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Grand Canyon

Veröffentlicht: 24.09.2023

Unser Hotel lag circa eine Stunde vom Parkeingang entfernt. Am ersten Tag fuhren wir relativ spät nach dem Frühstück los und mussten ganz schön lang anstehen, der Grand Canyon ist eben ein Bestseller unter den Nationalparks. Wir schauten uns mehrere Aussichtspunkte an, an denen man erst nach mehreren Blickwinkeln begreifen konnte wie riesig, weit und tief der Canyon ist! Wir liefen am Rand des Canyons, dem South Rim, entlang und bestaunten die Aussicht. Am nächsten Tag wollten wir eine große Wanderung machen. Wir erkundigten uns also im Besucherzentrum nach dem berühmt-berüchtigten „Bright Angel Trail“, der vom South Rim bis runter zum Colorado River führt und eigentlich als zweitägige Wanderung empfohlen wird. Neben all den Warnschildern, die überall an den Karten hingen, machte uns auch die Rangerin im Infocenter etwas Angst und sagte, wir sollen den Trail nicht an einem Tag gehen. Es würden täglich Touristen per Helikopter evakuiert werden, weil sie sich überschätzt haben und nicht mit der Hitze und den 1500 Metern Höhenunterschied klar kämen. Auf den Warnschildern stand, man solle viel essen, viel trinken und sich auf drei Dinge vorbereiten: anhaltender Hirnschaden, Herzinfarkt und Tod. Na das ist doch sehr motivierend 😅. Da wir jedoch von mehreren Stellen schon gehört hatten, dass man die Wanderung in einem Tag schaffen und auch an jedem Punkt umdrehen kann, entschieden wir uns, es am nächsten Tag zu versuchen. Auf dem Rückweg kamen wir noch an ein paar Hirschkühen vorbei, die über die Straße flitzten. Abends entdeckten wir auf der Suche nach einer Tankstelle das Zentrum des kleinen Städtchen Williams und erfuhren, dass hier die berühmte Route 66 durchführt. Wir setzten uns ganz stilecht in ein Restaurant mit Gitarren-Livemusik und dem hell leuchtenden „Route 66“ Schild daneben und ließen den Abend gemütlich ausklingen.


Am nächsten Morgen hieß es für uns ganz früh raus aus den Federn und wir machten uns in der Dämmerung auf zum Nationalpark. Pünktlich zum Sonnenaufgang waren wir vor Ort und als das Spektakel vorüber war, machten wir uns ein kleines Frühstück im Kofferraum. Und dann ging es um kurz nach 7 Uhr los auf den Bright Angel Trail. Die Aussicht war auf jeden Fall schon von Anfang an der Hammer! Uns kamen recht früh einige Wanderer entgegen, die teilweise schon nachts losgelaufen waren oder nur ein kleines Stück gingen oder aber wie empfohlen eine Übernachtung eingebaut hatten. Das tückische an der Wanderung ist erstens die zunehmende Hitze, je mehr man Richtung Tal kommt und zweitens, dass es erstmal nur bergab geht und der anstrengende Teil auf dem Rückweg wartet. Unterwegs gibt es 3 Trinkwasserstationen, aber auf dem letzten Drittel des Weges muss man genug eigenes Wasser mitbringen. Wir hatten unheimlich viel Wasser dabei und noch mehr salzige und süße Snacks, denn wie sagten die Warnschilder so schön : „iss doppelt so viel wie sonst und snacke häufig“! Gesagt, getan! Und so wanderten wir in einem guten Tempo zum entscheidenden Punkt der letzten Trinkwasserstation und entschieden uns in Anbetracht der Zeit, dass wir es auf jeden Fall bis zum Fluss schaffen! Nach circa 4,5 Stunden kamen wir also am Colorado River an und streckten unsere warmen Füße in den erfrischend kalten Fluss. Wir machten eine ausgiebige Mittagspause und dann ging es an den anstrengenden Aufstieg in der gnadenlos auf uns herab brutzelnden Sonne. Wir waren froh für jedes Wölkchen und mussten wegen Janas Kreislauf auch einige Pausen einlegen, aber je höher wir kamen, umso angenehmer wurden die Temperaturen. Und so kamen wir wohlbehalten und stolz wie Oskar nach 25km, 1500 Höhenmetern und 10 Stunden um kurz nach 17 Uhr wieder oben an! Mann war das eine tolle und anstrengende Wanderung! Man muss dazu sagen, dass Sascha mit nur 3 von 4 intakten Kreuzbändern unterwegs war, denn er hatte sich vor dem Urlaub mal wieder eins davon gerissen 🙈 und ist ohne Probleme vorne weg gewandert! Den Abend verbrachten wir entspannt im Pool und Jacuzzi unseres Hotels.


Für uns kommt jetzt das totale Kontrastprogramm der letzten Tage, es geht nämlich nach Las Vegas!

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