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30.12.2017 - Glaciers

Veröffentlicht: 30.12.2017

Bei uns geht schon wieder ein erlebnisreicher Tag zu Ende. Wir waren heute auf Gletschertour. 

Begonnen haben wir mit dem Fox Gletscher, welcher der kleinere und nicht so viel besuchte ist. Man läuft etwa 15 Min. vom Parkplatz aus auf Moränengeröll und kann sich der Gletscherzunge wg. der Absperrungen nur nähern. Und irgendwie war es ernüchternd, denn der Gletscher ist grau bis schwarz, da er von Geröll bedeckt ist.

Seit einigen Jahren kann man nur noch per Helikopter auf die Gletscher kommen. Die enorme Schmelze hat dazu geführt, dass die Talwände, die zuvor von Gletschern bedeckt waren, nackt und ungeschützt daliegen und das Klettern somit lebensgefährlich macht. Daher ist inzwischen bei klarer Sicht der Heli-Flug auf oder über den Gletscher ein nicht ganz günstiges Angebot für des Massentourismus.

Interessiert hätte mich, Joachim, eine Gletscherwanderung, jedoch geht das nur mit Heli und kostet ab 400 $NZ (ca. 240 €) aufwärts pP., nicht wirklich ein Schnäppchen. Die meisten Touristen buchen jedoch nur einen Überflug, ggf. mit 8-minütigem "Austritt".

Gestern konnten wir ständig Helikopter starten und landen sehen, das ist schon seltsam zwiespältig im Erlebnis.

Auf der alten und wackeligen Hängebrücke über dem Fox River zu gehen hatte ich, Birgit, erst Respekt, dann aber schon richtig Spaß. 
Da im Westen der Himmel aufklarte und richtig blau wurde fuhren wir dem wolkenlosen Stück entgegen ans Meer, die Tasmanische See. Der Weg dorthin führte über Schotterpiste durch den Regenwald und endete nach 20 km auf einem riesigen Strand, dem Gillespies Beach. Diese Kontraste - Gletscher, sattgrüner Regenwald, fast weißer Sandstrand, türkisfarbenes Meer  - sind schon erstaunlich, sowohl farblich als auch landschaftlich.

Danach machten wir uns auf, den 2. Gletscher am heutigen Tag zu entdecken, den Franz Josef Gletscher. Dieser ist deutlich größer und eindrucksvoller und am Nachmittag ist der Weg dorthin auch nicht mehr so überlaufen.
Der etwa 45 minütiger Fußweg beginnt im Regelwald mit den imponierenden Baumfarnen und führt über Moränengeröll bis unterhalb der Gletscherzunge. Es lässt einen wirklich staunen, steht man erstmal so nah davor. Einer Maori-Legende nach soll der Franz-Josef-Gletscher aus dem Strom der Tränen entstanden sein, die eine junge Frau über den Tod ihres Geliebten durch eine Lawine vergoss.

Die Hinweise auf den Klimawandel werden hier in Neuseeland sehr deutlich, vor allem seit der letzten paar Jahre. Darauf hingewiesen wird man durch eine Tafel (siehe Bild) am Weg zum Gletscher. Seit Ende der kleinen Eiszeit (15. bis Mitte 18. Jahrhundert) haben beide Gletscher um drei Kilometer in der Länge und damit etwa 20 Prozent ihrer Größe eingebüßt. Seit kurzem schmelzen sie sogar schneller als je zuvor – treibender Faktor ist auch hier der Klimawandel.

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#neuseeland#fox-gletscher#franz-josef-gletscher