Weg uns zum Lakes Entrance. Hier fing das schlechte Wetter und die kalten Tage an. Für die 12-16°C waren wir einfach nicht gut genug ausgerüstet. So verbrachten wir die Tage hauptsächlich mit unseren Büchern und Filmen im Auto und fuhren weiter die Küste runter.
So weit, bis wir den Wilson Promontory National Park erreichten. Hier warteten wir zwei Tage einen trockenen Tag ab und gingen dann in dem National Park wandern. Nach vier Stunden hatten wir den Lilly Pilly Gully Wanderweg und den Aufstieg zum Mont Oberon, dessen Aussicht uns der Nebel verwehrte, hinter uns gebracht. Außer einem - aufgepasst - Schnabeligel, hatten wir bis dato kein anderes Tier sichten können.
Auf dem Rückweg kam endlich die Sonne zum Vorschein und mit ihr auch Kängurus und unser Hauptziel in diesem Nationalpark: ein Wombat!
Halbzeitfazit: Man erkennt es vielleicht schon an unseren wilden Mähnen, die uns mit der Zeit gewachsen sind, denn es sind bereits drei Monate vergangen. Bisher hätte es, unserer Meinung nach, nicht besser laufen können. Wir hatten kaum mit größeren Problemen zu kämpfen, Jacky stellt sich als unkompliziert heraus - abgesehen davon, dass sie uns nicht mehr das Tempo anzeigen möchte - und wir zwei harmonieren noch wie am allerersten Tag.
Ausblick in die 2. Halbzeit:
Nach Melbourne werden wir über Canberra zurück nach Sydney fahren und dort Weihnachten und Silvester zusammen mit Max verbringen.
Danach werden wir unseren Weg langsam nach Brisbane fortsetzen und versuchen Jacky an den Mann zu bringen, denn wir werden uns mit Max auf die Fährten der Hobbits machen. Ja, ihr habt richtig gehört, wir werden uns im Januar auf eine einmonatige Expedition nach Neuseeland begeben!
Jetzt machen wir uns auf den Weg nach Melbourne und zur Great Ocean Road!
Bis dahin.
Euer Louis & Jonas