jessiinneuseeland
jessiinneuseeland
vakantio.de/jessiinneuseeland

Tongario Crossing - die Zweite

Veröffentlicht: 16.10.2017

Hallo zusammen,

Da bin ich auch schon wieder. Wie der Titel des Beitrages verrät haben wir am 14.10 noch einmal versucht das Tongario Crossing in Angriff zu nehmen. Da unser letzter Versuch ja leider wenig erfolgreich war haben wir diesmal einen anderen Plan aufgestellt. Anstatt den Shuttle zu buchen haben wir geplant mit dem Auto direkt zum Startpunkt zu fahren und von dort bis zum höchsten Punkt, vielleicht ein bisschen weiter zu wandern und dann umzudrehen. Zum einen um das Geld für den Shuttle zu sparen zum anderen um flexibler zu sein und bei schlechtem Wetter gar nicht erst starten zu müssen.

Als wir aufgewacht sind war ich mir sicher, dass das eine gute Entscheidung war, denn es war feucht und bewölkt, wie beim letzten Mal.. sofort tauchten die Erinnerungen nasser Füße und kaltem Wind vor meinem inneren Auge auf. Aber da wir ja bereits um 5:15 Uhr aufgestanden waren sind wir auch zum Startpunkt gefahren. Und das war die beste Entscheidung. Auf dem Weg zum Startpunkt hat das Wetter schon ein bisschen aufgeklärt und wir konnten sehen wie der Sonnenaufgang die Wolken rosa gefärbt hat. Das allein war schon sehr sehenswert. Als wir dann aber am Startpunkt angekommen waren und die Sonne uns angestrahlt hat, war ich so überwältigt das ich erstmal ohne meine Wanderstiefel losgelaufen bin. Zum Glück ist mir das nach wenigen Metern aufgefallen so das ich meine Schuhe noch wechseln konnte. Und dann ging es los. Wir beide waren völlig begeistert davon, wie schön die Landschaft war und was wir beim letzten Mal nicht alles verpasst hatten durch den Nebel und die Wolken. Durch die weite Sicht konnte man diesmal allerdings auch sehen wie hoch man noch laufen musste, was für mich manchmal doch ein wenig demotivierend war, aber dann hab ich einfach angehalten und mir die tolle Landschaft angeschaut und dann ging es auch ganz schnell wieder. Wir hatten so ein Glück mit dem Wetter, dass wir sogar den Mt Taranaki in New Plymouth sehen konnten, einfach beeindruckend. Nach gut zwei Stunden waren wir an dem Punkt angekommen an dem wir beim letzten Mal hatten umkehren müssen und waren einfach beeindruckt davon was wir beim letzten Mal alles nicht sehen konnten. Die Stelle an der unsere Stiefel das schwimmen gelernt hatten, vor allem Linas, war diesmal trocken und man konnte die ganzen angrenzenden Berge bewundern. Dann ging es den nächsten Anstieg hinauf zu dem Red Crater. Einfach unglaublich wie rot die Erde und die Steine in diesem Krater waren und wie weit man schauen konnte. An dieser Stelle wurde der Wind ganz schön stark und wir mussten das steilste Stück der Wanderung erklimmen. Ich schreibe erklimmen, weil man sich teilweise an eingelassenen Seilen und Ketten festhalten musste und über lose Steine nach oben klettern musste. Aber der Blick von der höchsten Stelle der Wanderung war einfach atemberaubend schön. Man konnte den Blue Lake und die Emerald Lakes bewundern, sowie bis zum Lake Taupo schauen der sich über den gesamten Horizont erstreckte. Ich glaube diesen Ausblick werde ich niemals in meinem Leben vergessen. Nachdem wir unglaublich viele Fotos gemacht hatten, haben wir uns an den Rand des Wanderweges gesetzt und unser Mittag bei diesem tollen Ausblick genossen. Danach wurde es leider Zeit umzukehren und zum Auto zurück zu laufen. Aber auch der Weg zurück war wieder wunderschön, weil man einige Dinge aus ganz neuen Perspektiven bewundern konnte. Nach ca 6 Stunden und 11 Minuten waren wie wieder an dem Auto angekommen und hatten ca 19,7 km zurückgelegt und waren auf 1900m hoch geklettert (allerdings sind wir nicht auf Höhe des Meeresspiegeles gestartet, sondern bei ca 1100m) . Ich war unglaublich stolz auf uns und ich glaube wir haben beide um die Wette gestrahlt.

Nach einer kurzen Verschnaufpause sind wir dann nach Taupo zurück gefahren wo wir wieder im gleichen Hostel übernachtet haben. Nachdem wir eingecheckt hatten sind wir in guter alter Manier zu den Hot Pools vom letzten Mal gefahren. Dort war ich allerdings doch ziemlich überrascht davon die Pools verwandelt vorzufinden. Der Fluss hatte dieses Mal wesentlich mehr Wasser getragen und somit die unteren Pools komplett unter Wasser gesetzt. Das hat dazu geführt, dass auch die Pools nicht so warm waren wie beim letzten Mal. Beziehungsweise das es wesentlich mehr kalte Stellen gab als beim letzten Mal. Aber es war trotzdem wieder sehr schön. In den Hot Pools haben wir dann noch ein Mädchen aus Deutschland kennen gelernt das auch Lina heißt und auch alleine nach Neuseeland gekommen ist. So haben wir uns eine Weile unterhalten und als es dann Zeit zum gehen war für den Abend noch auf ein Bierchen verabredet. Zurück im Hostel haben wir geduscht und leckere riesengroße Pizzen gegessen. Die waren so groß, das wir beide jeweils nur eine halbe Pizza geschafft haben. Aber das war ok, kalte Pizza kann man ja super noch am nächsten Tag essen. Gegend 20 Uhr haben wir drei uns dann getroffen und sind in eine Bar gegangen und haben dort noch etwas getrunken und weiter gequatscht. Aufgrund des langen und anstrengenden Tages sind wir aber relativ früh wieder zurück ins Hostel und ins Bett gegangen.

Das war es auch schon von diesem Tag. Ich bin so froh das wir wie Lina es so schön ausgedrückt hat, gegen die Wahrscheinlichkeit gewettet haben, und mit strahlendem Wetter und einer wunderschönen Wanderung belohnt wurden. Ich kann jedem nur ans Herzen legen diese Wanderung zu machen, allerdings nur wenn das Wetter mitspielt, da man nur dann auch die ganzen schönen Ausblicke genießen kann. Und wenn ich das schaffe, dann kann jeder diese Wanderung schaffen.

Das war es erstmal. Im nächsten Beitrag erzähle ich dann von unserem Ausflug in das Wai-O-Tapu Thermal Wonderland, unseren Spaziergang durch den Redwood Forest und einem weiteren Stadtbummel durch Rotorua.

Bis dahin,

Eure Jessi 

Antworten

Neuseeland
Reiseberichte Neuseeland