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Kolumbien Kapitel 2) Salento

Veröffentlicht: 16.10.2017

Unsere Reiseroute geht von Bogota weiter hoch in den Norden des Landes. Die Stationen die uns dabei von Einheimischen wie auch von vielen anderen Backpackern ans Herz gelegt wurden, lauten: Salento, Medellin, Cartagena, Minka. Was dort alles geschah lest ihr nun.

Unser erstes Ziel heißt Salento. Ein kleines Dorf auf gut 1900 Metern Höhe und von einer idyllischen Berglandschaft umgeben. Da uns der Bus von Bogota nur bis Armenia bringt, warten wir dort um 4Uhr morgens auf einen weiteren Bus, der uns weiter nach Salento kutschiert. Nachtfahrten sind bei den kurvigen Straßen übrigens nicht jedem Magen bekömmlich und so kommen wir ziemlich übermüdet morgens um sechs Uhr in Salento an. Dort warten wir darauf, dass die örtliche Jeep-Flotte ihren Betrieb aufnimmt. Ja, Jeep. Hier in den Bergen fahren keine Taxis sondern Jeeps und Motorräder transportieren die Einheimischen und Besucher zu allen Orten außerhalb des Dorfkerns, wie auch unserem Hostel YAMBOLOMBIA.

Als wir dort morgens um halb sieben auf der Matte stehen herrscht bereits rege Betriebsamkeit. Die Verwunderten Ankömmlinge beziehen jedoch erst einmal eilig das Zimmer und holen den verpassten Schlaf nach. Frisch ausgeruht stellt sich das Hostel als die schon im Bogota-Blog erwähnte Villa Kunterbunt heraus. Hier wohnen der liebenswerte Bob Marley Fan Gabriel mit seinen drei Hunden Rasta, Joint und Yambo (so heißen übrigens auch die Frühstücksvarianten) sowie seinem Pferd. Dazu liegt das Hostel auf einer Anhöhe im Hügel und bietet vom Vorgarten aus einen traumhaften Blick über das ganze Tal. Abends kommen alle Hostelbewohner am Tisch zusammen, es wird gekocht und UNO gespielt. Das haben wir seit Jahren nicht mehr aus dem Schrank gekramt und bei so vielen Nationen am Tisch gibt es eine Menge neuer Regeln zu lernen. Vor allem die der Australier sind höchst kreativ.

Nach einem entspannten ersten Tag begeben wir uns mit unseren neuen Bekannten Ashton (USA), Kerstin (GB) und Patricia (Deutsche, die in Heidelberg studiert und heute zufällig in der Wohnung neben Sebastians alter Studentenheimswohnung lebt - verrückte kleine Welt) in das Valle de Cocora. Hier stehen die vom Aussterben bedrohten Wachspalmen. Wir wandern mehrere Stunden über Stock, Stein und Bach, überqueren wackelige Hängebrücken und bestaunen die vielfältige Natur. Außerdem gibt es ein Kolibrihaus, um das herum man die kleinen zahmen Vögelchen von ganz nah bestaunen kann und wahlweise einen Kaffee oder eine heiße Schokolade (mit Käse - warum essen Kolumbianer bloß immer Schokolade mit Käse?) bekommt.

Für den folgenden Tag buchen wir eine Tour zu Pferde durch die Kaffeeregion samt Besichtigung einer Kaffeefarm. Ja, das wollten wir unbedingt einmal ausprobieren und nachdem wir uns samt unserer kundigen Begleiterinnen Anna-Lena und Patricia vom guten Zustand der Tiere überzeugt haben, schwingen wir uns in den Sattel. Da wie beide die unerfahrenen Reiter sind, bekommen wir die "langsamen Pferde, die den anderen nur hinterhertrotten" , während die beiden erfahrenen Reiterinnen die flotten Tiere bekommen. Patricia trabt auf ihrem Pferd tänzelnd voraus, wir anderen folgen. Doch das soll nicht lange so bleiben. Während des gesamten Ausritts buhlen unsere beiden Pferde rücksichtslos um den Platz an der Spitze der Karavane. Besonders Lisas Pferd möchte die Pole- Position nicht aufgeben und läuft auch gerne mal flussaufwärts in die komplett falsche Richtung. Entspanntes Reiten geht anders, doch unser Caballero kennt nur ein einziges Wort während des Trips: ESPECTACULAR. Ob Pferd, Aussicht, Laune, Wetter oder Wasserfall- alles ist einfach nur ESPECTACULAR. Zeitweise müssen wir mit Poncho reiten, da uns ein Gewitter erwischt, aber am Ende kommen wir wieder trocken und unversehrt im Stadtkern Salentos an.

Hier ist Einiges los, denn es ist: Waschmaschinenfestival! Wer kennt es nicht. Hier am Hauptplatz darf jeder seine Wäsche waschen, eigene große Tafel zeigt an, wie viele Kilos bisher schon durch die Trommeln gejagt wurden. Wir freuen uns, denn hier dürfen auch wir umsonst mitwaschen - als Backpacker ist schließlich jedes Schnäppchen willkommen. Auf ins Hostel, Wäsche holen und zurück. Da der Fußmarsch allerdings pro Strecke 20 Minuten in Anspruch nimmt, kommen wir ganz knapp zu spät und gehen mit unserer Wäsche Bier trinken. Unterwegs begegnen wir Kaya, einer Reisenden aus unserem Hostel, doch sie erkennt uns nicht, da wir ein etwas wild durcheinandergewürfeltes Outfit unserer letzten sauberen Wäsche tragen. Später erzählt sie uns von einer kolumbianischen Familie, die sie samt Wäsche auf der Straße angetroffen hat. Das waren dann wohl wir.

Ein letztes Mal sitzen wir abends im Garten und genießen die herrliche Aussicht auf das Tal. Salento und das Yambolombia haben wir sehr ins Herz geschlossen, doch nun geht die Reise weiter nach Medellin.

 

Antworten (2)

Marlene
Tolle Fotos von einer beeindruckenden Landschaft und glücklichen Weltreisenden. Alles Liebe, Gute und auch für Peru spannende positive Erlebnisse.

Helga
espectacular, man erlebt eure Abenteuer mit, tolle Fotos und viel Fröhlichkeit...aber Schokolade mit queso? igitt

#salento#kolumbien#zonacafetera#2017#valledecocora#backpacker#traveltheworld