Veröffentlicht: 26.09.2019
In der Umgebung von La Fortuna gibt es leider kaum nicht-kommerzielle Aktivitäten, Noemy konnte uns aber glücklicherweise doch das ein oder andere Ausflugsziel nennen, das unser Reise-Budget nicht sprengt. Wann immer es für uns passt mit Wetter & Co. gibt uns Noemy gerne frei, um uns die Umgebung ein bisschen anzuschauen.
Eigentlich war unser Plan am letzten Samstag zum Rio Fortuna zu fahren, nachdem es die Nacht zuvor aber ein ziemliches Unwetter gegeben hatte wurde uns von unserer Gastgeberin empfohlen den Ausflug zu verschieben, da die starke Strömung das Baden im Fluss gar nicht so ungefährlich macht. Das Unwetter war so stark dass Noemy abends nicht mehr nach Hause laufen konnte, da im Dorf lediglich die Hauptstraße geteert ist und der Schlamm auf den restlichen Straßen nur so vor sich hinströmte. Als brave Touristen haben wir den Rat befolgt und unseren kleinen Ausflug erst am Sonntag angetreten, wo wir dann auch wieder traumhaftes Wetter hatten.
Die Sache mit den Bussen haben wir bisher noch nicht so ganz durchschaut - irgendwie scheint es keinen offiziellen Plan im Internet zu geben, Noemy fragt für uns aber immer einen Bekannten, der Busfahrer ist und gibt uns dann einen Zeitraum zwischen 10 und 15 Minuten, in dem der Bus am Grundstück vorbeifährt. Haltestellen gibt es hier nur wenige, die Busfahrer halten eben dann wenn Leute am Straßenrand stehen. Da kann es schonmal passieren, dass der Bus gefühlt alle 20 m anhält :)
Der Rio Fortuna war wirklich toll! Hier trifft sich eine bunte Mischung aus Einheimischen und Touristen, u.a. haben wir zwei deutsche Mädels aus Stuttgart kennengelernt, von denen eine in Ludwigsburg studiert (die Welt ist so klein). Paddy hatte sehr viel Spaß an dem Seil an dem man sich ins Wasser schwingen kann, Janina hatte sich dagegen entschieden nachdem der Stuttgarterin beim Reinschwingen das Bikini-Oberteil gerissen ist.
Nach dem Baden sind wir dann wieder in Richtung Zentrum von La Fortuna gelaufen, wo wir in einer Straßenseite ein Soda entdeckt haben. Unter Soda versteht man eine Art kleines Restaurant, wo es ausschließlich einheimische Küche gibt. Meistens werden die Sodas von Familien geführt, auch in diesem Fall saßen wir vor dem Eingang eines Familienhauses und haben uns für gerade mal 10 Euro für zwei Personen mit gutem Essen verwöhnen lassen. Ein weiteres kleines Highlight hatten wir dann noch ganz ungeplant im Park, wo zuerst 3 Hunde miteinander um und auf uns getobt haben und später noch ein richtig netter Kerl mit 3 Hunden (u.a. Dobermann und Bernhardiner) seinen kleinen Stand aufgebaut hat, wo er selbstgemachten Schmuck verkauft hat. Das Geld nutzt er für seine Reise von den USA nach Argentinien, die er tatsächlich mit seinen 3 (sehr sehr großen) Hunden im Van bewältigt (wenn es jemanden interessiert: perroaventura auf Instagram). Ein Grund mehr, sich zwei hübsche Arm- bzw. Fußkettchen zu gönnen :)
Am darauffolgenden Mittwoch sind wir dann noch mit dem Bus zum Lago Arenal gefahren, der direkt neben dem gleichnamigen Vulkan liegt. Der erste Eindruck vom See war eher so semi-gut, nachdem wir ein Stück in den angrenzenden Nationalpark gelaufen waren hatten wir dann aber noch einen wirklich tollen Ausblick (Bilder folgen). Highlight des Nationalparks waren definitiv die Affen, die wir doch ziemlich unerwartet über uns entdeckt haben und von deren Anblick wir uns nur schwer lösen konnten. Den etwa 4km langen Weg zu unserem nächsten Ziel, den heißen Quellen von El Chollin (das Wasser ist dank des Vulkans so warm), haben wir auch abseits der Hauptstraße schnell gefunden. Da diese Quellen die einzigen in der Umgebung sind, für die kein Eintritt verlangt wird, finden entsprechend viele (v.a. junge) Touristen ihren Weg dorthin. Nichtsdestotrotz kam für uns fast ein bisschen Wellness-Stimmung auf, da das Wasser wirklich Badewannen-Temperatur hatte und wir seit unserer Ankunft bei Noemy nicht mehr in Genuss von warmem Wasser gekommen waren.
Das Tageshighlight hat uns abends bei Noemy erwartet, wo zu unserer Überraschung ein kleines Katzenkind auf dem Kühlschrank saß. Ihre Freundin hatte die Katze mitgebracht, da Noemy sich über Ratten beschwert hatte. Der Kleine war am Anfang recht schüchtern, ist dann aber schnell aufgetaut und hat vor allem Paddy zur großen Freude von Janina ziemlich um den Finger gewickelt (die Chancen auf einen weiteren flauschigen Mitbewohner im neuen Heim in Deutschland sind dadurch maßgeblich gestiegen). Seitdem genießen wir die vielen Spieleeinheiten und gemeinsamen Naps in der Hängematte mit dem kleinen Kater sehr :)